Command and Conquer 3: Tiberium Wars
Entwickler:
Electronic Arts
Publisher:
Electronic Arts
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
45 €
Systeme:
PC, Xbox 360
Testsystem:
2,4 GHz, 1024 MB RAM, 256 MB Grafikkarte
Anforderungen:
2,0 GHz, 512 MB RAM, 64 MB Grafikkarte
Inhalt:
Als 1995 „Command and Conquer: Der
Tiberiumkonflikt“ erschien, war ein neuer Stern am
Strategiespielhimmel geboren. Jetzt liegt mit „Command and Conquer 3: Tiberium
Wars“ der offiziell dritte Titel der Reihe in den Händlerregalen. Wie im ersten Teil
bekämpfen sich wieder die GDI und die Bruderschaft von Nod, doch es kommt noch
eine dritte Fraktion hinzu, die lange auf ihren Auftritt gewartet hat...
Meinung:
Als GDI-Kommandant ist es Aufgabe des Spielers, die Nod in ihre
Schranken zu weisen. Leider jagt die Bruderschaft die größte Raumstation der GDI in die
Luft, tötet damit den Direktor der GDI und beginnt einen Krieg. Traditionell dürfen in der C&C-Reihe alle Parteien gespielt
werden und so steht auf der anderen Seite die Bruderschaft von Nod mit ihrem
alten und neuen Anführer Kane. Ja, Kane hat das Gemetzel überlebt, ist
wieder zurück und als Nod-Commander darf der Spieler nun Basen der GDI
infiltrieren, bis der Weg für die Nod-Rakete auf die Weltraumstation frei ist
und der offene Krieg zwischen GDI und Nod ausbricht.
Alte Rivalität Die Global Defense Initative (GDI) und die Bruderschaft von
Nod haben sich weiterentwickelt. Beide sind im Jahr 2047 moderner geworden,
doch wie bisher auch setzt Nod eher auf Tarnung und Guerillataktiken, während
die GDI die größten und stärksten Panzer baut, die das C&C-Schlachtfeld
bisher gesehen hat.
Auch die Spielwelt sieht anders aus. Das Tiberium hat sich weiter ausgebreitet und die Erde wurde in Zonen unterteilt. 30 Prozent der
Welt ist unbewohnbar, da die Tiberiumintensität dort kein Leben ermöglicht. Nur Nod operiert in diesen tödlichen Zonen, da sich
die GDI völlig daraus zurückgezogen hat. Im Gegensatz zu den roten Zonen sind
die blauen ein Paradies. Dort gibt es noch kein Tiberium und die Erde ist in
diesen rund 20 Prozent noch am Natürlichsten. Daher werden die wenigen blauen
Zonen auch besonders gut von der GDI beschützt.
Da sie jedoch zu klein sind, um
die gesamte Weltbevölkerung zu beherbergen, lebt der Großteil der Menschheit in
den gelben Zonen. Hier hat sich das
Tiberium zwar noch nicht so stark ausgebreitet, doch es bedroht die Gesundheit und
das Leben der Bewohner. Die GDI, finanziert von den United Nations
(UN), beschützt die gelben Zonen nur unzureichend, da das primäre Ziel der
Erhalt der blauen Zonen ist.
Die Kampagnen Nachdem der Direktor der GDI beim Anschlag auf die
Raumstation umgekommen ist, müsst Ihr zuerst verschiedene Vergeltungsmissionen bestreiten. Zwar gibt es hin und wieder die Möglichkeit, zwischen zwei
Missionen zu wählen, da aber beide absolviert werden müssen, ist der
Kampagnenverlauf sehr einspurig. Zuerst werden die Verteidigungssysteme
reaktiviert, anschließend muss das Weise Haus in Washington zurückerobert werden, um die
Moral wiederherzustellen. Später werden weltweit die Truppen und Basen der
Bruderschaft zerstört, bis es zur großen Schlacht um den Nod-Tempel in Sarajevo
kommt. Bis hierhin verläuft die Geschichte ohne größere Komplikationen. Doch
kaum ist eine Seite geschlagen, nimmt das Unheil seinen Lauf.
Der Sturm Plötzlich fallen unbekannte Flugobjekte auf die Erde. Eine
Alienrasse hat die von Tiberium verseuchte Erde als Festtagstafel erkannt und
stürzt sich nun auf den Planeten. Der Zeitpunkt der Alieninvasion ist äußerst schlecht, da
beide Parteien durch den Krieg sehr geschwächt sind.
