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Lost - Via Domus

Entwickler: Ubisoft
Publisher: Ubisoft

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 47 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:
Seit der Ausstrahlung des Genre-Gründers X-Files gelang es eigentlich kaum einer Mystery-Serie, die Zuschauer so richtig zu fesseln. Das alles änderte sich schlagartig, als Lost erstmals über die heimischen Bildschirme flimmerte. Es war nicht nur der Beginn einer tollen Serie, sondern zugleich die Geburt eines Gesellschaftsphänomens. Nun bekommt die Serie ihr erstes interaktives Abenteuer in Form eines Videospiels mit dem Untertitel Via Domus. Was nach zunächst kommerzieller Ausschlachtung klingt, entpuppt sich bald als eine den besten Episoden ebenbürtige Geschichte, die den Spieler voll in ihren Bann zieht.

Meinung:
Der Inhalt ist natürlich in die Handlung der TV-Serie eingebettet. Ihr übernehmt die Rolle eines in der Serie nicht gezeigten Überlebenden des Fluges 815 von Sydney nach Los Angeles, der – wie wir alle wissen – sein Ziel niemals erreicht, sondern auf einer einsamen Insel abstürzt.

Auf dieser Insel geschehen seltsame Dinge, die den menschlichen Verstand zunächst weit zu überragen scheinen. Doch was steckt hinter den mysteriösen Vorfällen? War alles vorherbestimmt? Gibt es eine rationale Erklärung? Auf diese Fragen gilt es, Antworten zu finden.

Wer bin ich?
Das ist jedoch nicht die Aufgabe des Protagonisten. Der hat nämlich ganz andere Probleme. Seit dem Absturz leidet er an einem Gedächtnisverlust und kann sich nicht mal mehr an seinen Namen erinnern. Als Spieler ist es eure Aufgabe, dem Gedächtnis etwas auf die Sprünge zu helfen. Die unbegreiflichen Vorfälle, die tagein, tagaus auf der Insel stattfinden, werden durch die Suche nach der eigenen Identität zum Teil gleich mit geklärt.

Was mache ich hier?
Um zu erfahren, wer ihr seid, müsst ihr natürlich erst einmal herausfinden, warum ihr überhaupt an Bord des Horrorfluges wart. Hinweise darüber findet ihr durch Gespräche mit den übrigen Passagieren, die noch unter den Lebenden weilen. Dies sind natürlich keine geringeren als die Hauptfiguren der TV-Serie. Debatten mit Jack und philosophische Gespräche mit Locke sind somit genauso an der Tagesordnung wie das Rumgezicke mit den Mädels.

Wann-wo-wie-warum – HÄH?!
Dass sich die Vergangenheit durch Flashbacks ziemlich gut darstellen lässt, haben die Macher von Lost längst begriffen und die Serie quasi um diese Stilmittel herum produziert. Das ist beim Spiel zur Serie nicht anders. Findet ihr einen bestimmten Gegenstand oder fällt in einem Gespräch ein bestimmtes Schlagwort, kommen die Erinnerungen wieder hoch, und zwar in Form eines zerfetzen Fotos. Anschließend erlebt ihr die entsprechende Sequenz, aus der das Foto stammt, immer und immer wieder. Und zwar solange, bis ihr mit eurer virtuellen Kamera den richtigen Moment und den richtigen Fokus erwischt habt. Der Protagonist erinnert sich dann wieder an ein bestimmtes Ereignis. Zudem könnt ihr die Umgebung nach weiteren Hinweisen bezüglich eurer Vergangenheit absuchen. Um an die Hinweise zu kommen, muss man allerhand Probleme bewältigen, will heißen: Gegenstände suchen und kleine Puzzlespielchen lösen. Zudem muss man mit den anderen Überlebenden Tauschgeschäfte machen, um an Gegenstände zu kommen, die man für diverse Aufgaben braucht. Das macht mächtig Laune und bietet ein gelungenes Kontrastprogramm zur ansonsten recht düsteren und schaurigen Atmosphäre.

Aller Anfang ist schwer
Bis die Atmosphäre entsteht, dauert es aber ein wenig. Lost packt euch nicht vom ersten Moment an, was aber nichts mit der Story, sondern vielmehr mit entwicklerischer Leichtsinnigkeit zu tun hat. Die Spielsequenzen zu Beginn des Spiels sind recht kurz gehalten und werden von unsäglich vielen (und viel zu langen) Ladesequenzen unterbrochen. Bis die ganze Sache ins Rollen kommt, vergeht ungefähr eine Stunde. Danach wird es allerdings so spannend, dass man die Unterbrecher gern in Kauf nimmt. Die Gesamtspielzeit hält sich mit rund sechs Stunden allerdings in Grenzen. Die Achievements ermuntern aber zum wiederholten Spielen, sodass es durchaus noch ein paar Stunden mehr sein können.

Dass das Spiel so schnell zuende ist, liegt unter anderem an der sehr guten Steuerung, die auf nervige Kombinationen verzichtet und euch so auch in hektischen Situationen ein Gefühl der Sicherheit gibt. Manchmal ist sie allerdings etwas unpräzise. Zudem bewegt sich der Protagonist etwas zu langsam.

