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Gran Turismo 5 Prologue

Entwickler: Polyphony Digital
Publisher: Sony Computer Entertainment

Genre: Sport
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 39 €

Systeme: PlayStation 3

Inhalt:
Was gab es im Vorfeld für ein Gejammer: Gran Turismo 5 Prologue sei nicht mehr als eine Demo, ein teuer zu bezahlendes Stück unfertiger Software, und man solle lieber sein Geld sparen, bis das endgültige GT5 erhältlich sei. Die gute Nachricht für alle Autonarren ist: So ganz stimmen diese Unkenrufe nicht. Das Spiel führt einige von Fans lang herbeigesehnte Features ein. Mit seinen etwa 70 Autos und sechs Strecken bietet es zwar nur etwa 10% des Umfangs eines „vollen“ GT-Spiels, doch das dürfte immer noch genügen, um Konsolen-Rennfahrer ein paar Wochen lang zu beschäftigen. Damit man wirklich so lange braucht, bis man alle Fahrzeuge im Spiel einmal ausprobiert hat, haben die Entwickler allerdings auch ein wenig getrickst.

Meinung:
Wie seine Vorgänger ist auch Gran Turismo 5 Prologue in optischer Hinsicht nahezu unantastbar: Die Fahrzeugmodelle sind perfekt nachgebildet worden, um Full-HD-Ansprüchen zu genügen, die Reflexionen im Lack wirken absolut lebensecht, und zu jedem Fahrzeug gibt es eine individuelle Cockpit-Ansicht, die nicht nur umwerfend aussieht, sondern auch auf fantastische Weise das Gefühl vermittelt, tatsächlich im Auto zu sitzen. Unterstrichen wird der realistische Eindruck von den kernigen und durchweg überzeugenden Motorensounds.

Bei einem Spiel, dessen Grafik so nah an der Realität liegt, muss es aber auch erlaubt sein, auf zwei Aspekte hinzuweisen, bei denen der Titel eben doch knapp an der Perfektion vorbeischrammt: Die Schatten, die in Echtzeit über das Armaturenbrett wandern, weisen mitunter unschön gezackte Ränder auf, und gerade in der herrlichen, aber leider rechenintensiven Cockpit-Perspektive kommt es mitunter zu leichten Slowdowns, wenn das komplette Starterfeld vor einer Kurve anbremst. Diese Ruckler sind allerdings kaum zu spüren und beeinträchtigen das Fahren praktisch nicht.

Unterwegs mit Kimis Dienstwagen
Dass die Performance kurz in die Knie geht, liegt vor allem daran, dass nun nicht mehr nur sechs, sondern bis zu 16 Autos gleichzeitig auf der Strecke sind. Das vermittelt ein völlig neues Renngefühl und macht die Wettbewerbe deutlich spannender. Die KI hält sich nach wie vor überwiegend stur an die Ideallinie, erlaubt sich zwischendurch aber auch mal Fehler wie etwa Ausritte ins Kiesbett. Und obwohl der Prologue ja kein Vollpreis-Produkt ist, bietet er mit seinen gut 70 verschiedenen Autos, vom bescheidenen Daihatsu Copen bis hin zum Formel-1-Boliden, einen größeren Fuhrpark als so manch anderes Spiel. Dabei liegt der Schwerpunkt diesmal ganz klar auf aktuellen Modellen der Supersportwagen-Klasse – die neu hinzugekommenen Ferraris sollen ja ordentlich Konkurrenz bekommen.

Im Spiel gibt es sechs Strecken, darunter die beiden japanischen Formel-1-Rundkurse Suzuka und Fuji, die bereits im kostenlosen GTHD Concept verwendete, anspruchsvolle Eiger-Nordwand-Piste und ein brandneuer, enger Stadtkurs in London. Für Freunde packender Windschatten-Duelle sind außerdem die NASCAR-Ovalstrecke in Daytona und der fiktive, bereits aus dem allerersten GT-Spiel bekannte „Highspeed Ring“ enthalten. Von der Charakteristik her bieten die Kurse viel Abwechslung, doch obwohl die Strecken allesamt in mehreren Varianten vorliegen, stellt sich hier leider recht bald eine gewisse Übersättigung ein.

