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Burnout Paradise

Entwickler: Criterion Games
Publisher: Electronic Arts

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 57 €

Systeme: PlayStation 3, Xbox 360

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Nach fünf Burnout-Spielen ist die beliebte Renn- und Crash-Serie von Criterion Games nun endlich voll und ganz auf der nächsten Konsolengeneration angekommen: Burnout Paradise beschränkt sich nicht allein darauf, die Grafik auf HD zu trimmen und den einen oder anderen halbwegs neuen Rennmodus hinzuzufügen, wie es Revenge auf der Xbox 360 bereits getan hat. Vielmehr hebt Paradise kurzerhand das Spielkonzept auf ein ganz anderes Niveau. Wer sich nach der Veröffentlichung der Demo vor ein paar Wochen mal im Internet umgesehen hat, wird allerdings festgestellt haben, dass alteingesessene Burnout-Fans dieser Weiterentwicklung überaus skeptisch gegenüberstehen.

Meinung:
Es ist ja immer so eine Sache mit Erwartungshaltungen: Manchmal hat man eine derart strikte Vorstellung davon, was man bekommen möchte, dass man Dinge, die davon abweichen, selbst dann nicht wertschätzen kann, wenn sie in ihrer Andersartigkeit ebenso gut – oder sogar besser – als das sind, was man sich ursprünglich ausgemalt hatte. Burnout Paradise ist das erste Spiel der langlebigen Reihe, das die einzelnen Rennen nicht in Menüs präsentiert, sondern als Events an den Kreuzungen einer von Beginn an völlig frei befahrbaren Stadt anbietet.

Dann mal los!
Zugegeben, die Idee ist alles andere als neu (siehe GTA oder die meisten aktuelleren NfS-Spiele), und durch die Freiheit gestaltet sich der Einstieg ins Spiel reichlich unstrukturiert, zumal man zu Beginn im Grunde nichts weiter gesagt bekommt als: „Hier ist dein Auto – und jetzt mach, was du willst!“ Sobald sich in Paradise City aber erst einmal die Ortskenntnis einstellt, wird dem Spieler jedoch schnell klar, dass es geradezu zwingend logisch ist, die Rasereien nicht nur auf begrenzten Kursen stattfinden zu lassen – eigentlich hätte jedes vergangene Burnout-Spiel so sein sollen wie Paradise, wenn es denn technisch schon möglich gewesen wäre.

Einziger Mangel: Die Jungs von Criterion Games haben es versäumt, ein paar nützliche Komfort-Funktionen einzubauen. So kann man nur an den fünf über die Stadt verteilten Schrottplätzen das Fahrzeug wechseln, und wenn man bei einem Wettbewerb scheitert, muss man erst einmal die fünf oder sechs Kilometer bis zur Start-Kreuzung zurückfahren – da wäre eine Option für den schnellen Neustart des Events willkommen gewesen.

Führerschein Klasse A
Letzteres wird allerdings erst gegen Ende des Karrieremodus zu einem echten Problem, denn meist finden sich in der Nähe des Ortes, an dem man gestrandet ist, gleich ein paar neue Rennen, die man noch absolvieren kann. Der Fortschritt in der Karriere wird auf einer Art Führerschein festgehalten. Dabei arbeitet man sich durch eine festgesetzte Anzahl von Rennerfolgen auf immer höhere Ränge vor. Zum Glück ist es dabei völlig egal, welche Veranstaltungsarten man wählt, es kommt allein auf die Anzahl der Siege an. Wer also die Stunt-Aufgaben nicht mag, kann diesen Renntypus fast komplett umgehen. Mit jedem neuen Rang werden die bereits erfolgreich absolvierten Wettbewerbe wieder zurückgesetzt. Das führt zwar dazu, dass man womöglich im Laufe des Spiels einige Rennen mehrfach fährt, aber bei insgesamt 120 Events sollte es eigentlich für jeden Spieler genügend Auswahl geben, um Wiederholungen zu vermeiden.