Wie im Fernsehen!
Das Spiel ist in mehrere Episoden unterteilt, die genau so aufgemacht sind wie die TV-Folgen. Am Anfang jeder Episode gibt es einen kurzen „bisher bei Lost“-Rückblick, der die wichtigsten Szenen eures Abenteuers noch einmal kurz zusammenfasst, ehe es dann mit dem Spiel weitergeht.

Die filmreife Präsentation wird in erste Linie aber durch die Grafik erzielt. Die Dschungelumgebung wirkt stellenweise sehr echt, was zum einen an vielen Details und guten Texturen, zum anderen am toll eingesetzten HDR liegt. Die Licht- und Schatten-Effekte sind wirklich sehr gut gelungen und sorgen für die nötige Echtheit. Die Charaktere sind nicht immer ganz gut getroffen. Die Realitätsnähe der Darstellung ist nicht immer gleich, sondern hängt von Szenen und Blickwinkeln ab. Insgesamt kann man sagen, dass Hurley sehr gut getroffen ist, Jack und Charlie dagegen eher weniger. Locke sieht ebenfalls ganz gut aus. Der Rest bewegt sich im gehobenen Mittelmaß. Erfreulich bei der Charakterdarstellung sind die Kleinigkeiten, auf die hier geachtet wurde. So kann man mit entsprechendem TV-Gerät sogar Details wie Hautporen erkennen. Ansonsten kann man in Sachen Optik lediglich diverse kleine Clipping-Fehler, kleinere Ruckler bei Feuer und Rauch sowie fehlende Effekte wie Fußspuren im Sand beanstanden.

Über den Sound kann man ebenfalls überhaupt nicht meckern. Die Sprachausgabe glänzt mit einer tollen Qualität und den echten Synchronstimmen, die Musik ist altbekannt und passt sehr gut. Lediglich über das Dialog-System kann man ein bisschen lästern. Manche Gespräche wirken ziemlich hölzern und stellenweise völlig sinnlos.

Mach dich locker, Yoda
Die Storyline bedient sich diverser Filmvorbilder und sorgen des Öfteren für einen gewissen „kennen wir doch“-Effekt. So schickt euch Locke zum Beispiel in eine Höhle, woraufhin ihr fragt, was ihr darin finden werdet. Einfach Star Wars gucken und ihr wisst bescheid. Der Einsatz solcher Hilfsmittel unterstreicht zusätzlich den Film-Charakter des Spiels und kann mitunter für ein leichtes Grinsen sorgen.

Fazit:
alex.jpgIch muss gestehen, dass ich kein Lost-Fan bin. Ich habe zwar die erste Staffel gesehen, aber was danach kam, wurde mir irgendwie zu bunt und dann hatte ich auch keine Zeit mehr dafür und so weiter und sofort. Jedenfalls gehöre ich nicht zu denen, die diese Serie abgöttisch verehren. Umso erstaunlicher ist es, dass das Spiel zur Serie mich so dermaßen begeistert hat, dass ich nach dem ersten Einschalten nicht mehr davon ablassen konnte. Spielerisch ist es zwar nicht ganz das Gelbe vom Ei, begeistert aber durch eine spannende Geschichte und eine TV-reife Präsentation. Grund genug für jedermann, sich Via Domus zumindest mal probeweise anzutun. Lost-Fans können gar nicht anders als hier zuzuschlagen.


kai.jpgAls Fan der Serie, der sich mittlerweile die 4. Staffel ansieht, bin ich aufs Übelste von diesem Spiel enttäuscht worden. Auf dem PC werden trotz der mauen Grafik immense Rechenleistungen vorausgesetzt und wer die ersten beiden Staffeln kennt, wird nichts Neues erleben, da unser Protagonist GENAU dieselben Geschehnisse erlebt wie die Seriencharaktere. Das unnötige Gelaufe durch den Dschungel und dunkle Höhlen soll die Spielzeit vermutlich ein wenig heben, nervt aber auf Dauer nur noch. Die unverschämt kurze Spielzeit sorgt dafür, dass der geneigte Lost-Fan den Titel höchstens ausleiht und an einem Tag durchzockt. Wer die Staffeln nicht kennt, wird von der Story sowieso nicht viel mitbekommen.


Lost - Via Domus - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Alexander Voirin

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.4375 Grafik: 8.75
Sound: 8.50
Steuerung: 8.50
Gameplay: 8.00
Wertung: 8.4375
  • Spannende Story
  • Schöne Grafik
  • Original-Sprecher
  • Leichte Steuerung
  • Originelle Flashbacks
  • Viel zu kurze Gesamtspielzeit
  • Zu kurze Sequenzen
  • Häufige Lade-Unterbrechung
  • Hölzerne Dialoge
  • Ruckler und fehlende Fußspuren

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Rezension vom: 11.03.2008
Kategorie: Adventure
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Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 3.33 (3 Stimmen)
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