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Castlevania - The Dracula X Chronicles

Entwickler: Konami
Publisher: Konami

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 38,45 €

Systeme: PSP

Inhalt:
Wenn Dracula gewusst hätte, welchen Stress er sich mit der Hauptrolle in Bram Stokers Horror-Klassiker aufhalsen würde, er wäre wohl einfach in seinem Sarg geblieben. Seit dem Erscheinen des Romans 1897 vergeht nun kein Jahr, in dem der untote Graf nicht ins Tageslicht gezerrt wird, um beliebige Filme, Bücher oder sonstige Medien mit seiner charmanten Art zu bereichern. Wirklich originell fällt dabei nur ein Viertel aller Umsetzung aus, grob geschätzt. Schade, dabei bietet die Blutsauger-Mär mit Gewalt, Sex und Eleganz doch alles, was ein erwachsenes Publikum glücklich machen sollte.

Meinung:
Ein lobenswerte Ausnahme dieser vernichtenden Bilanz stellt die Castlevania-Reihe dar. Sie schildert den buchstäblich ewigen Kampf zwischen Dracula samt seinen Getreuen und dem Guten, hier verkörpert vom edlen Belmont-Clan. Deren Angehörige prügeln sich seit 1987 in zahllosen Versionen und Epochen mit den Handlangern des Grafen und ihm selbst, ohne dabei so wirklich voran zu kommen. Denn immer hat der bleiche Aristokrat irgendwelche Tricks und Flüche in der kalten Hinterhand und so nimmt ein Abenteuer nach dem anderen seinen Lauf.

Frauen und Kinder zuerst!
Diesmal erwischt es den jungen Richter Belmont. Dessen Geliebte Annette wird samt ihrer kleinen Schwester Maria vom Fürsten der Finsternis entführt und so stürmt der junge Recke Richtung Draculas Burg. Dort angekommen, lässt er einen bunt gemischten Haufen von Monstern die legendäre heilige Peitsche der Belmonts schmecken. Die Mythen, aus denen sich die feindlichen Scharen, aber auch die Level rekrutieren, stammen aus der ganzen Welt.

Antike Medusen folgen dem neuzeitlichen Frankenstein, ägyptische Mumien unterstützen Ninja-Skelette. Da ist für jeden was dabei. Zum Glück stehen dem Spieler für den Kampf mit Zombies, Harpyien und anderen Exoten allerhand Zweitwaffen zur Verfügung. Weihwasser, Kreuze und Konsorten sind aber auch wirklich nötig, denn Castlevania: The Dracula X Chronicles ist bockschwer.

Level 2, Versuch 37
Wirklich überraschen sollte das niemanden, denn für einen, vorsichtig formuliert, gnadenlosen Schwierigkeitsgrad ist die Serie schließlich bekannt. Auch der vorliegende Teil macht da keine Ausnahme und legt praktisch unmittelbar los. Denn wer sich nicht ein wenig mit der typischen Castlevania-Spielmechanik auskennt, erlebt schon im Prolog des Spiels sein blaues Wunder. Doch das ist erst der Anfang, der Trend zum so plötzlichen wie frustrierenden Dahinscheiden setzt sich das Spiel über fort. Vampirjäger-Laien sollten also ein Stück Holz neben sich legen. Nein, nicht um irgendwen zu pfählen, sondern um auf etwas Hartes beißen zu können, wenn die Frustration mal wieder die Oberhand gewinnt.

Zum Glück, eine Säule
Das eine solche Situation so häufig vorkommt, liegt zum Großteil am Leveldesign des Spiels. Denn die Entwickler hatten offensichtlich Spaß daran, Gegner genau so zu positionieren, dass es weh tut. Richtig weh. Leider findet sich auf den ersten Blick in den Sälen, Höfen und Kanälen des unheimlichen Schlosses aber auch nicht viel, was der konstant angeschlagenen Gesundheit des Helden zu helfen verspricht. Doch keine Panik, es gibt einige Heilungsmöglichkeiten. Die sind leider aber unter Säulen und Vorsprüngen verborgen, die es erst einmal zu finden gilt. Mangels versteckter Hinweise geht Probieren über Studieren, es gilt jedes Stück Architektur zu zerschlagen, das irgendwie verdächtig scheint. Viel Glück dabei.

Ach so geht das!
Doch fies versteckte Health-Packs (in Form von allerhand Süßspeisen) sind nicht das Einzige, was es in Castlevania: The Dracula X Chronicles zu entdecken gilt. Wie gewohnt, platzt das Schloß des Grafen vor Geheimgängen, versteckten Charakteren und sonstigen Extras aus allen Nähten. So existieren z. B. zu manchen Stufen des Spiels ganze Parallel-Level. Um diese zu erreichen, und das lohnt sich meist, gilt es erst mal in den richtigen Abgrund zu fallen, die richtige Treppe rückwärts herunterzulaufen usw. Gelegenheitsspieler müssen schon immenses Glück haben, um das zu schaffen, für alle anderen heißt es: Probieren, probieren, probieren.

