Enemy Territory: Quake Wars
Entwickler:
Splash Damage
Publisher:
Activision
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
45 €
Systeme:
PC
Testsystem:
WinXP, Dual Core 4200+, 2GB Ram, GeForce 7600GT
Anforderungen:
WinXP/Vista, GeForce 5700 oder Radeon 9700, 512 MB Ram, 2,8 GHz
Inhalt:
Die Strogg, eine fiese Alienrasse, hat es auf die Erde abgesehen. War
ja klar. Ihr entgegen stellt sich nur die Global Defence Force, kurz
GDF genannt. Auf diversen Schlachtfeldern stellen sich Teams beider
Parteien verschiedenen Herausforderungen, um die Vorherrschaft in
diesen Gebieten zu erlangen. Gemeinsames Vorgehen ist hierbei von
oberster Priorität, denn jede eigene Mission hat auch eine
entsprechende Gegenmission auf der anderen Seite und allein steht man
auf verlorenem Posten.
Meinung:
Da Enemy Territory ein reines Team-Spiel ist, sucht man eine Solo-Kampagne vergeblich. Zwar kann man offline gegen Bots antreten und auch eine sogenannte "Kampagne" spielen, doch "Kampagne" heißt in diesem Fall, dass man drei Karten nacheinander spielt und seine
Erfahrungspunkte, die man im Spielverlauf sammelt, bis zum Ende dieser Karten behalten kann.
Auch einzelne Maps darf man natürlich mit Bots spielen und bei
diesen Offline-Spielen alle Einstellungen vornehmen, die es auch im Multiplayer gibt. So kann man die zu spielende(n) Karte(n), Anzahl der Spieler und
Zeitlimits festlegen. Alle offenen Spieler-Slots werden dabei von Bots ausgefüllt. Für die legt man eine Intelligenzstufe fest, die auch
beinhaltet, ob Bots Missionsziele erfüllen dürfen. Diese Option wird in der Regel eingeschaltet sein, eben weil Enemy Territory ein Teamspiel ist und man es nicht
bestehen kann, wenn man der einzige ist, der versucht, Missionen abzuschließen
2 Rassen Hat man alle Parameter festgelegt, wird die Karte geladen. Nun darf man auswählen, auf welcher Seite man kämpft. Die
eigentlichen Unterschiede zwischen den beiden Seiten sind eher gering. Jede Seite hat auf den jeweiligen Karten ihre eigenen Missionsziele. So muss die GDF
beispielsweise zu Beginn eine Brücke bauen, über die dann anschließend ein schwerer Panzer in den nächsten Bereich der Map vordringen kann. Die
Strogg müssen dann genau diesen Bau verhindern. Hat die GDF ihr Ziel erreicht, versuchen die Strogg, den Panzer aufzuhalten, bevor er an
seinem Bestimmungsort ankommt.
Natürlich unterscheiden sich auch die Waffen der Kontrahenten. Strogg-Waffen basieren auf Energie, während die GDF das klassische Prinzip der
Munition vorziehen. Was bedeutet, dass Strogg-Wummen einen gewissen Energievorrat haben, den sie abfeuern können während GDFler einfach neue Munition aufsammeln.
5 Klassen Beide Seiten haben 5 Jobs, die der Spieler übernehmen kann. Auch wenn die Namen unterschiedlich sind, hat doch jede Partei die
gleichen Klassen zur Auswahl. Als erstes hätten wir da den GDF-Soldaten oder den Strogg-Aggressor, der den typischen Kämpfer darstellt. Mit schweren Waffen
umzugehen, ist sein Metier und auch Sprengsätze kann er deponieren und entzünden. Der Techniker bzw. Konstruktor kann beschädigte Fahrzeuge und Maschinen
reparieren, Geschütze aufstellen oder eben jene Sprengsätze entschärfen. Der Sanitäter, respektive Versorger, ist der Heiler der Truppe, der nicht nur
Medipaks an seine Kollegen verteilt, sondern gefallene Kameraden auch wiederbelebt. Der Geheimagent oder Infiltrator kann sich tarnen, gegnerische Maschinen
hacken, außer Kraft setzen und ein Radar platzieren. Außerdem darf er ein Scharfschützengewehr mitnehmen. Der Feldagent bzw. der Oppressor agiert eher im
Hintergrund. Er setzt Artillerie- und Raketengeschütze und kann mit seinem Fernglas Gebiete markieren, die anschließend ein Geschenk des Himmels, in
Fachkreisen auch Orbitalschlag genannt, beinhalten.
