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Die Geheimnisse der Spiderwicks

Entwickler: Sierra Entertainment
Publisher: Vivendi Games

Genre: Handheld
USK Freigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 28,95 €

Systeme: DS

Inhalt:
Parallel zu den Releases auf den "großen Brüdern" bekommt auch Nintendos kleiner Handheld eine Adaption des gerade verfilmten Kinderbuch-Klassikers „The Spiderwick Chronicles“ aufs Auge gedrückt. Auch hier schlüpft der Spieler in die Rolle des Geschwister-Trios Jared, Simon und Mallory und muss mit ansehen, wie diese drei Helden beim Herumschnüffeln im Haus ihres verstorbenen Onkels Artur Spiderwick auf ein ziemlich merkwürdiges Märchenbuch stoßen.

Natürlich ignorieren die abenteuerlustigen Kids die Aufforderung, bloß nicht ins Innere des dicken Einbands zu schauen und landen unverhofft in einer düsteren Fantasy-Welt voller Goblins, Kobolden und Ogern, die den Abenteurern sofort an die Wäsche wollen. Doch die Jugendlichen wissen sich zu helfen, rüsten sich in der neuen Umgebung mit allerlei Gegenständen aus und kämpfen mit der Kraft von Sprüchen und eigenwilligen Waffen gegen die Bösewichte der Märchenwelt. So lange, bis sie schließlich wieder einen Ausweg aus dieser Geschichte finden…

Meinung:
Lizensierte Adaptionen zu literarischen Werken oder Filmvorlagen sind immer wieder mit Vorurteilen verknüpft. Das ist einfach Fakt und ‚dank’ zahlreicher Erfahrungen keineswegs unbegründet. „The Spiderwick Chronicles“ offenbart nun allzu deutlich, warum dieser Umstand zumeist schon einem ungeschriebenen Gesetz gleicht. Zwar haben sich die Designer von Sierra bemüht, das Spiel insoweit unabhängig zu gestalten, dass es nicht bloß eine spielerische Nachahmung der Filmstory geworden ist, jedoch funktioniert die Konzeption als Rollenspiel nur sehr bedingt.

Viele Aspekte sind nur schwach ausgereift, die Innovationen der Steuerung wenig brauchbar und die Spieltiefe höchstens für das ganz junge Publikum interessant. Dieses wieder sollte aber gehörige Probleme mit dem hektischen Spielgeschehen und dem manchmal schon recht unfairen Schwierigkeitsgrad des Spiels haben. Ergo: Die DS-Adaption scheint von Beginn an nicht so kundenfreundlich wie das sympathische cineastische Werk. Aber dem Fazit soll an dieser Stelle noch nicht vorgegriffen werden…

Eine eigenartige Rollenspielwelt
Nachdem die drei Protagonisten das Spiderwick-Buch aufgeschlagen haben und erwartungsfreudig in ihre neue Umgebung abtauchen, fühlt man sich zunächst in die Welt eines typischen Rollenspiels versetzt. Die üblichen Monster säumen das Bild, hier und dort lauern auch ein paar vertrauenswürdige Gestalten, und allerhand Gegenstände, deren Hilfe in späteren Abschnitten unabdingbar ist, verstecken sich natürlich auch allerorts.

So weit, so gut. Schwierig wird’s hingegen, was den generellen Umfang der Spiderwick-Welt betrifft, denn hier ist das Ganze doch recht limitiert, weil sich stellenweise Szenarien ständig wiederholen. Eine gewisse Übersichtlichkeit, bzw. Ideenreichtum kann man der optisch ganz netten Präsentation jedenfalls nicht attestieren. Gleiches gilt für die Bewältigung der zahlreichen Rätsel, die es – genretypisch – zu lösen gilt. Die Vorgaben sind hier einfach zu leicht, die Hinweise oft zu eindeutig. Auch wenn bei den anvisierten Bedienern nicht von versierten RPG-Erfahrenen ausgehen darf, so hätte ein höherer Knobelfaktor dem Spiel sicherlich gut gestanden. Hätte.

Durchwachsenes Kampfsystem

In den häufigen Auseinandersetzungen der drei Charaktere hat man auf das bewährte rundenbasierte System zurückgegriffen, dieses aber auch um einige weitere Nuancen ausgebaut. Statt lediglich strategisch vorzugehen, ist auch ein gewisses Tempo, vor allem aber eine gehörige Reaktionsschnelligkeit gefragt. Es gilt nämlich nicht nur, sich mit den vorhandenen Ausrüstungsgegenständen zur Wehr zu setzen, sondern sich auch stets aktiv den Angriffen der Gegner zu erwehren. Im Klartext bedeutet dies, dass der Touchscreen in die Action mit einbezogen wird. Während man also seine eigenen Attacken lenkt, müssen hier allerhand geometrische Figuren nachgezeichnet werden, um die Treffergenauigkeit und die Effizienz des Angriffs nachzubessern.