Drei Spiele?
Besondere Schmankerl stellen zwei unscheinbare Items dar, die sich in Stufe Zwei bzw. Vier verbergen. Werden diese eingesammelt, lassen sich im Titelmenü mit Rondo of Blood und Symphony of the Night zwei weitere Spiele auswählen. Die entsprechen zwar grafisch nicht aktuellen Maßstäben, machen aber immer noch verdammt viel Spaß.

Mariä hilf
Letztlich wirklich wichtig ist aber das Freispielen eines weiteren Charakters, Maria. Die kleine Schwester Annettes steuert sich nämlich deutlich besser als der etwas träge Richter und die von ihr verschossenen Tauben (sic) fällen einige Feinde deutlich schneller als die Belmont-Peitsche. Zwar hält die Kleine weniger aus als ihr Schwager in spe, ihr besseres Handling macht das Spiel aber deutlich leichter. Zum Glück.

Jetzt geht’s erst richtig los
Mit Maria dürfte es dann auch nicht mehr so schwierig sein, Anette zu retten. Doch damit ist Castlevania: The Dracula X Chronicles natürlich noch nicht beendet. Auf den nun schon geübten Vampirjäger warten noch allerhand Herausforderungen, die den Spielspaß gen unendlich ausdehnen. So verändern sich beispielsweise die durchweg schönen Cutscenes entsprechend des gewählten Spielcharakters. Entsprechend unterschiedlich entwickelt sich das Spiel, wenn Belmont, Maria oder eben ein anderer Protagonist gewählt wird. Darüber hinaus erhält der Spieler erst später im Spiel die Möglichkeit gewisse Barrieren zu zerstören, die schon in den ersten Leveln zu finden sind und gewisse Geheimnisse verbergen. Hier sind Forscher gefragt. Letztendlich wartet mit dem Boss-Rush aber neben den beiden bereits erwähnten Spielen noch ein weiterer Modus auf alle die, die wirklich nicht genug bekommen.

Das kenn ich doch?!
So manch einer wähnt sich beim Spielen von Castlevania: The Dracula X Chronicles mitten in einem ausgeprägten Déjà-vu. Und das nicht ohne Grund, denn nicht nur die beiden Bonusspiele, sondern auch Castlevania: The Dracula X Chronicles selbst ist ein Remake. Das Vorbild, Castlevania: Vampire’s Kiss, erschien bereits 1995 für SNES. Doch auch wenn der Spielaufbau bereits einige Jahre auf dem Buckel hat und auch die neue Pseudo-3D-Grafik das nur teilweise verbergen kann, stellt Castlevania: The Dracula X Chronicles eine sinnvolle Portierung dar. Schließlich bietet sich Castlevania-Neulingen so die Möglichkeit, eine perfekten Einstieg in die Serie zu finden. Und auch absolute Fans der Serie werden feststellen, dass sich an der ein oder anderen Stelle doch etwas verändert hat. Und das ist nicht ganz unwichtig...

Fazit:
max.jpg Was bleibt unterm Strich? Ein teuflisch schwerer Jump’N’Run/Hack’N’Slay-Hybrid mit Uralt-Grafik? Und nur deshalb der ganze Hype?
Nein, Castlevania: The Dracula X Chronicles bietet viel mehr. Denn nach einer (fast zu) langen Einarbeitungsphase belohnt einen der Kampf gegen das Oberhaupt aller Blutsauger mit Aha-Erlebnissen ohne Ende. Auch wenn man die UMD nach dem dreizehnten Scheitern beim Endgegner und anschließendem nochmaligen Durchspielen des Levels davor in Weihwasser ertränken will, findet sie nur zu schnell wieder ihren Weg ins PSP-Laufwerk. Warum?

Allen Entwicklungen der letzten Jahre zum Trotz, punktet Castlevania: The Dracula X Chronicles schlicht mit einem Ausmaß an Kreativität, das seinesgleichen sucht. Sobald sich der Spieler des Belmont-Schicksals annimmt, findet er sich in einem trashig-barocken Alptraum wieder, der Spieler schluckt und Zocker ausspuckt. Gefallen wird und will das Spiel dabei nicht jedem. Und das ist auch gut so.


Castlevania - The Dracula X Chronicles - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Max Link

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.25 Grafik: 6.00
Sound: 8.75
Steuerung: 8.50
Gameplay: 9.75
Wertung: 8.25
  • Tolles Design
  • hochkomplexer Spielaufbau
  • Unmengen Extras
  • Sehr hohe Langzeitmotivation
  • immens hoher Schwierigkeitsgrad
  • verwirrender Spielaufbau
  • kein Tutorial

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Rezension vom: 19.02.2008
Kategorie: Action
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Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 1 (1 Stimme)
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