Wahlfach Physik
Um sowohl Neulinge als auch alte GT-Hasen bei Laune zu halten, lässt sich auf Wunsch jederzeit zwischen zwei Fahrphysik-Modellen wechseln, die beide auf ihre Weise zu überzeugen wissen: Mit der Standardeinstellung fühlt das Spiel sich ungefähr so zugänglich wie GT4 an, mit dem Profi-Setting muss man schon deutlich besonnener agieren, wenn es ans Bremsen und Kurvenfahren geht. Um das Fahrverhalten der Vehikel weiter zu beeinflussen, lässt sich im Spielverlauf außerdem das „Schnell-Tuning“ freischalten. Diese Option erlaubt nicht nur eine komfortable Anpassung von Motorleistung und Gewicht per Schieberegler, sondern hier kann man auch die Feineinstellung von Getriebe und Fahrwerk vornehmen.

Steilkurve
Neben dem Arcade-Modus, zu dem auch Zeit- und Driftrennen mit ihren jeweiligen Online-Ranglisten gehören, bilden 30 vordefinierte Renn-Events, die zum Teil nur für ein bestimmtes Fahrzeugmodell zugelassen sind, den Kern von GT5 Prologue. Verteilt sind diese Wettbewerbe auf drei Schwierigkeitsklassen, allerdings muss man erst alle Rennen einer Klasse mindestens auf dem dritten Platz beendet haben, bevor der nächste „Level“ freigegeben wird. Hinzu kommen noch zehn Bonus-Veranstaltungen und 17 herstellerspezifische Rennen. Während die frühen Wettbewerbe dabei auch für GT-Neulinge recht leicht zu gewinnen sind, ist in der Bonus-Klasse schon die perfekte Kombination aus Fahrzeug, Setup, Konzentration und Glück nötig, um sich wenigstens den dritten Platz zu erkämpfen – hier werden eher Profis angesprochen, die sich gerne an kniffligen Herausforderungen festbeißen.

Erst sparen, dann fahren
Ein wenig lästig ist außerdem, dass man durch Rennsiege nur recht wenig Einkommen generiert, zumal es auch keine Prämien-Fahrzeuge gibt, die man gewinnbringend verkaufen könnte. Dadurch wird man gezwungen, die bereits absolvierten Veranstaltungen dutzendfach zu wiederholen, bis man sich endlich die für bestimmte Events vorgeschriebenen Fahrzeuge leisten kann – von den nicht unbedingt nötigen Wunsch-Autos einmal ganz zu schweigen. Das wirkt ein wenig so, als hätten die Entwickler die Spielzeit künstlich in die Länge ziehen wollen. Immerhin kann man auch in den Online-Rennen ein wenig Geld verdienen.

Internationales Starterfeld
Ja, ganz recht, es gibt endlich den Online-Modus, den Polyphony Digital ursprünglich schon für GT4 angekündigt hatte. Grundsätzlich machen die Rennen gegen bis zu 15 zufällig ausgewählte Gegner aus aller Welt auch viel Spaß, die Wettbewerbe leiden allerdings unter leichten Lags und instabilen Verbindungen, was zu auf der Strecke herumwarpenden Autos und gelegentlich sogar zu plötzlichen Rennabbrüchen führt.

Zum Glück erkennt das Spiel halbwegs zuverlässig, wann ein Fahrzeug sich aufgrund der schlechten Verbindung irregulär verhält, und verwandelt es kurzerhand in einen „Geist“, um ungewollte Zusammenstöße zu vermeiden. Angenehmer Nebeneffekt: Das nimmt auch den zum Glück seltenen, aber früher oder später unweigerlich doch auftauchenden Hornochsen, die das Spiel mit Burnout verwechseln und bewusst auf Kollisionskurs gehen, von vornherein den Wind aus den Segeln. Einen Splitscreen-Modus für lokale Mehrspieler-Sessions gibt es übrigens auch - heutzutage ist das ja schon fast eine Seltenheit.

Bildschirmschoner
Eines der herausragenden Merkmale der GT-Spiele ist seit jeher, dass man jederzeit spürt, wie sehr die Entwickler Autos und Motorsport lieben. Diese aufrichtige Zuneigung gipfelt in GT5 Prologue im Menüdesign: Während die gewohnt entspannte Jazzmusik erklingt, parkt im Hintergrund das aktuell ausgewählte Fahrzeug an einem hinreißend gestalteten Schauplatz und wird wie ein perfekt in Szene gesetztes Industriedenkmal von allen Seiten betrachtet. Am Bildschirmrand bekommt man per Internet aktuelle Wetterdaten von Rennstrecken rund um den Globus eingeblendet – das ist natürlich völlig sinnlos, aber gerade deshalb ausgesprochen cool.

