Kirby: Mouse Attack
Entwickler:
Nintendo
Publisher:
Nintendo
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Wer kennt nicht Nintendos Kirby? Zusammen mit Mario ist die rosa Knutschkugel, die wie eine Mischung aus Furby und Pummeluff aussieht, sicherlich eines der beliebtesten Maskottchen des japanischen Spiele-Riesen. Wir sagen euch, was das erste DS-Abenteuer des Luftikus taugt.
Meinung:
Nach zahlreichen Auftritten auf sämtlichen Plattformen war klar, dass Kirby auch auf dem DS nicht fehlen durfte. Bereits vor einiger Zeit machte er den Doppelbildschirm unsicher, allerdings war er dort hauptsächlich Namens- und somit Werbeträger. "Kirby: Power Paintbrush" reizte zwar den Touchscreen ganz nett aus, hatte aber mit den klassischen Jump'n'Runs, aus denen man Kirby kennt und liebt, nicht mehr wirklich viel zu tun. Mit "Mouse Attack" besinnt man sich nun dankenswerterweise auf seine Wurzeln zurück und zeigt uns den Luftikus endlich wieder von seiner besten Seite.
So ein Skandal!
Die Background-Story des Spiels ist der reinste Krimi, denn es gilt ein gar schreckliches Verbrechen aufzuklären ... Doch der Reihe nach. Eigentlich ist es ein ganz gewöhnlicher, wunderschöner Tag im friedlichen Dreamland, Kirbys Heimat. Der Wonneknubbel nutzt diese Gelegenheit freilich gleich für ein schönes Picknick im Grünen. Als besonderen Gaumenschmaus hat er eine große, saftige, cremige Erdbeertorte mit dabei. Doch gerade als er genüsslich in sie hineinbeißen will, geschieht das Unfassbare: Wie von Geisterhand schnappt sich irgendetwas die ersehnte Köstlichkeit und noch bevor Kirby weiß, wie ihm geschieht, ist das Riesen-Schmankerl weg. Futsch! Einfach verschwunden! Doch wer steckt dahinter? Wer würde es wagen, dem beliebtesten Blasebalg der Welt einfach seine wohl verdiente Schlemmerei vor der Nase fortzuschnappen?
Tja, Kirby hat natürlich keine Ahnung, deshalb müsst ihr es zusammen mit ihm herausfinden. Der halbwegs mitdenkende Spieler dürfte aufgrund des Titels aber vermutlich schon hinter das große Geheimnis gestiegen sein... Vielleicht wäre der amerikanische Titel "Squeak Squad" doch besser gewesen. Na ja, wie auch immer. Kirby hofft darauf, seine Torte retten zu können und macht sich also auf die Suche nach den Missetätern.
Das DS-Spiel mit der Maus
Sind die Mäuse wirklich die Übeltäter? Oder steckt vielleicht doch einer der üblichen Verdächtigen - z.B. ein alter Bekannter wie König Dee Dee Dee - dahinter? All diese Fragen klären sich mit der Zeit. Selbst wenn die Mäuse unschuldig wären, sie gehen einem im Laufe des Spiels gewaltig auf den Senkel. Immer wieder tauchen die fiesen Nager auf und attackieren grundlos den friedlichen Kirby. Gut, nicht ganz grundlos, immerhin will man ihn seiner Schätze berauben.
Von denen findet man über die Levels verteilt nämlich so einige, die einem die Mäusebande aber immer schnell wieder abluchst. Im optimalen Fall kann man sie sich zurückerkämpfen, doch wenn man Pech hat, ist die schöne Herrlichkeit verloren ... Was im Endeffekt aber nicht soooo schlimm ist, in den Schatztruhen stecken nämlich lediglich kleinere Goodies (Farbwechsel für Kirby, Tracks für die Musikbox u.Ä.), die zwar ganz putzig, aber nicht für den Spielverlauf relevant sind.
