Sega Rally
Entwickler:
Sega
Publisher:
Sega
Genre:
Sport
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
64,45 €
Systeme:
PC, PlayStation 3, Xbox 360
Inhalt:
Sega Rally war schon immer ein Arcaderacer in Reinkultur! Ob am Spielautomaten oder in der letzten Konsolenfassung. Unkompliziert, matschig und unheimlich schnell, fern ab von einer Ralleysimulation, dafür mit gewaltigem Spaßpotential. An diesen Kulttitel wagt sich nun das neu gegründete Entwicklerstudio Sega Racing und schenkt uns eine Neuauflage!
Meinung:
Sega Rally zeigt schon im Startmenü, wo die Reise hingeht. Stechend blauer Hintergrund, präzise kurze Menüs untermalt mit schneller Elektromusik und knallbunten Bildern. Fehlt eigentlich nur noch der Schriftzug Insert Coins auf dem TV-Screen und ein Münzenschlitz neben der PS3. Ohne eine Runde gefahren zu sein, hat man schon jetzt Spielhallenfeeling im Wohnzimmer!
Doch anders als am Daddelautomaten geizt Sega Rally bei weitem nicht mit Spielmodis. Neben drei Fahrzeugklassen mit jeweils drei Schwierigkeitsgraden, die drei seperate Meisterschaften beinhalten, wartet Sega Rally mit einem Zeitfahr- und Einzelstreckenmodus sowie einem Onlinemultiplayer auf!
Rauf auf die Piste
Die Theorie stimmt also, doch was zählt ist die Praxis. Rauf auf die Strecke und rein in den Matsch! Schnell die Anfängermeisterschaft ausgesucht, muss man sich nun für einen von drei Boliden entscheiden. Für jedes Fahrzeug gibt es zwei unterschiedliche Setups: Höchstgeschwindigkeit oder Bodenhaftung. Das ist nicht nur schmuckes Beiwerk sondern das Fahrverhalten verändert sich merklich.
Nach einer kleinen Streckenvorstellung, in der man einen ersten schönen Einblick auf die Grafik erhaschen kann, geht es nach rasantem Start so richtig los. Anders als üblich im Rallysport, heizt man gleichzeitig auf den Rundpacours mit allen anderen Teilnehmern um die besten Plätze. Die Steuerung ist intuitiv. Mit dem rechten Trigger gibt man Gas, mit dem linken wird gebremst, gelenkt wir mit den Analogsticks, Sixaxx oder einem Lenkrad. Schnell wird klar, dass Arcade nicht mit simplen Spielspaß gleichzusetzen ist! Der Schwierigkeistgrad ist hoch, die Steuerung gerade am Anfang extrem sensibel - so wird man selbst als geübter Analogstickakrobat nicht so schnell als erster über die Zielinie rasen.
Großartiger Geschwindigkeitsrausch
Fahrfehler werden zwar nicht ganz so hart bestraft, da es einen gewissen Gummibandeffekt gibt, doch wer Meisterschaftspunkte einfahren will, der darf sich nicht viele Ausrutscher erlauben. Die verschiedenen Untergründe erfordern ein flexibles Handling, bleibende Spurrillen der Vordermänner erschweren das eigene Fahren auf der Ideallinie, Haarnadelkurven treffen auf ein großartigen Geschwindigkeitsrausch - eigentlich alles bestens für einen anspruchsvollen Arcaderacer...
Den Analogstick gefühlte Millimeter nach rechts gedrückt und der Wagen schert schon gewaltig aus. Wer hier einen unruhigen Daumen besitzt, schlingert schnell nur noch über die Piste und endet wohl oder übel an der nächsten Fahrbahnbegrenzung. Was Sega Racing allerdings im Blick auf die Sixaxx Steuerung abliefert, ist eine Zumutung! Beim Neigen des Controllers passiert lange Zeit nichts bis der Neigungswinkel so stark ist, dass man urplötzlich komplett einschlägt und in die Bande kracht! Wer in die Steuerungsoptionen schaut, merkt schnell, worauf es die Entwickler angelegt haben. Ganze 5 unterschiedliche Einstellungen für Lenkräder der Marke Logitech und feinste ForceFeedback Unterstützung, lässt jeglichen Controller schnell vergessen und den Rallyspaß in ungeahnte Höhen treiben!
Freischaltorgie
Durch Erfolge im Meisterschaftsmodus sammelt man fleißig Punkte, um neue Autos, Rallyklassen, Meisterschaften und somit auch neue Strecken freizuschalten. Durch gefahrene Kilometer mit ein und demselben Wagen erhält man neue Designs. Aufgrund der Masse an Meisterschaften und Wagenmodellen artet das ganze schnell in positiven Stress aus!
Was fürs Auge?
Der technische Aspekt des Spiels ist durchwachsen und das leider völlig unnötig! Glänzende, hoch detallierte Fahrzeuge, Echtzeitspiegelungen, matschige Pisten, staubige Abschnitte und viel spritzender Schlamm, sehen verdammt gut aus. Abseits der Strecke, gerade wenn man mit irrer Geschwindigkeit durch die Wallachei brettert, erhofft man das gleiche grandiose Feeling. Doch auf den zweiten Blick ierhascht man nur texturliches Mittelmaß! Dazu gesellen sich vereinzelt unschöne Popups am Wegesrand und leichtes Teering. Auch sind die Strecken auf Dauer zu eintönig designt - gerade bei Fantasystrecken wie in Sega Rally hätten die Entwickler mehr zaubern müssen.
Fazit:
 An Sega Rally scheiden sich die Geister! Die einen freuen sich über die knallbunte Grafik, das rasante Gameplay und den knackigen Schwierigkeitsgrad – Hardcore Racer vermissen jeglichen Realismus und Einstellungsmöglichkeiten. Neueinsteiger im Rallysport sollten Probe spielen, da die Steuerung und der Schwierigkeistgrad für Frustmomente sorgen. Wer allerdings ein Lenkrad mit ForceFeedback sein eigen nennt, kommt um diesen Titel nicht herum. Selten hat sich das Rasen über unwegsame Pisten so intensiv angefühlt.
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Autor der Besprechung:
Christian Jacob
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Grafik: 8.50
