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Splinter Cell: Double Agent

Entwickler: Ubisoft
Publisher: Ubisoft

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 70 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:
Splinter Cell-Held Sam Fisher hat's auch in seinem nunmehr vierten Einsatz nicht leicht: Nachdem er vom Tod seiner geliebten Tochter Sarah erfährt, scheint er den Verstand zu verlieren und raubt eine Bank aus. Dafür steckt man ihn folgerichtig ins Gefängnis. Doch der Vorfall war von langer Hand geplant, denn Sam soll sich für die NSA mit einem ebenfalls dort inhaftierten Mitglied einer Terroristengruppe namens "John Browns Army" (JBA) anfreunden. Auf diesem Weg kann der Third-Echelon-Agent die Organisation unterwandern, um letztendlich an den JBA-Kopf Emile Dufraisne heranzukommen.

Meinung:
Wie sich mittlerweile vielleicht herumgesprochen hat, unterscheiden sich die Fassungen von Splinter Cell: Double Agent je nach Konsolengeneration recht stark voneinander. Die Missionen, Level und die Spielmechanik der hier getestete PS3-Version orientieren sich dabei sinnigerweise an den Ausgaben für PC und Xbox 360. Das bedeutet, es gibt mehr Einsätze bei Tageslicht als beispielsweise in der PS2-Fassung, was sich - gerade bei einer Serie wie dieser, bei der es stets auf das Ausnutzen von Dunkelheit ankam - natürlich auch auf das Spielgefühl auswirkt.

Auch das Angebot an Akrobatik-Einlagen ist in der NextGen-Variante von Double Agent ein wenig kleiner als in der anderen Version; Sams Spagatsprung fehlt beispielsweise gänzlich. Doch das Grundkonzept des Spiels ist natürlich gleich geblieben, und noch immer schleicht Superagent Fisher sich an Wachmännern vorbei durch die Einsatzgebiete, um mit Hilfe seiner Spezialausrüstung Computer zu hacken, Sprengsätze zu platzieren bzw. zu entschärfen und Zielpersonen auszuschalten.

Falsches Spiel?
Der Untertitel des Spiels deutet schon darauf hin: Sam Fisher ist jetzt als Doppelagent tätig und muss bei seinen Einsätzen die miteinander in Konflikt stehenden Interessen von gleich zwei Arbeitgebern wahren - das führt in der Theorie zu einem Balanceakt, der dem bewährten Spielkonzept einen ganz neuen Aspekt verleiht. In der NextGen-Variante des Spiels sind die Auswirkungen der Entscheidungen allerdings viel weniger spürbar; oftmals kann man hier ohne große Mühe zweigleisig fahren und z.B. zuerst den angeforderten Statusbericht zur NSA funken, bevor man dann auf Wunsch der unterwanderten Terroristengruppe JBA die Sendeantenne zerstört. Viel zu selten sind hier die Gewissensentscheidungen gefragt, die die Double Agent-Ausgabe für die älteren Konsolen so dramatisch wirken ließ. Auch scheinen die Zweifel, die die NSA an der Loyalität des vom Schicksal gebeutelten Sam Fisher hegt, in der PS3-Fassung gar nicht vorhanden zu sein.

Loch in der Story
Da Sam ja offiziell nicht im Einsatz für die NSA ist, dürfte er eigentlich auch keinen Zugriff auf die übliche Hightech-Ausrüstung haben, die ihm sonst in den Missionen zur Verfügung steht. Warum er dennoch sein vertrautes Multifunktionsgewehr und all die anderen feinen Gadgets wie OPSAT, elektrischen Dietrich und Haftkameras zur Hand hat, wird nicht erklärt - es sei denn, man kennt auch die andere Version des Spiels. In der erfährt man nämlich, dass die JBA das Equipment für Sam direkt bei seinem Chef Lambert kauft, der sich als Waffenhändler ausgibt. Mit diesem Hintergrundwissen leuchtet es auch ein wenig mehr ein, dass man in der NextGen-Version von Double Agent durch das Erfüllen von Bonus-Missionszielen neue Hardware für den nächsten Einsatz freischaltet.

Der Schnüffler
Zwischen den Einsätzen, die man in der ganzen Welt (u.a. in einem Hotel in Shanghai und auf einem im Packeis gefangenen russischen Tanker) absolviert, kehrt Sam Fisher mehrere Male in die JBA-Basis nach New York zurück, in der er von den Terroristen "Hausaufgaben" bekommt, die er unbeaufsichtigt innerhalb einer bestimmten Zeit erledigen soll. Diese Chance sollte er nutzen, um nebenbei das Hauptquartier und die Führungsriege der JBA gründlich auszuspionieren. So hintergeht man den bösen neuen Auftraggeber also nicht nur als Solo-Agent in entlegenen Einsatzgebieten, sondern auch direkt unter den wachsamen Augen des Feindes. In diesen Phasen kommt tatsächlich echtes Spionage-Feeling auf, womit diese Abschnitte mühelos zu den spannendsten Momenten in Splinter Cell: Double Agent werden.