Auf der Flucht
Apropos Renntypen: Da gibt es einerseits klassische „Von A nach B“-Rennen, bei denen allerdings dank des offenen Spielkonzepts die Routenwahl allein dem Spieler obliegt. Eine Minimap, die jederzeit aufrufbare Übersichtskarte und ein kleiner Kompass, der auch relevante Abzweigungen ankündigt, helfen zwar bei der groben Orientierung. Die oftmals über Sieg oder Niederlage entscheidenden Abkürzungen und Geheimwege decken diese Hilfsmittel aber nicht auf, da ist also Ortskenntnis gefragt. Ebenfalls bereits bekannt ist die „Road Rage“, bei der es darum geht, innerhalb eines Zeitlimits möglichst viele Gegner zu verschrotten. Auch hier ist es völlig dem Spieler anheim gestellt, wo er entlangfahren möchte; frische Opfer für den nächsten Takedown gibt es überall.

Die „Stunt“-Wettbewerbe geben ebenfalls ein Zeitlimit vor, allerdings muss der Spieler hier nicht besonders schnell sein, sondern Punkte für besonders waghalsige Manöver wie Drifts, Sprünge oder Barrel Rolls sammeln. Wenn man als „Marked Man“ unterwegs ist, gilt es, unbeschadet das Ziel zu erreichen, ohne dass man zu viele Takedowns kassiert, und bei der „Burning Route“ handelt es sich schließlich um Zeitrennen, die jeweils für ein bestimmtes Fahrzeug ausgeschrieben sind.

Zum Glück ist Rush Hour!
Diese Wettbewerbe sind aber noch längst nicht alles, was es in Paradise City zu tun gibt: Da warten z.B. 120 Werbetafeln auf ihre Vernichtung, man kann beim „Power-Parken“ per Handbremsenkehre in Parklücken schliddern oder Abkürzungen suchen, und auf jeder einzelnen Straße lassen sich außerdem zwei Rekorde aufstellen: Einerseits die Bestzeit, und andererseits den kostspieligsten Unfall. Für letzteres Unterfangen lässt sich jederzeit per Druck auf die Schultertasten der „Showtime“-Modus auslösen. Dann wird das eigene Fahrzeug zu einem Wrack, das allerdings noch lenkbar ist: Solange man Boost hat, kann man den Blechklumpen springen lassen und in der Luft ein wenig steuern; für erfolgreiche Rempeleien füllt sich der Nitro-Pegel wieder, so dass man mitunter schon ein paar Minuten lang rempelnd unterwegs ist.

Zugegeben, „Showtime“ wirkt im ersten Moment ein wenig absurd, macht aber erstaunlich viel Spaß – und wenn man in einem Rennen einen Takedown kassiert und eh keine Chance mehr auf den Sieg hat, warum sollte man dann nicht aus der Situation das Beste (und Spektakulärste) machen und eine kleine Unfall-Show hinlegen? Lediglich die härtesten Burnout-Puristen werden sich beklagen, dass dieser Modus, bei dem das Erscheinen von reichlich Gegenverkehr letztendlich Glückssache ist, keinen echten Ersatz für die eher zum Tüfteln einladenden Crash-Kreuzungen aus vorherigen Titeln darstellt.

Bin ich schon drin?
Besonders gelungen ist die nahtlose Einbindung des Online-Modus: Zwei oder drei Mal aufs Steuerkreuz gedrückt, und schon hat man sich nahezu unmerklich auf die Daten-Autobahn begeben. Im „Freeburn“-Bereich trifft man sich spontan mit bis zu sieben weiteren Zufallsgegnern in Paradise City und gibt sich den üblichen Burnout-Beschäftigungen hin. Noch mehr Spaß macht es jedoch, sich gezielt mit Freunden zu verabreden, um mit ihnen gemeinsam an den zahlreichen Mehrspieler-Herausforderungen zu arbeiten oder ihre Showtime-Rekorde zu brechen.

Reparatur am Wegesrand
Um den Anforderungen der unterschiedlichen Rennmodi gerecht zu werden, haben die Fahrzeuge verschiedene Eigenschaften: Manche sind extrem schnell oder haben einen besonders starken Boost, vertragen aber nur wenige Zusammenstöße, bevor sie in ihre Einzelteile zerfallen. Auch bei der Art und Weise, in der die Wagen bevorzugt neuen Boost sammeln, gibt es drei Kategorien: „Stunt“-Modelle laden sich bei Drifts und Sprüngen besonders schnell auf, „Crash“-Wagen wollen Blechkontakt, und bei „Speed“-Fahrzeugen zündet der Boost erst, wenn der Tank ganz voll ist. Nur mit ihnen lassen sich dafür die „Burnouts“, also Boost-Serien, hinlegen.

