Oblivion: Shivering Isles
Publisher:
2K Games
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
28,89 €
Systeme:
PC, Xbox 360
Testsystem:
Dual Core Duo2 E6600, 2048 RAM, Geforce 7900 GTX
Anforderungen:
P4 3Ghz, 1GB RAM, ATI X800/GeForce 6800
Inhalt:
Oblivion war eines der erfolgreichsten
PC Spiele im Jahre 2006. Gegen Ende des Jahres folgte Knights of Nine,
ein sogenanntes Addon, welches leider nicht mehr war als eine
überteuerte Sammlung von Minidownloads. Auf diese Enttäuschung
folgt nun der dritte Streich: Oblivion Shivering Isles!
Meinung:
Die schlechte Nachricht zuerst:
Oblivion Shivering Isles ist die wohl letzte Spielerweiterung! Das
ist vor allem deshalb so schmerzhaft, weil Bethesda, anders als noch
in Knights of Nine, zeigt wie ein Addon aussehen muss. Hier passt
vieles zusammen und ich stelle die mutige These auf, dass das Addon
sogar das Hauptspiel überflügelt. Doch alles der Reihe
nach.
Nach der Installation und dem Starten
des Spiels, wobei es egal ist ob ein Neues begonnen oder ein alter
Speicherstand geladen wird, erhält unser Recke eine
Textnachricht mit der Info, dass das Tor zu den Shivering Islands im
See von Bravil auf uns wartet. Schnell aufgesattelt und im vollem
Galopp Richtung Insel.
Die Insel selbst ist nur ein Sechstel
so groß wie Cyrodiil, dafür aber abwechslungsreicher,
fantastischer und wesentlich verrückter! Wo auf der nördlichen Hälfte im
Lande Mania, kreativ verrückte und zwanghaft fröhliche
Stimmung herrscht, ist es im Süden umso depressiver. Auch die Hauptstadt der Insel ist zweigeteilt und Wohnsitz zweier Herrscher, für die man Aufträge ausführt, die einen in
die beiden unterschiedlichen Regionen der Insel
entführen!
Flora und Fauna Auch die Umwelt leidet unter starker
Schizophrenie! Im Norden wachsen quietschbunte Riesenpilze,
wunderbare Wälder und es gibt gebirgsbachblaue Seen. Der Süden
hingegen lässt jegliche Farben vermissen. Die Landschaft ist von kranken
Bäumen geprägt, die im stickigen Nebel versinken. Diese Stimmung
überträgt sich auch auf die Bewohner der Insel, wo auf der
einen Seite gruselige Monster ihr Unwesen treiben, ist
der Gegenpart wesentlich bunter und schillernder gestaltet. Trotzdem sollte man die heitere Stimmung nie
überschätzen, denn auch im nördlichen Teil der Insel lauern Gefahren.
Insgesamt enthält das Spiel 12
komplett neue Monsterarten und es gibt das Leveloffset, was mit
der automatischen Anpassung des Schwierigkeitsgrades wieder Segen und
Fluch zugleich ist. Reine Krieger scheitern an den sozialen Aufgaben
wie Überreden oder Lügen. Charaktere, die eher auf
soziale Aspekte ausgelegt sind, verzweifeln an den harten
Kämpfen! So wird man nach wie vor zum Allrounder gezwungen.
Herrlich schräge Inszenierung Neue Gilden oder
Untergrundorganisationen sucht man vergebens, einzig den beiden
nebeneinander lebenden Völker von Mania und Dementia kann man
sich anschließen. Richtig entscheiden muss man sich aber für
keine Seite, bei jedem neuem Questabschnitt der Kampgane kann man die
Seite wechseln. Die Quests unterscheiden sich dabei nur
marginal, einzig die Belohnungen fallen anders aus.
Hier verspielt
Shivering Isle leider ein wenig von der sonst großartigen
Atmosphäre, schließlich fehlt so das Zugehörigkeitsgefühl
zu einer der Parteien.
Schwamm drüber! Denn die
Konversationen mit Questgebern, Bürgern, ja die ganze Welt ist einmalig stimmig inszeniert. Gruselige Quests, bei denen man sich durch Monsterhorden schnetzelt gehen Hand in Hand mit
teilweise völlig absurden, oft witzigen Abenteuern. Da
fürchten sich Bürger vor Mauern, andere wollen umgebracht
werden, die Königin zwingt einen zur Folter und
wo nur ist das singende Besteck vom Argonier Großkopf?
Wortwitz trifft Irrsinn, so mancher Dialog könnte von Fantasy Schriftsteller Terry Pratchett stammen. Psychologen hätten Hochkonjunktur auf den Shivering Isles.
Suboptimale Lokalisierung Die Grafik wurde im Vergleich zum Hauptspiel
nur marginal verbessert. Das macht aber nichts, denn die Landschaft mit ihren kleinen Dörfern sieht, wie gewohnt, hervorragend aus und bringt auch High End Systeme ins Schwitzen.
Sorgenkind ist wieder einmal die Lokalisierung, obwohl diesmal nicht ganz so schlampig gearbeitet wurde wie beim Basisspiel. Manchmal fehlen deutsche Übersetzungen. Abgeschnittene
Dialogantworten erschweren das Verständnis. Allerdings macht die gute Sprachausgabe wieder einiges wett.
Fazit:
Shivering Isles ist Tollhaus und Gruselkabinett, einzigartige, große Unterhaltung auf kleinem Raum! Auch wenn man Neuerungen mit der Lupe suchen muss und die Lokalisierung wieder nicht vollends geglückt ist, wagt Bethesda hier einen mutigen und richtigen Schritt! War das Hauptspiel hier und dort etwas nüchtern, scheint es so, als wolle Shivering Isles das doppelt ausbügeln. Denn der abgedrehte Humor und die teils skurrile Welt sind hervorragend gelungen! Oblivion-Spieler sollten unbedingt zugreifen, alle anderen auf jeden Fall einen Blick riskieren!
|