Nach der Auftrags-Wahl schnappt man sich noch seine Hauptwaffe aus einem Pool, der von Job zu Job anders
aussieht. Jede Klasse bekommt anschließend ihr persönliches Werkzeug-Set mit auf den Weg (Hackertool, Zange oder Fernglas).
Kampfgetümmel Los geht´s an sogenannten Einstiegspunkten (sehr kreativ). Für gewöhnlich startet man dort, wo man dem Feind am nächsten ist bzw. kann aus allen Gebieten auswählen, die bereits erobert wurden. Jede Seite hat ein Hauptziel, das es zu knacken gilt. Schön ist hier, dass die meisten Ziele die Fähigkeiten einer bestimmten
Klasse bedürfen. So kann nur ein Techniker/Konstruktor eine Brücke bauen, während nur der Geheimagent/Infiltrator sich in die Schildkontrolle des Gegners
hacken kann. Wenn man das Zeitliche segnet, darf man sich natürlich wiederbeleben lassen, oder, falls das zu lange dauert, sich in zügigen Abständen am nächsten Einstiegspunkt wieder einsetzen lassen.
Damit bei jedem neuen Missionsziel nicht alle Spieler zur benötigten Klasse wechseln, um die Erfahrungspunkte abzusahnen, gibt es für jede Klasse auch kleine Nebenmissionen, die ebenfalls Punkte einbringen. So wird dem Sanitäter zum Beispiel jeder gefallene Kamerad auf dem Radar
angezeigt, damit er ihn wiederbeleben kann. Mittels Tastendruck darf man durch die aktuellen Missionen schalten und sich eine aussuchen, die man angehen möchte. Alle Kumpane, die
ebenfalls diese Mission bestreiten, werden namentlich aufgelistet. Erfüllt nun einer diese Mission, können sich alle Beteiligten über Erfahrung freuen.
Rollenspiel Erfahrung sammelt man immer nur in der Klasse, die man aktuell spielt. So ist es natürlich effektiver, wenn man sich in einem
eingespielten Team auf seine feste Position beschränkt, da man dort dann auch schneller "levelt". Wird man im Rang befördert, verbessern sich auch die
eigenen Fähigkeiten in der Klasse, sodass später beispielsweise Techniker/Kontruktoren ihre Minen nicht mehr mittels Werkzeug scharf machen müssen, sondern einfach nur auf den Boden werfen. Diese Erfahrung hält allerdings nur für die aktuelle Partie oder Kampagne an. Was bleibt sind
Statistiken und das auch nur, wenn man auf speziellen Ranglisten-Servern spielt, die vor Cheats sicher sind.
Technisches Auch wenn man bei der Geschwindigkeit, in der Quake Wars abläuft, kaum Zeit hat, auf die Umgebung zu achten, sollte man
dennoch einen Blick riskieren. Einen starken Rechner vorausgesetzt, sieht der Titel
erstaunlich gut aus. Starke Explosionen und eine ordentliche Weitsicht ohne plötzlich auftauchende Geschütztürme gepaart mit gutem Sound lassen die Wertung
nach oben klettern.
Doch auch hier gilt, wer mehr investiert, bekommt auch deutlich mehr geboten, denn in niedrigeren Auflösungen wirken die Texturen verwaschen und die Explosionen ein wenig bröckelig. Wer möchte, kann die enthaltene englische Sprachfassung installieren, da die deutsche Sprachausgabe relativ uninspiriert klingt. Der Unterschied fällt vor allem auf, wenn man den direkten Vergleich hört.
Dass die
Bots im Singleplayer-Modus alle 5 Sekunden die gleichen Sprachfiles von sich geben, nervt in beiden Fassungen. Gesteuert wird Genre-
typisch mit Maus und Tastatur, hier erfindet Quake Wars das Rad bestimmt nicht neu. Wozu auch? Allerdings muss man sich ein wenig an die Vehikel-Steuerung gewöhnen, vor allem wenn schnell zwischen beidhändiger Personensteuerung zur reinen Keyboard-Steuerung für die Bewegung der Fahrzeuge umgestellt
wird.
Fazit:
Enemy Territory: Quake Wars ist ein schneller und dennoch hoch-taktischer Team-Shooter, der durch den einfachen und schnellen Einstieg, sowie den flinken
Job-Wechsel auch für Newcomer geeignet ist. Das missionsbasierte Gameplay hält für jeden Spieler jederzeit eine Beschäftigung parat und fordert taktisches
Teamplay deutlich stärker als simples Flaggensammeln. Die Unterschiede zwischen den Strogg und den GDF könnten zwar größer sein, doch ist man dank
großer Maps und den 5 verschiedenen Klassen lange Zeit mit diesem Spiel beschäftigt.
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Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf
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