Da es in diesen Kämpfen stellenweise Schlag auf Schlag geht, bricht das Spiel besonders an dieser Stelle rasch in Hektik aus, da man leicht den Überblick über das Geschehen verliert. Während man noch damit beschäftigt ist, den Touchpen über die Touchscreen-Fläche flitzen zu lassen, drohen auch schon wieder neue gegnerische Angriffe, denen man manchmal einfach hoffnungslos ausgeliefert ist. Dass der Schwierigkeitsgrad im Vergleich zum RPG-Rätselspaß der Level-Welten im Kampf ungleich höher ist, scheint letztendlich paradox, da dies die Harmonie des Spiels voll aus dem Gleichgewicht bringt.

Fehlende Ambitionen bei der Levelgestaltung
Der Eindruck, dass das gesamte Spiel nur geringfügig ausgereift ist, fällt vor allem beim Leveldesign auf. Die einzelnen Details wirken ziemlich lieblos, die Ideen wiederum sind teils recht mangelhaft. Immer wieder muss man sich gegen Heerscharen von Gegnern durchsetzen, wohingegen die echten Elemente eines Rollenspiels – und sei es eben ein leicht strukturiertes, extra für die junge Zielgruppe konzipiertes – nur am Rande Erwähnung finden. Dass dann auch noch eine Übersichtskarte zur Orientierung fehlt, verwundert schließlich kaum mehr und schraubt den Frustfaktor weiter in die Höhe. Die langweilige Grafik tut ihr Übriges dazu, ist zwar nicht hauptsächlich ausschlaggebend für den durchwachsenen Eindruck, fügt sich aber nahtlos in das dröge Gesamtbild ein.

Wer bin ich?
Genau diese Frage müsste sich das Spiel Am Ende selbst stellen. Für ein Action-Adventure fehlt die Abwechslung. Als Rollenspiel geht „The Spiderwick Chronicles“ ebenfalls nur bedingt durch, da es lediglich Elemente daraus leiht, sie aber nicht konsequent zu Ende führt. Und als reine Interpretation der Filmstory taugt das Ganze auch nicht wirklich, weil hier einerseits nie die entsprechende Atmosphäre aufkommen möchte und zudem die eigentliche Handlung abgesehen von den Anfangssequenzen keine echte Beachtung findet.

Dementsprechend ziellos ist schließlich auch das allgemeine Design des Spiels, angefangen bei der unkonventionellen, bisweilen hektischen Steuerung bis hin zur selbst für RPG-Verhältnisse plumpen Grafik. Was das Spiel vielleicht am besten beschreibt ist die These, dass die vorab angesprochenen Vorurteile zu solchen Lizenz-Titeln keinesfalls unberechtigt sind.

Fazit:
bjoern.jpg Im Gegensatz zur Buch- und Kinofassung ist die Handheld-Variante von „The Spiderwick Chronicles“ eine ziemlich herbe Enttäuschung. Das Gameplay ist äußerst müßig, die scheinbar so innovativen Steuerungselemente Grund für Panikattacken und die Vermischung des Schwierigkeitsgrads (zu schwierig in den Kampfsituationen, zu leicht bei den Rätselaufgaben) kann man auch nicht als gelungen bezeichnen.
Unbestritten sind manche Ansätze, wie etwa die Einbeziehung des Stylus-Systems, gar nicht mal schlecht und haben bis auf Weiteres auch ein gewisses Potenzial, verblassen aber bei den vielen Kleinigkeiten, die das Spiel überschatten, auch wieder so schnell, wie sie wahrgenommen wurden. Schade drum, denn die liebevolle Aufarbeitung des Kinoabenteuers ließ für das gleichnamige Videospiel Großes erhoffen. Leider ohne Bestätigung.



Die Geheimnisse der Spiderwicks - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Bj�rn Backes

Screenshots










Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.375 Grafik: 6.00
Sound: 7.00
Steuerung: 6.00
Gameplay: 6.50
Wertung: 6.375
  • Stylus-Unterstützung
  • Inhaltlicher Background
  • Unfairer Schwierigkeitsgrad
  • Hoher Frustfaktor
  • Hektische Steuerung
  • Langweilige Level-Strukturen
  • Dröge Optik

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Rezension vom: 13.03.2008
Kategorie: Handheld
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