Ampel statt Infos
Im Gegensatz zur Fassung für die älteren Konsolen, bei denen eine detaillierte Anzeige auf dem Bildschirm den Spieler genau über Sichtbarkeit und erzeugten Geräuschpegel gegenüber dem Hintergrundlärm informierte, muss man sich in der PS3-Version von Double Agent mit einem schlichten Lämpchen zufrieden geben, das je nach "allgemeiner Bedrohungslage" entweder grün, gelb oder rot leuchtet. Um die Orientierung zu erleichtern hat man jederzeit Zugriff auf eine gut gemeinte 3D-Karte, die allerdings etwas unübersichtlich gestaltet wurde und sich nicht weit genug herauszooomen lässt, so dass man nur mit Mühe wichtige Details wie z.B. Ausgänge erkennen kann. Ebenfalls störend ist, dass die Steuerung der Kamera nicht immer optimal funktioniert: Oft füllen Sams Schulter und Hinterkopf drei Viertel des Bildschirms und versperren so die Sicht auf patrouillierende Wachen.

Unkooperativ
Vom Umfang her hat die NextGen-Fassung deutlich weniger zu bieten als die Variante für Xbox und PS2: Der tolle Koop-Modus fehlt ebenso wie die Handvoll Extra-Missionen, die man unabhängig von der Haupthandlung spielen kann. Neben der Hauptkampagne stehen für Offline-Spieler lediglich zwei sehr kurze Tutorial-Einsätze in einer virtuellen Trainingsanlage zur Verfügung. Double Agent enthält aber natürlich auch auf der PS3 einen Online-Multiplayer-Modus, der das bekannte Spione-gegen-Söldner-Thema aufgreift: Zwei je dreiköpfige Teams treten gegeneinander an, wobei eine Gruppe die Rolle der agilen, aber unbewaffneten Spione übernimmt, die Daten aus einem Computer stehlen muss, während das Wachmänner-Team in First-Person-Perspektive mit schweren Schießprügeln Jagd auf die Eindringlinge macht.

Sam wird alt
Dass Splinter Cell: Double Agent auf der PS3 sehr gut aussieht, dürfte kaum verwunderlich sein: Wohin man auch blickt, überall herrschen detailreiche Texturen mit überzeugenden Oberflächeneffekten vor. Besonders die Falten im Gesicht des nicht mehr ganz jungen Fisher erscheinen bei der richtigen Beleuchtung faszinierend lebensecht. Auch die Schatteneffekte sind stets überzeugend - das hätte man von einem Splinter Cell-Spiel wohl auch nicht anders erwartet. Leider trübt die nicht sehr stabile Bildwiederholrate den guten Gesamteindruck ein wenig. Auch die langen Ladezeiten beim Spielstart, vor dem Aufruf der Einsatzgebiete und auch beim Zwischenspeichern sind unschön und hemmen den Spielfluss etwas.

Beim Sound ist hingegen wie immer alles in bester Ordnung: Der als Synchronstimme von Nicholas Cage bekannte Martin Kessler übernimmt erneut die Rolle von Sam Fisher, und auch die übrigens Sprech-Parts wurden gut besetzt. Die Hintergrundgeräusche, die für das Gameplay eines Schleichspiels enorm wichtig sind, können ebenfalls überzeugen, und auch die Musik, die vor allem in den meist kurzen Action-Sequenzen erklingt, passt gut zum Hightech-Spionage-Setting.

Fazit:
manuel.jpgDie PS3-Version von Splinter Cell: Double Agent bietet zwar eine etwas stärkere Abweichung vom bewährten Gameplay der Serie als die Fassung für die älteren Konsolen; echte Innovationen sind aber trotzdem kaum zu finden, und einige der Änderungen sind zudem fragwürdig. Warum wurde die aussagekräftige Licht- und Geräuschanzeige durch ein schnödes Ampel-Lämpchen ersetzt? Warum wird die im Grunde interessante Story so lückenhaft erzählt? Und vor allem: Warum ist es so leicht, beiden Auftraggebern gleichzeitig gerecht zu werden? Dadurch wird die Chance, echte Dramatik aufzubauen, leichtfertig vertan.

Ganz für sich betrachtet ist Splinter Cell: Double Agent allerdings auch auf NextGen-Konsolen nach wie vor ein sehr ordentliches Schleichspiel, das phasenweise durchaus intensiven Nervenkitzel erzeugen kann, vor allem beim Spionieren in der Terroristenbasis. Die Grafik bewegt sich trotz störender Ruckler auf hohem Niveau, und die Soundkulisse ist stimmig wie eh und je. Und auch wenn die Version für die alten Konsolen in spielerischer Hinsicht überlegen ist, lohnt es sich für Die-Hard-Fans von Tom Clancys Spionagewelt eventuell sogar, beide Fassungen gespielt zu haben.

Splinter Cell: Double Agent - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Manuel Tants

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8 Grafik: 8.00
Sound: 8.50
Steuerung: 7.75
Gameplay: 7.75
Wertung: 8
  • Schleicheinsätze mit viel Nervenkitzel
  • Bewährte Spielmechanik
  • Sehr gute Synchronisation
  • Schlechtere Detaillösungen als in der Version für ältere Konsolen
  • Verschenkte Chance, ein packendes Moral-Dilemma zu erzeugen
  • Instabile Framerate
  • Ungünstige Kamerasteuerung

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Rezension vom: 27.04.2007
Kategorie: Action
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Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 1.5 (2 Stimmen)
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