Mahjong
Entwickler:
Kritzelkratz 3000
Publisher:
dtp entertainment
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
30 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Mit Mahjong von der Firma Kritzelkratz 3000 GmbH schafft das chinesische Brettspiel den Sprung auf den Nintendo DS. Auch hier gilt das vertraute Prinzip: Der Spieler muss paarweise Steine abräumen, die bei jedem Spiel in einer anderen Anordnung vorliegen, bis das Spielfeld leer ist. Bei den drei möglichen Schwierigkeitsstufen variiert die Zeit, die einem für das Leerräumen des Spielfeldes zur Verfügung steht, und sorgt so für eine steigende Herausforderung.
Meinung:
Bei der Variante für den Nintendo DS bietet Mahjong auf der einen Seite den Einzelspiel-Modus und auf der anderen Seite den Kampagne-Modus. Der Einzelspiel-Modus besteht aus drei Leveln, die den Themen "Fabelwesen", "Götter" und "Kaiser" zugeordnet sind und in denen anfangs drei verschiedene Motive gespielt werden können. Erst wenn man es geschafft hat, alle drei Spiele eines Levels in den drei Schwierigkeitsstufen zu bewältigen, schaltet man ein viertes Muster frei. Für den geübten Spieler ist dies recht schnell machbar. Danach bietet der Einzelmodus keine neue Herausforderung.
Reise nach China Der Kampagne-Modus hingegen bietet mehr Möglichkeiten zur Entdeckung. Hier beginnt der Spieler eine Rundreise durch China, ausgehend von Shanghai und endend in Lhasa in Tibet, zu den historischen Sehenswürdigkeiten des Landes. Zu Anfang eines jeden Levels bekommt der Spieler per Text Informationen über je zwei Sehenswürdigkeiten des Ortes, welche dann auch als Hintergrundbild für diesen Level dienen. Jede Station der Reise bietet acht verschiedene Steinanordnungen, die der Spieler bewältigen muss, bevor die Reise weiter geht. Insgesamt sind es 96 Spielformationen, die hier zur Verfügung stehen.
Gegen die Zeit Auch hier hat man wie im Einzelspiel, je nach Schwierigkeitsstufe, unterschiedliche Zeitfenster, in denen man das Spiel schaffen muss. Zusätzlich stehen einem drei "Leben" zur Verfügung, die pro Level zwei Fehlversuche erlauben. Zusätzlich gibt es bei den beiden Spiel-Modi noch Hilfsmöglichkeiten, wie zum Beispiel das Mischen, aber jede Hilfe bringt eine Zeitstrafe mit sich, die sich gerade im höchsten Schwierigkeitsgrad deutlich bemerkbar macht.
Bei der Entwicklung eines solchen Spiels bietet es sich natürlich an, die Steuerung in erster Linie über den Stylus laufen zu lassen. Und das funktioniert sehr gut. Der Spieler tippt auf dem Touchscreen die anvisierten Steine an, um diese auszuwählen. Die Hilfsfunktionen hingegen sind über die Knöpfe zu aktivieren, was aus Sicherheitsgründen einen zweifachen Button-Druck erfordert, damit sie nicht unabsichtlich ausgelöst werden.
Hübsche Optik Die Grafik ist in erster Linie funktional, stellenweise aber durchaus nett anzuschauen. Die verschieden Hintergründe, die zum Teil wie chinesische Tuschebilder wirken, sind hübsch, ohne dabei vom Spiel abzulenken. Man hat zwischen den einzelnen Mustern eines Levels genügend Zeit, diese Hintergründe auch zu genießen. Bei den Steinen hätte man dem Spieler mehr bieten können, neben dem klassischen Mahjong-Steineset und der Spielkarten-Optik gibt es nur ein etwas ungewöhnlicheres Set zum Thema "Natur", bei dem auf den Steinen Käfer, Schmetterlinge und Obst abgebildet sind.
Ewig klingt die Guzheng Die musikalische Untermalung besteht bei Mahjong aus verschiedenen asiatisch klingenden Musikstücken, die zwar gut zu den Hintergründen und der chinesischen Herkunft des Spiels passen, einem aber beim wiederholten Hören und gerade unter Zeitdruck sehr schnell auf die Nerven gehen können.
In Deutschland ist Mahjong vor allem als PC-Umsetzung bekannt geworden. So zieht man automatisch den Vergleich zwischen der DS-Variante und den vielen verschiedenen Versionen, die für den PC offline und online zur Verfügung stehen. Leider schneidet das Spiel der Firma Kritzelkratz 3000 GmbH bei diesem Vergleich nicht sehr gut ab. In den letzten 15 Jahren bieten selbst die einfachsten PC-Versionen mehr Abwechslung und nicht nur Einzelspiele und Kampagnen, sondern auch das entspannteres Spielen ohne Zeitdruck. Sogar das eigene Entwerfen von Mustern ist am PC zusammen mit einer großen Steinauswahl möglich.
Dass man sich auf dem DS keine eigenen Spielsteinmotive basteln kann, ist ja durchaus nachvollziehbar, aber ein Editor für Spielfeld-Layouts wäre sicher auch auf dem Nintendo-Handheld möglich gewesen, zumal man diese dann, gäbe es die Möglichkeit Mahjong online zu spielen, mit anderen Spielern hätte tauschen können.
Fazit:
Unabhängig von einem Vergleich mit den diversen PC-Umsetzungen des Brettspiels muss man leider sagen, dass Mahjong für den Nintendo DS wesentlich liebevoller und umfangreicher hätte ausfallen können. So bietet das Spiel in erster Linie den Vorteil, das erste Mahjong für unterwegs zu sein. Natürlich erfüllt es für das schnelle Spiel zwischendurch seinen Zweck, und zumindest das erste Durchspielen hat seinen Reiz, aber danach bietet es leider nichts Neues. Wer etwas Unterhaltsames für Nebenbei sucht und nicht gerade von Haus aus mahjongsüchtig ist, der sollte eher zu anderen Knobelspielen greifen, die es für den DS ja in großer Auswahl gibt.
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Autor der Besprechung:
Konstanze Tants
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