Super Paper Mario
Entwickler:
Nintendo
Publisher:
Nintendo
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
43,95 €
Systeme:
Wii
Inhalt:
Gute Handwerker muss man heute mit der Lupe suchen. Kein Wunder, wenn die besten unter ihnen ständig damit beschäftigt sind, die Welt zu retten oder Prinzessinnen aus den Händen größenwahnsinniger Schildkröten zu befreien. Auch im neusten Abenteuer unseres italienischen Pummel-Klempners geht es um Marios Erzfeind und die niedliche Prinzessin. Allerdings beschert uns Nintendo ein gänzlich neues Szenario: Denn, o weh, Prinzessin Peach und Bowser sollen heiraten.
Ganz zur Beruhigung der aufgeregten Anhänger der knuffigen Thronfolgerin tun das die beiden nicht freiwillig. Sie sind – wie könnte es anders sein – Opfer einer Verschwörung, deren Urheber der „schröckliche“ Graf Knickwitz ist. Aufgrund einer dunkeln Prophezeiung geht die Welt unter sobald sich die beiden das Ja-Wort geben. Oh je, wer wird Nintendos Schnubbelpups-Welt retten? Ein Vogel vielleicht, oder gar ein Flugzeug, irgendwelche Strumpfhosenträger? Nein, es ist natürlich der kleine Mann mit der Latzhose und dem attraktiven Schnauzbart.
Meinung:
Nachdem sich der geduldige Wii-Freund durch die Einführung und die
leidlich lustigen „Sprechblasen“-Dialoge geklickt hat, kann es
losgehen. Unser hyperaktiver Handwerker beginnt seine gefahrvolle Suche
nach den acht Herzen, mit denen er das Universum retten kann, in
Flipstadt, wo er Gegenstände einkaufen und mit den Bewohner plaudern
darf.
Das sind neben der automatischen Steigerung von Kraft und
Angriffswerten die einzigen Anleihen aus den rollenspiellastigen
Vorgängern. Da die Retrowelle die Videospielewelt erfasst hat, spielt
sich Super Paper Mario auf den ersten Blick wie der legendäre Nintendo
Klassiker „Super Mario World“ auf dem ebenso zeitlosen SNES. Mario
wuselt von links nach rechts, hüpft über Bowser Schildkrötenschergen,
macht alles platt, was ihm an den Kragen will und sammelt nebenbei jede
Menge Münzen ein.
Bequeme Steuerung Wer
jetzt den Wii-Classic-Controller aus der Schublade kramen möchte, hat
die Rechnung ohne die cleveren Japaner gemacht. Der Papier-Mario kann
bequem mit der Wiimote gesteuert werden. Einfach die geliebte
Fernbedienung waagrecht halten und ab geht die Post bzw. der Klempner.
Mit dem Kreuz und der „1“ und „2“ Taste lässt sich der Mützenträger
bequem durch die meisten der sieben Welten bewegen.
Karge 3D Umgebung Zwar
nehmen die 2D Hüpfeinlagen einen Hauptteil des Spiels ein, großer Clou
ist aber der Wechsel in die dritte Dimension, den ihr mit einem simplen
Druck auf den A-Button bewältigt. Die 3D Ansicht kommt immer dann ins
Spiel, wenn ihr in der 2D Welt an eine Stelle kommt, an der es nicht
mehr weitergeht. Per Knopfdruck dreht sich die Kamera um 90 Grad. Nun
seht Ihr Eure Umgebung aus einem anderen Blickwinkel und entdeckt
Gegenstände, Schätze, Ausgänge und auch Gegner, die Euch zuvor
entgangen sind.
Während diese nette und nicht ganz neue Idee einige
hübsche Spielereien erlaubt, wurde der optische Aspekt des „2D/3D -
Wechsel Dich“ Szenarios arg vernachlässigt. Die Herren und Damen von
Intelligent Systems haben sich zwar mit der zweiten Dimension sichtlich
Mühe gegeben und die sieben Welten sehr abwechslungs-und detailreich in
Szene gesetzt, die 3D Umgebung wirkt allerdings reichlich fade und
langweilig. Da hätte ich mehr erwartet. Aber das sind wir ja inzwischen
von Nintendos kleinem, weißen Kasten gewöhnt.
Nette Zusatzgimmicks Würde
man Wii Spiele nach ihrer optischen Qualität beurteilen, wäre Nintendos
NextGen Konsole ein Ladenhüter. Gott sei Dank bietet die Software in
den meisten Fällen eine ansprechende Spielbarkeit, die diesen Nachteil
wieder wett macht. Im Falle von Super Paper Mario ist mit simplen
Jump&Run Einlagen und dem „Flip“ in die dritte Dimension noch nicht
Schluss mit lustig. Schließlich dürft Ihr Euch neben Eurer Hauptquest
auch noch auf die Suche nach netten, kleinen Helferlein machen, den
Pixl, die Mario ein paar interessante Zusatzfähigkeiten bescheren.
Zu
Beginn bekommt Ihr „Tippi“ an die Seite gestellt, die – wie ihr Name
schon sagt – immer wieder mit Tipps aus der Patsche hilft oder
versteckte Gegenstände auf dem Bildschirm sichtbar macht. Dazu richtet
Ihr die Wiimote auf den Fernseher und ein roter Kreis zeigt Euch, was
bisher verborgen war. Im Laufe Eurer Reise lernt Ihr noch weitere Pixl
kennen, deren Name Programm ist: Kawummso, Wurfowitz und Platto sind
wichtige Helfer, die Euch bei der Suche nach den acht Herzen beistehen.
Hühüpf Als ob die pixeligen Kumpanen nicht genug
wären, spendieren Euch die netten Entwickler noch drei weitere Helden,
die Euch das Leben als Abenteurer erleichtern sollen. Prinzessin Peach
schwebt mit ihrem Sonnenschirm über unüberwindliche Abgründe,
Mutantenschildkröte Bowser verarbeitet mit seinem Schwefelatem Gegner
zu Grillgut und Luigi überwindet dank Supersprung jeden Angreifer und
jede noch so hohe Hürde.
Fazit:
Super Paper Mario ist zwar kein Überhammer, bietet aber kurzweilige Jump&Run Kost und verkürzt auf angenehme Weise die Wartezeit auf „Super Mario Galaxy“. Vor allem der „Flip“ in die dritte Dimension spendiert unterhaltsame Momente. Auch die sieben unterschiedlichen Welten sind nett in Szene gesetzt und bieten Unterhaltung für einige Stunden. Zu bemängeln sind eigentlich nur der lahme Schwierigkeitsgrad und die triste 3D Grafik. Ansonsten dürfte jeder Mario Fan und Hüpfspielfanatiker seine Freude am Spiel haben.
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Autor der Besprechung:
Thomas Digel
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