Worms: Odyssee im Wurmraum
Entwickler:
Team17
Publisher:
THQ
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
56 €
Systeme:
Wii
Inhalt:
Dass sich Würmer mit allerlei Waffen bekriegen, ist heutzutage nichts ungewöhnliches mehr. Dass sie ins All reisen können und außerirdische Würmer mit ihren netten irdischen Gepflogenheiten vertraut machen, dagegen schon. Genau das ist in Worms: Odyssee im Wurmraum der Fall. Die Würmer jagen einem Ufo hinterher, werden in ein – das Schicksal wollte wohl, dass das Ding so heißt – Wurmloch gezogen und finden sich nun mit dem Problem konfrontiert, irgendwie in die Heimat zurückfinden zu müssen. Der Weg nach Hause ist allerdings recht beschwerlich, denn unterwegs warten allerlei bunte Würmer-Aliens, die aufgrund mangelnder Kommunikationsmöglichkeiten auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zurückgreifen und lieber die Waffen sprechen lassen.
Meinung:
Es wird wohl auf ewig ein Mysterium bleiben, welche Halluzinogen-Mischung sich die Jungs von Team17 genau reingepfiffen haben. Fakt ist aber, dass dieser irre Trip (sofern es denn einer war – wir wollen den lieben Leuten ja nichts Böses unterstellen) eine Kultreihe ins Leben gerufen hat, die weltweit unzählige Fans immer wieder zum Kauf der neusten Abenteuer der Kriegswürmer bewegt.
Flach wie ’n Brett Mit Odyssee im Wurmraum beschert uns Publisher THQ nun das erste Wii-Worms und animiert den Wurm auf zwei Beinen somit zum kräftigen Rumfuchteln auf dem Schlachtfeld. Man sollte eigentlich meinen, dass die Möglichkeiten der Wii perfekt für ein 3D-Spiel seien, doch Team 17 geht hier zurück zu den Wurzeln und liefert uns die altbekannte 2D-Welt, die optisch etwas aufgepeppt wurde, aber nichts von ihrem Charme verloren hat.
I like to move it, move it! Was also machen mit der WiiMote? Die Antwort ist recht simpel: Zielen, schmeißen und drücken! Mit dem Steuerkreuz werden der Wurm bewegt und der Wurfwinkel einer Granate bestimmt. Mit der WiiMote selbst wird dann anschließend durch eine ausholende Bewegung die Wurfkraft festgelegt. Schlussendlich folgt dann mit einer Wurfbewegung der eigentliche Akt des Feuerns. Das macht mächtig Spaß, geht aber bei ausschweifenden Gefechten durchaus auf die Muskulatur (wie gehen eigentlich Würmer mit einem Muskelkater um??). Feuert die kleine dicke Schleimspaghetti eine Rakete ab, muss diese mit der WiiMote zum Ziel hingelenkt werden. Die wahren Pyromanen platzieren den Sprengstoff direkt unter dem Hintern des feindlichen Gesocks und drücken die Sprengvorrichtung ganz oldschool-mäßig einmal kurz und kräftig nach unten. Das alles geht spielend leicht von der Hand und ist dabei sehr präzise. Einzig das Bewegen des Wurms mit dem Steuerkreuz gestaltet sich manchmal als etwas haarig.
Würmer-Party? Bevor das große Abenteuer im Weltall beginnt, sollte man sich – auch als eingefleischter Worms-Kenner – zunächst einmal die Tutorials antun, von denen es je eines für jede Waffe gibt. Hierbei kann man sich mit der neuen Bedienung der Waffen vertraut machen und nebenbei immer wieder versuchen, die Rekordzeit zu knacken. Kennt man alle Waffen aus dem Effeff, ist man bereit für die unendlichen Weiten der Galaxie. Der Singleplayer ist verhältnismäßig schnell durchgespielt, wenn man sich im Genre der Wurmspiele auskennt und einigermaßen fit im Umgang mit der WiiMote ist. Hat man die Missionen gemeistert, winken sechs Party-Minispiele, die zwar Spaß machen, aber die gewöhnlichen Vier-Spieler-Worms-Runden nicht toppen können. Wenn zu viert gefeuert, gebombt und gesprengt wird, steppt der Bär.
Früher war alles besser! Nein, so eine pauschale Opi-Phrase wollen wir hier nicht dreschen – und gutheißen schon mal gar nicht. Es ist aber dennoch richtig, dass das neue Worms ein paar Dinge, die die alten Teile gerade so interessant gemacht haben, nicht bietet. So fehlen zum Beispiel das Ninja-Seil, die Schrotflinte und die Holy Grenade. Hinzugekommen sind dafür aber allerlei futuristische Waffen, die ihre altangestaubten Pendants ersetzen, vom Ninja-Seil mal abgesehen. Die Weltraum-Würmchen dürfen sich zum Beispiel über zwei verschiedene Luftangriffe durch Ufos, Blaster und Robo-Schafe freuen, die zwar bekannte Funktionen ausführen, aber im neuen Gewand einfach viel cooler wirken.
Apropos neues Gewand: Space-Würmer brauchen spacige Outfits – und die gibt es hier massig. Dabei bedient sich das Spiel mal wieder diverser Filmvorbilder. Witzige Sprachschnipsel sind auch wieder dabei. Data, der Imperator und Yoda lassen freundlichst grüßen.
Ohne HD… … steckt man im analen Output. Das Spiel unterstützt die Darstellung in 480p, was eigentlich recht löblich ist. Jedoch fehlt der Vermerk, dass man mit einem gewöhnlichen Scart-Kabel seine Würmer nicht mehr erkennen kann. Jedenfalls war dies bei unserem Testgerät (Samsung LE 32 S 81 B mit Spielemodus) der Fall. Das ist vor allem im vorbereitenden Setup nervig, weil man von den witzigen Outfits gar nichts sehen kann. Auch auf dem Schlachtfeld muss man schon sehr nah an die kleinen Viecher heranzoomen, um überhaupt irgendwelche Details zu erkennen.
Mit entsprechendem Kabel für das progressive Bild sieht die Sache da schon besser aus. Aufgrund der 2D-Optik kann man hier sicher nicht von einem Grafik-Overkill sprechen. Da die Würmer aber schon immer ihren ganz eigenen Look hatten und der aktuellen Episode ihrer so traditionsreichen Geschichte ja noch die ein oder anderen kleinen Gimmicks hinzugefügt wurden, kann man die Sache auch nicht schlecht reden. Die Grafik ist knallig-bunt und erfüllt ihren Zweck. Was will man also mehr?
Tüdeldü und Blablablub Der Sound ist so wie immer. Die Menü-Musik rockt, während der Schlacht gibt es ein paar spacige Tüdel-Töne und das übliche Gequatsche. Ein bisschen mehr Abwechslung, was die Würmerphrasen angeht, hätte schon sein dürfen. Wenn man einen hämischen Kommentar mindestens 25mal pro Runde hört, nervt es irgendwann einfach nur.
Fazit:
Memo an Team 17: noch mehr noch verrücktere Waffen einfügen und die Sound-Datenbank erweitern – dann wird aus einem guten Worms ein geiles Worms. Mich hat Odyssee im Wurmraum vollends begeistert. Fans der Reihe sollten unbedingt zugreifen. Aufgrund der einfachen Bedienung und des immer noch tollen Gamplays laufen aber auch Neulinge Gefahr, von den manischen Würmern assimiliert zu werden.
Wir sind die Worms – Widerstand ist zwecklos!
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Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
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