Metroid Prime Pinball
Entwickler:
Nintendo
Publisher:
Nintendo
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Dass sich in der Welt der Videospiele Figuren gerne mal in eine große Kugel setzen, um dann auf riesigen Flippertischen herumzurollen, ist ja nichts Neues mehr. Einen wirklichen Sinn braucht man darin nicht zu suchen, aber der ist auch eher nebensächlich, solange die Sache Spaß macht.
Meinung:
Nach "Super Marioball" kommt vom Studio Fuse jetzt das zweite Pinball-Adventure für den Nintendo DS. War Mario, als bekanntlich lustiges Kerlchen, auf die jugendliche und jung gebliebene Zielgruppe ausgelegt, wendet sich dieses Game an die Fans von "Metroid". Spielheldin Samus Aran darf als Morphball über die Spieltische gescheucht werden.
Neue alte Welt "Metroid"-Spieler dürften sich sofort heimisch fühlen, kehren wir doch nach "Tallon IV" zurück, der Welt des GameCube-Oldies "Metroid Prime". Die wird allerdings diesmal in Form von sechs Pinball-Tischen dargestellt (wie schon erwähnt, man sollte den Sinn davon nicht suchen) und Samus flitzt in Morphball-Form über die Oberwelt, die Eiswüste, die Minen und den Artefakt-Tempel. Im Prinzip handelt es sich dabei um gewöhnliche Flipper, bei denen sich auch auf altbekannte Weise Punkte sammeln lassen, doch liegt der Schwerpunkt des Spiels klar auf dem Missionsmodus, in dem es einige Aufgaben zu erfüllen gibt.
Eingeschränkte Auswahl Das ist auch nötig, denn im (verhältnismäßig abwechslungsarmen) Freispiel-Modus stehen dem Spieler zu Beginn lediglich zwei Flippertische zur Verfügung. Man wird also geradezu genötigt, im Missionsmode auch die anderen freizuspielen. Wie im GC-Klassiker muss man wieder jede Menge Artefakte einsammeln, die verstreut auf dem Planeten herumfliegen. Allerdings lassen sich die Dinger natürlich nicht einfach so abräumen, sondern müssen erst erkämpft werden: Rampen gilt es zu aktivieren, Items zu schnappen oder auch schon mal einen Spieltisch zu erklimmen.
Maxi-Minispiele Die immer wieder auftauchenden Minigame-Aufgaben sorgen dafür, dass der Spieler ständig unter Strom steht. Hier tauchen jede Menge Gegner auf (mal kleinere Käfer, mal größere Metroids), die man durch Umkegeln außer Gefecht setzt. Damit einem garantiert nicht langweilig wird, schießen die Biester sogar zum Teil mit Raketen und anderen Gemeinheiten zurück.
Böse Buben Dafür winken dem Spieler aber bei Bestehen auch die ersehnten Artefakte - und im Laufe des Spiels auch die Begegnung mit einigen Super-Endgegnern, die nicht auf den Kopf gefallen sind und sich nur mit Geschick und vor allem Geduld ausschalten lassen. Hilfreich sind dabei die schon vom GameCube bekannten Raketen und Bomben, über die unsere Weltraumheldin verfügt. Die müssen aber auch erst mal erspielt werden.
Einzel- oder Mehrspieler Wie bereits erwähnt, gibt es zwei verschiedene Einzelspieler-Modi. Beim ersten geht es eher ums Flippern an sich, was allerdings schnell uninteressant wird, da einfach die für Flipper nötige Spieltiefe fehlt. Daher wird man sich schon bald dem Missionsmodus zuwenden. Hat man sich dort eine neue Welt erspielt, kann man auf den jeweiligen Pinball-Tisch dann auch im Freispiel-Modus zurückgreifen.
Für Multiplayer-Freunde gibt es einen Mehrspieler-Modus, in dem maximal acht Teilnehmer pro Spielkarte gegeneinander antreten können. Hier geht es vordergründig darum, möglichst schnell die vorgegebene Zielpunktzahl zu erreichen. Insgesamt ist das zwar alles ganz abwechslungsreich, im Endeffekt aber schon deutlich auf "Metroid"-Fans ausgelegt. Fans von Spielhallen-Tischen dürften auf Dauer keinen großen Spaß an der Sache haben.
Technik vom Feinsten "Metroid Prime Pinball" fordert die Hardware des DS endlich mal wieder. Zwar befinden wir uns in einer 2D-Welt, die aber durch eine Vielzahl optischer Spielerein (Blitze, Wasserspiegelungen etc.) sehr eindrucksvoll daherkommt. Auch bei den häufig auftretenden Massenattacken von Gegnern, bei denen man schon mal den Überblick verlieren kann, kommt das Spiel nicht ins Ruckeln. Sehr löblich!
Die Musik stammt - was kann man bei dem Titel auch anderes erwarten - aus "Metroid Prime" und ist daher natürlich auch gelungen. Zum Spiel gratis dazu bekommt man als Käufer übrigens noch ein Rumblepak, das man in den GBA-Schacht des DS einschiebt. Wirklich "rumblen" tut das Ding nicht aber einem geschenkten Gaul ... na ja, ihr wisst schon.
Nicht verschweigen sollte man allerdings die Tatsache, dass absolut keinerlei DS-Features verwendet werden, der Touchscreen kommt also nicht zum Einsatz.
Fazit:
Bei "Metroid Prime Pinball" ist die Frage der Zielgruppe so eine Sache. Denn der Mix aus Action und Flipper sorgt dafür, dass sich weder Fans des einen noch des anderen Genres so richtig für das Spiel erwärmen können. Für alte Flipperhasen ist das Design der Tische einfach zu langweilig, außerdem fehlt die Spieltiefe.
Wer auf Action steht, wird sich fragen, was er denn mit einem Flipper soll. Außerdem sorgt der geringe Spielumfang von sechs Tischen nur für begrenzt andauerndes Vergnügen, da kann auch der lokale Multiplayer-Mode nichts rausreißen. So bleibt im Endeffekt ein nettes Spiel, das hübsch aussieht, auch kurzfristig motiviert aber schnell in der Mottenkiste landet.
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Autor der Besprechung:
Jano Rohleder
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