Insgesamt gibt es 75 verschiedene Autos, allerdings handelt es sich bei vielen Modellen um Tuning-Varianten bereits bekannter Pkws. Viele Neufahrzeugen muss man sich übrigens „erjagen“: Nach dem Freischalten kurvt der Wagen durch die Stadt und muss erst einmal aufgespürt und per Takedown auf den Schrottplatz befördert werden. Dann muss man den Wagen nur noch dort abholen und ihn zur Reparaturwerkstatt fahren, die (auch während der Rennen) einen praktischen Drive-Through-Blitzservice anbietet, und schon ist die Kiste wieder wie neu. Auf die gleiche Weise kann man bei Tankstellen den Boost-Vorrat auffüllen.

Kaltverformung
Die Gefährte sind wie gewohnt keine Original-Fahrzeuge, ähneln aber stark bestimmten real existierenden Modellen. Noch eindrucksvoller sehen diese Vehikel allerdings in den wahrhaft spektakulären Crash-Szenen aus, die regelmäßig in Zeitlupe inszeniert werden und mit reichlich Partikeleffekten garniert wurden. Und auch bei dem oftmals irrsinnigen Tempo, mit dem man über die insgesamt 250 Straßenkilometer der detailreich gestalteten Stadt, bleibt die Bildrate stets stabil. Um den Eindruck vom Extrem-Tempo noch zu verstärken, wurden die Wagen mit hervorragenden und individuellen Motor-Sounds ausgestattet: Muscle Cars grollen und röhren, japanische Tuning-Autos erzeugen aggressives Turbo-Pfeifen, und in europäischen Hochleistungsboliden bollern kernig die Zwölfzylinder.

Bei dieser Geräuschkulisse braucht man die etwa 70 „EA Trax“ eigentlich gar nicht, zumal die Musikauswahl vorwiegend aus den für die Serie typischen modernen Rock-Titeln besteht, die vielfach bereits in vorigen Spielen verwurstet wurden. Noch störender ist lediglich „DJ Atomika“, die als betont peppige Pseudo-Radiomoderatorin das Geschehen in der Stadt kommentiert und schadenfrohe Sprüche absondert, wenn man mal einen Wettbewerb verloren hat. Nur selten hat sie einen wirklich nützlichen Tipp parat.

Fazit:
manuel.jpg Da können beleidigte Burnout-Sturköpfe herumlamentieren, soviel sie wollen: Burnout Paradise präsentiert das crashfreudige Gameplay so, wie es eigentlich schon von Anfang an hätte präsentiert werden müssen, nämlich in einer völlig offenen Welt. Denn warum soll man sich auf fest abgesteckte Kurse beschränken, wenn man eine ganze Stadt hat, in der man nach Herzenslust in aberwitzigem Tempo herumrasen und Blech verbeulen kann?

Das soll nicht heißen, dass beliebte Spielmodi, allen voran die zum Tüfteln einladenden Crash-Kreuzungen, nicht vermisst werden, aber andererseits hat man in Paradise City genug Amüsantes zu tun, um sich darüber nicht den Kopf zerbrechen zu müssen, und vor allem die 350 Herausforderungen des Online-Modus vermögen auch langfristig zu fesseln. Eigentlich fehlen nur ein paar Komfort-Funktionen, um das Spiel vollends abzurunden – dann wäre Burnout Paradise wirklich ein echtes Raser-Paradies.

Burnout Paradise - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Manuel Tants

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.6875 Grafik: 8.75
Sound: 8.25
Steuerung: 8.75
Gameplay: 9.00
Wertung: 8.6875
  • Rasante HD-Grafik
  • Zahllose Aufgaben in einer großen Stadt
  • Notwendige Modernisierung des Spielkonzepts ist prima gelungen
  • Nahtlos integrierter Online-Modus
  • Grandiose Soundeffekte
  • Unstrukturierter Einstieg
  • Umständlicher Auto-Wechsel
  • Kommentare nerven mitunter

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Rezension vom: 05.02.2008
Kategorie: Action
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Bewertung: 1.33 (9 Stimmen)
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