Zwar bringen die Zankereien mit den Mäusen etwas Abwechslung ins altbewährte Spielprinzip, irgendwann nerven sie aber dann wirklich und werden nur noch langweilig.
Alles beim Alten
Ansonsten ist vom Spieldesign her alles so, wie man es kennt. Kirby hat seinen Job als Dirt-Devil immer noch nicht aufgegeben und saugt nach wie vor gehörig Luft ein, wenn es drauf ankommt. Gegner werden einverleibt und durch Runterschlucken neutralisiert oder als Spuckgeschoss missbraucht, um weitere Schurken auszuschalten. Bei Element-Wesen hat das Runterschlucken noch eine Besonderheit, denn Kirby nimmt dann deren Fähigkeiten an und kann nun in bester Highlander-Manier Schwertkämpfe bestreiten, Feuer spucken und vieles mehr, je nach verschlucktem Element.
Mehrspieler-Minigames
Klar, es ist offensichtlich - einfache Jump'n'Runs nutzen die Fähigkeiten des DS nie optimal aus. Eine Touchscreen-Steuerung ist dafür schlicht zu umständlich. Während des normalen Spielbetriebs dient der untere Bildschirm lediglich als Speicherstätte für maximal fünf Items (Gegenstände, Fähigkeiten etc.). Um sein DS-Dasein zumindest ein bisschen zu rechtfertigen, bringt Kirby deshalb einen Mehrspieler-Modus mit, der einem erlaubt, mit seinen Freunden ein paar Minispiele zu daddeln.
Die brauchen zwar einen DS (und müssen in der Nähe sein, mit WiFi-Connection ist es bei dem Game nämlich nix), aber dafür keine eigene Speicherkarte. Allerdings ist die Frage, inwieweit es sich lohnt, für die doch ziemlich eingeschränkte Auswahl an nicht unbedingt umwerfenden Spielen extra seine Freunde zusammenzutrommeln. Neben Schatztruhenweitwurf und einer Art Autoscooter gibt es noch einen Reaktionstest. Zwar ganz lustig, lockt aber niemanden wirklich hinter dem Ofen hervor ...
Ein Fest für die Sinne
Technisch kommt Kirby in bester Tradition des Genres daher und so, wie man ihn liebt: Knallbunte Schlaraffenland-Farben mit herrlicher Zuckerbäcker-Optik. Klar, das Spiel bringt den DS nicht auch nur Ansatzweise an seine Leistungsgrenzen. Aber mal ehrlich - wer würde schon gerne Kirby in einem 3D-Spiel sehen wollen? Nee, dann ist es so doch besser.
Als klassischer 2D-Scroller macht das Spiel nämlich eine ganz gute Figur. Zur Untermalung des Flairs gibt es natürlich auch die passende Musik, die sich irgendwo zwischen Ohrwurm und Ohrenkrebs-Gefahr bewegt. Man wird sie lieben oder hassen, auffallen wird sie einem aber definitiv. Und egal, wie doof sie vielleicht sein mag, sie passt einfach perfekt zum Spiel.
Fazit:
 Kirby ist mit "Mouse Attack" endlich zu seinen Wurzeln zurückgekehrt und präsentiert sich in einem klassischen Jump'n'Run, das keine der markanten Eigenschaften des Genres vermissen lässt. Die knallbunte Optik und die kitschige Lalala-Musik sorgen dafür, dass sich jeder Fan im Spiel sofort heimisch fühlen wird. Allerdings darf man nicht die Mäuse verschweigen, die zwar anfangs eine ganz nette Abwechslung darstellen, auf Dauer aber nur langweilig, eintönig und nervig werden.
Technisch wäre sicher mehr drin gewesen. Außerdem hätte man die Touchscreen-Funktionen umfangreicher integrieren können. Zur Referenzklasse reicht es daher zwar nicht, insgesamt darf man Kirbys DS-Abenteuer aber trotzdem als einen gelungenen Spaß für alle Altersklassen bezeichnen.
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Autor der Besprechung:
Jano Rohleder
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Grafik: 8.00
