Shadowrun
Entwickler:
Microsoft Game Studios
Publisher:
Microsoft Game Studios
Genre:
Action
USK Freigabe:
keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
49,98 €
Systeme:
PC, Xbox 360
Testsystem:
Dual Core Duo2 E6600, 2048 RAM, Geforce 7900 GTX
Anforderungen:
Dual Core Prozessor, 2 GB RAM, Nvidia 7800, Windows Vista
Inhalt:
Shadowrun - schlichtweg das Cyper Punk
Universum der Extraklasse und eines der wohl besten Pen & Paper
Rollenspiele, war für lange Zeit völlig von der
Gamesbildfläche verschwunden. Der letzte Ausflug war noch zu
Super Nintendo Zeiten, als reines Rollenspiel, das damals ungemein
begeistern konnte. Microsoft hat sich dem Ganzen nun wieder
angenommen und setzt uns einen reinen Ego Shooter vor und will damit
laut Werbeslogan eine neue Multiplayergeneration einläuten.
Meinung:
Shadowrun, eine düstere,
hoffnungslose Cyperwelt! Voll von Magie, Technologie und dem
grausamen Gesetz des Stärkeren, ist nun Schauplatz der
Auseinandersetzung zwischen Konzernen und Geheimbunden! Man selbst
mittendrin, mit dem Ziel für eine der beiden Seiten, eine
verloren geglaubte Zauberkraft zu bergen. Hört sich verdammt gut
an und theoretisch wäre hier ein Spiel ähnlich dem
grandiosen Deus Ex angebracht. Theorie und Praxis sind häufig
zwei paar Schuhe und in Shadowrun sind Sie besonders unterschiedlich!
Singleplayer?
Nicht bei Shadowrun! So
ist die Mini-Story und der Hintergrund der Spielwelt schnell
vergessen. Macht nichts, wäre in diesem Spiel eh nur Ballast.
Also rein in die Arenen, ich will jetzt Action sehen
und die versprochene neue Multiplayer Generation hautnah erleben!
Multiplayervergnügen Man kann sich als
Elf, Mensch, Troll oder Zwerg in die Schlacht stürzen. Der erste
taktische Aspekt des Spiels wäre hiermit schon erwähnt!
Während Elfen extrem schnell sind, Trolle so manche Minigunsalve
problemlos wegstecken, Zwerge Mana saugen sind Menschen besonders
Technologie begabt. Magie und Tech? Das ist die zweite große
Besonderheit, die ordentlich Würze ins Spiel bringt. Am Anfang
eines Matches, ähnlich wie in Counter Strike, kann man sich mit
bestimmten, unterschiedlich teuren Fähigkeiten und Technologien,
neben den üblichen Repertoire an Schießprügeln,
ausstatten
Mit Reflexboostern
wird man schneller, mit Paragleitern kann man kurzzeitig fliegen, mit
magischen Fertigkeiten lassen sich Teamkamaraden heilen oder gar
wiederbeleben. Besonders taktisch sind jedoch Zauber, die durch
magische Barrieren Durchgänge versperren. Da sich jeder Spieler
aber nur mit 3 Fähigkeiten ausrüsten kann, will die Wahl
wohl überlegt sein.
Die Matches
gestalten sich bei nur durchschnittlicher Grafik auf taktisch
überraschend hohem Niveau, Teamplay wird groß geschrieben
und das Ganze macht, losgelöst vom nicht wirklich bedientem
Shadowrunhintergrund, richtig Freude. Zumal man nie weiß, mit
welchen Fähigkeiten das gegnerische Team einem entgegen stürmt.
Shadowrun ist somit ein modernes, schnelles Counterstrike, das auf
den 12 Maps wirklich für ein klein wenig Innovation sorgt. Das
es nicht der Überhammer geworden ist, liegt vor allem am
verschenkten Potential.
Da wäre mehr drin gewesen... Warum gibt es nur
12 Maps? Warum sind
die Spielmodi nichts weiter als verkappte Capture the Flag
Spielereien? Und warum sind bloß alle Rassenmodelle gleich?
Wenn alle Elfen haargenau so aussehen wie ich, drückt das die
Atmosphäre enorm. Getoppt wird dies noch durch die nicht
vorhandene Kletteranimation. Die
Polygonmodelle schweben einfach die Leiter hoch. Auch hätten die Rassen
unterschiedlicher gestaltet werden können, letztendlich ist es
für die Techs und Zauber völlig egal, welche Rasse ich
spiele. Hier verschenkt das Spiel noch mehr taktischen Tiefgang und
vor allem Shadowrun Atmosphäre.
PC trifft Konsole Eine weitere
Besonderheit von Shadowrun ist, dass erstmals Konsoleros, in Form von
Xbox360 Besitzern, und PCler zusammentreffen und sich gegenseitig
beharken können. Die Befürchtung, das die PCler aufgrund der
genaueren Steuerung durch Maus und Tastatur, einen Vorteil haben, ist nicht gegeben. Bewegt man sich zu schnell oder
schießt aus der Drehung, wird die Präzision stark
gemindert, so kann man unbewusst das volle Potential einer
Maussteuerung fairerweise nicht ausschöpfen.
Schlechter Scherz... Windows Vista, Dual Core Prozessor, 2
GB Arbeitsspeicher und mindestens eine Grafikkarte vom Schlage einer
Nvidia 7800 sollte schon im PC Gehäuse schlummern, um die
minimalen Systemanforderung von Shadowrun zu erfüllen. Und nein,
die Grafik ist bei weitem nicht vergleichbar mit Edelshootern a la Crysis. Unverschämt, unfassbar und vor allem
noch lange nicht das Ende der Fahnenstange.
Microsoft holt aus zum Generalschlag,
schon Halo 2 für den PC rechtfertigt nicht den Kauf von Vista,
doch wenigstens zwingt es einem nicht auch noch Gebühren auf!
Wer in den vollen Genuss von allen Multiplayermodi kommen möchte,
darf das Portemonnaie zücken und blechen. Denn Shadowrun
verlangt auch auf dem PC den von der Xbox bekannten Onlinedienst XBOX
Live. Dass es rasantere, grafisch bessere Onlineshooter auf dem PC
zuhauf gibt, ist Microsoft wohl egal.
Bleibt zu hoffen, dass sich diese Entwicklung nicht durchsetzt.
Fazit:
Wer das Shadowrun Cyper Punk Universum
nicht kennt, mit monatlichen Onlinegebühren kein Problem hat und
Windows Vista schon sein eigen nennt, darf sich gerne ins Getümmel
werfen. Schließlich ist das ganze nicht völlig spaßlos
und einige Elemente peppen den grauen Multiplayeralltag ein wenig
auf - auch wenn der Umfang dürftig bleibt. Allen anderen sei
gesagt, dass sie beileibe nichts verpassen, wenn Sie dieses Spiel links
liegen lassen und das Geld für kommende Shooter sparen, die
diese exorbitanten Sytemanforderungen auch wirklich verdienen.
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Autor der Besprechung:
Christian Jacob
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