Teil der edlen Gesamtpräsentation ist der automatisch einsetzende Demo-Modus, in dem nicht nur zufallsgenerierte Rennen gezeigt, sondern auch Online-Replays besonders schneller Rundenzeiten oder spektakulärer Drifts sowie historische Informationen rund ums Automobil präsentiert werden. Außerdem gibt es den Menüpunkt GT-TV, unter dem sich momentan Vor- und Abspann des Spiels sowie recht interessante Hintergrundberichte über den Mitsubishi Lancer Evo X bzw. den Nissan GT-R ansehen lassen. In Zukunft sollen sogar Episoden der höchst amüsanten BBC-Autosendung Top Gear auf diesem Kanal „ausgestrahlt“ werden.

Schwarze Flagge
GT5 Prologue enthält kein echtes Schadensmodell; dieses Feature soll aber möglicherweise per Update im Herbst nachgeliefert werden, wie GT-Chef Kazunori Yamauchi dieser Tage in einem Interview ankündigte. Als Ersatz für Beulen und Dellen gilt in den höher dotierten Wettbewerben (auch online) ein erweitertes Zeitstrafensystem, das auf einem bereits in GT4 eingeführten Prinzip beruht: Wenn man zu forsch Kurven schneidet, seine Gegner als Bremshilfe missbraucht oder das berüchtigte „wall riding“ überstrapaziert, wird der Wagen für ein paar Sekunden auf 50 km/h abgeregelt. Leider reagiert dieses System nicht immer fehlerfrei: Es kommt durchaus vor, dass man ohne Schuld eine Strafe kassiert, was besonders in den schwierigen Bonus-Rennen leicht den Sieg kosten kann.

Fazit:
manuel.jpg Dass Gran Turismo 5 Prologue kein „vollständiges“ Spiel, sondern nur ein Vorgeschmack auf etwas viel Größeres ist, spürt man an diversen Ecken. Da der Titel allerdings auch in dieser Form viel Spaß macht, spricht absolut nichts dagegen, sich mit diesem Lückenbüßer die Zeit zu vertreiben, zumal das endgültige Produkt wohl frühestens in einem Jahr zu erwarten ist. In grafischer Hinsicht zeigt das Spiel eh schon einmal jedem Möchtegern-Konkurrenten, was „Full HD“ wirklich bedeutet, und das perfekt umgesetzte Fahrverhalten der mehr als ausreichend vorhandenen Autos dürfte Anfängern und Profis gleichermaßen Freude bereiten.

Dass das Spiel nur wenig Strecken-Abwechslung bietet, dabei aber gleichzeitig einen starken Zwang zum repetitiven Geld-Farmen aufbaut, hält GT5 Prologue zusammen mit dem stellenweise unfairen Penalty-System allerdings letzten Endes davon ab, unsere SplashHit-Auszeichnung verliehen zu bekommen. Ebenfalls ist ein wenig bedauerlich, dass der endlich vorhandene und prinzipiell auch langfristig höchst amüsante Online-Modus technisch noch nicht ganz rund läuft. Trotz dieser kleineren Mängel sollte sich aber kein Autonarr davon abhalten lassen, dieses Spiel zu erleben – einen besseren „PKW-Porno“ wird es vermutlich auf absehbare Zeit nicht geben.

Gran Turismo 5 Prologue - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Manuel Tants

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.6875 Grafik: 9.00
Sound: 8.50
Steuerung: 9.25
Gameplay: 8.00
Wertung: 8.6875
  • Traumhafte Grafik
  • Brillante Fahrphysik
  • Stattliche Fahrzeuguswahl
  • Stilvolle und detailverliebte Präsentation
  • Geniale Cockpit-Perspektive
  • Nur sechs Strecken
  • Lästiges Geld-Farmen
  • Mitunter unfaires Strafsystem
  • Technische Probleme in den Online-Rennen

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Rezension vom: 07.04.2008
Kategorie: Sport
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Bewertung: 1.33 (3 Stimmen)
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