Ninja Reflex
Entwickler:
Electronic Arts
Publisher:
Electronic Arts
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
27.95 €
Systeme:
DS, Wii
Inhalt:
Sie sind leise, sie sind stark und vor allem verdammt schnell: Ninjas. Ihre Kraft liegt in der perfekten Harmonie zwischen Körper und Geist. Mit Ninja Reflex versucht Electronic Arts nun, das Unmögliche möglich zu machen und den Durchschnittsbürger zum Superkämpfer auszubilden. Doch anstatt zu kämpfen, muss der Spieler viel mehr den inneren Frieden finden.
Meinung:
Wer hier ein Action-Adventure mit Schleicheinlagen erwartet, schnappe sich am besten eine Katana und begehe Harakiri. Ninja Reflex besteht einzig und allein aus Minispielen. Hier geht es mehr zu wie in Doktor Kawashima-Games, nur dass hier eben nicht die Hirnmasse vergrößert, sondern – wie uns der Name des Spiels eindeutig suggeriert – die Schnelligkeit trainiert wird.
Karate Kid Zu Beginn des Spiels wird der Name des Schülers festgelegt, was sich leider nur auf eine Auswahl an Zufallsnamen beschränkt, was wiederum durch damit verbundene Audiofiles im weiteren Spielverlauf bedingt ist. Anschließend geht es ins Dojo, wo der Meister bereits auf die Einweisung seines neuen Schülers wartet und ihn mit allerlei spirituellem Kram zumüllt. Bereits hier stellt der eifrige Schüler fest, dass man als Ninja verdammt viel Geduld braucht. Hat der liebenswürdige Mr. Miyagi-Verschnitt alles erklärt, geht’s auch schon an die ersten Übungen.
Ninja-Magerkost Die Reflex-Spiele beschränken sich auf sechs Disziplinen. So muss sich der zukünftige Ninja im Shuriken (Wurfstern-Zielübungen), Hashi (Fliegen mit Stäbchen fangen), Koi (Koi-Fische mit der Hand fangen), Katana (Schwertübungen), Hotaru (Glühwürmchen zählen) und Nunchaku (selbige schwingen) versuchen. Je nach Gürtel-Stufe variieren diese Spiele in ihrer Art und dem Schwierigkeitsgrad. Dabei ist es immer das Ziel, die geforderten Moves mit der WiiMote noch schneller und noch präziser durchzuführen. Alle Spiele sind auch im Multiplayer verfügbar.
Hayaaa! Meistert der fleißige Schüler eine bestimmte Anzahl an Übungen, darf er zur Gürtelprüfung antreten. Nach erfolgreichem bestehen gibt es neue Unterdisziplinen und höhere Schwierigkeitsgrade, die zum Erreichen der nächsten Gürtelstufe bewältigt werden müssen. Als relativ geübter Spieler hat man das allerdings auch ziemlich schnell erledigt. Die Spielchen zu viert zu zocken, macht zwar Spaß, weil man sich hier verbissen um die Rekorde kloppt, kommt aber aufgrund der mangelnden Abwechslung nicht an die aktuellen Multiplayer-Referenzen (Mario Party, Mario & Sonic) heran.
Technik ist alles Ein Spiel, bei dem die Reaktionsfähigkeit getestet wird, steht und fällt mit der Steuerung – und die ist hier wirklich phänomenal. Die Bedienung ist kinderleicht und sehr präzise, vorausgesetzt, man bewahrt die nötige Ruhe.
Optisch ist das Spiel ebenfalls gut gelungen, allerdings muss man hier berücksichtigen, dass vieles gerendert ist und die Wii somit vergleichsweise wenige komplexe 3D-Berechnungen durchführen muss. Die wenigen animierten Objekte sind gut in Szene gesetzt. Ein paar nette Effekte runden die Sache ab. Wirkliche Patzer sind beim Test nicht aufgefallen. Grafisch ist Ninja Reflex kein Meilenstein, aber doch ein sehr ordentlich gestaltetes Spiel.
Der Sound fällt dagegen eher etwas spärlich aus. Im Hintergrund tüdelt die Musik vor sich hin, ansonsten leiert der Meister unaufhörlich allerlei Tipps herunter. Die Sprachausgabe könnte ein wenig klarer sein. Die Besetzung der deutschen Stimme für den Meister ist zwar recht gut, aber bei weitem nicht perfekt. Gerade in Meditations-Sequenzen, während derer man sich entspannen kann, wirkt die Stimme nicht ruhig und tief genug.
Fazit:
Ninja Reflex ist ein nettes Gelegenheits-Spiel mit guter Steuerung und hübscher Optik. Auf lange Sicht ist der Titel aber wenig überzeugend, da die Minispiele trotz einiger Variationen nicht abwechslungsreich genug sind. Ob das Spiel die Reaktionsschnelligkeit nun wirklich trainiert, sei mal dahingestellt. Geübte Spieler jungen Alters dürften mit den Aufgaben höchstens gegen Ende ein paar Probleme haben. Der Multiplayer ist spaßig, krankt aber wie der Einzelspieler an zunehmender Monotonie. Ein kleines Probespiel ist die Sache aber allemal wert.
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Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
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