Coole Zwischensequenzen Die Geschichte wird mit hochauflösenden Videos vorangetrieben. Andere Genretitel können sich hier eine
Scheibe abschneiden, denn selten wurde die Hintergrundhandlung so spannend erzählt wie in C&C 3. Die Darstellerriege kann sich sehen lassen. Billy Dee Williams (Star Wars), Michael Ironside (Star Ship Troopers) und bekannte Seriendarsteller sorgen dafür, dass die Videosequenzen durchaus mit der ein-oder anderen Kinoproduktion mithalten können.
Standard KI Die KI war bei C&C schon immer ein Kritikpunkt. Auch im
dritten Teil verhalten sich die Sammler, als hätten sie seit 1995 nichts
dazugelernt. Eine gute Verteidigung
kann jede Standardangriffswelle aushebeln. Besondere Angriffe gibt es kaum – wenn
überhaupt sind es Scripte innerhalb der Missionen. Auch die Wegfindung zeigt hin und
wieder leichte Schwächen, wenn sich Einheiten wie im Gänsemarsch bewegen oder
einen Weg um mehrere Gebäude herum nur sehr umständlich finden.
Für
Gelegenheitsspieler reicht der Schwierigkeitsgrad der KI allerdings völlig aus. Da es im Gefechtsmodus verschiedene Verhaltensweisen gibt, wird auch hier genügend Abwechslung geboten.
Toller Mehrspielermodus Für größere Herausforderungen bietet C&C 3
einen exzellenten Mehrspielermodus mit verschiedenen Ranglisten,
Voice-Over-IP-Funktion, Automatch und so weiter. Bis auf die etwas umständliche Bedienung hatte ich
keinerlei Probleme, angemessene menschliche Gegner zu finden. Auch waren die Verbindungen sehr stabil. Wer eine Xbox 360 USB Kamera sein eigen nennt, darf dem Gegner sein furchterregendes Antlitz präsentieren und das menschliche Gegenüber mit Geifer und Zähne fletschen einschüchtern.
Optischer Leckerbissen Wunderschöne Explosionen,
wegfliegende Gebäudeteile und herrlich schillernde
Tiberiumkristalle - C&C3 protzt mit Bombastgrafik. Auch der Sound
passt prima zum Spiel. Je nach Kameraposition ertönen bei einem 7.1-System
MG-Feuer oder Geschosseinschläge aus der entsprechenden Richtung. Die
stimmungsvolle Musik ist zwar nett anzuhören, verglichen mit
anderen Titeln aber eher guter
Durchschnitt.
Gelungene Konsolensteuerung Während sich die PC Version hervorragend mit der Maus steuern lässt, war ich doch sehr gespannt, wie sich Konsolenvariante präsentiert. Die Steuerung orientiert sich stark an "Schlacht um Mittelerde", was der Xbox 360 Portierung prima zu Gesicht steht. Sie wurde in manchen Bereichen sogar noch optimiert. Da der Kontroller voll belegt ist, muss man sich schon ordentlich konzentrieren, um nicht aus Versehen den falschen Befehl auszulösen. Mit der Zeit stellt man sich aber darauf ein und hat auch ohne Maus seine Jungs im Griff. C&C 3 ist ein weiteres Beispiel, dass Strategiespiele auch auf Konsolen Spaß machen können.
Die Mauer ist weg Wer sich gerne einigelt, wird Mauern vermissen. Leider ist C&C 3 nichts für Defensivstrategen. So fehlen die schicken GDI-Tore oder
Laserbarrieren aus Teil 1 und 2. Wie bei den Vorgängern geht es eher darum, durch Masse
zu gewinnen. Zwar nerven kleinere Angriffe, aber eine ordentliche Verteidigung
unterbindet leicht jede Guerillataktik. GDI und Nod sind sehr ausgeglichen. Auch
die neue Alienrasse, die Scrin, passt sich diesem System an. Im Grunde herrscht das alte
Schere-Stein-Papier-Prinzip, was zwar noch immer interessant ist, aber eben
nichts Neues bietet.
Fazit:
Optisch ist C&C 3 ein echter Leckerbissen. Geringe Lade- und Speicherzeiten,
kein Ruckeln - bei PC und Xbox -, sowie
exzellente Videos und guter Sound runden die hervorragende Präsentation ab. Leider hat sich
die KI zu den Vorgängern kaum weiterentwickelt. Die Scrin sind zwar schön anzusehen, aber ansonsten nichts
anderes als GDI und Nod. Es mag hart klingen, aber C&C 3 wirkt auf mich eher wie
ein qualitativ hochwertiges Addon als ein innovativer Stand Alone-Titel.
Daher gibt es von mir eine gute Wertung, aber keinen Hit-Stempel.
| |
Autor der Besprechung:
Ralph Traber
|