ATV Offroad Fury 4
Entwickler:
Climax Studios
Publisher:
Sony Computer Entertainment
Genre:
Sport
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
59,95 €
Systeme:
PlayStation 2
Inhalt:
Noch 30 Sekunden. Nervös überprüfst du deinen Anzug. Noch 15 Sekunden. Ist mit der Maschine alles in Ordnung? Und los geht’s! Schnell mischst du vorne mit, nimmst die erste Kurve, und konzentrierst dich auf den Sprung. Und schon bist du in der Luft. Zeit für einen Trick. Scheinbar schwerelos schwenkst du deine Beine hin und her, nimmst sie jedoch rechtzeitig wieder an die Maschine, um richtig zu landen. Geschafft, und weiter geht’s. Vor dir liegt noch ein weiter Weg bis zur endgültigen Entscheidung in der Meisterschaft, und dieses Rennen ist noch nicht vorbei.
Meinung:
Offroad-Rennen üben eine gewisse Faszination aus. Scheinbar ohne die Regeln von Schwerkraft und Straßendynamik zu beachten, fliegen Motorcross-Räder durch die Luft und brettern schwere Boliden unbeeindruckt durch die engsten Kurven. Mit ATV Offroad Fury 4 erscheint nun der fünfte Teil (ATV Offroad Fury Pro mitgezählt) der Spielereihe endlich in Europa und damit auch in Deutschland. Und das lange Warten hat sich gelohnt. Gigantisch Das Spiel hat einen riesigen Umfang. Es gibt drei Einzelspieler-Modi, die sich, bis auf den noch etwas umfangreicheren Storymodus, wiederum in sechs Renntypen untergliedern, die ihrerseits im Durchschnitt vier verschiedene Strecken bieten. Grob geschätzt macht das insgesamt eine Auswahl von über 60 Strecken. Dabei kommt es nur sehr selten vor, dass dir eine Strecke zweimal begegnet. Und los gehts Der Einzelevent-Modus bietet die Möglichkeit des sofortigen Einstiegs. Wenn du aber vorher noch Einstellungen vornehmen willst, sind dir dabei fast keine Grenzen gesetzt. Du kannst auswählen, ob du ein normales Rennen oder ein Zeitfahren absolvieren möchtest und je nach Renntyp zwischen vier verschiedenen Boliden wählen. Ferner darfst du noch die Art des Gefährts, die passende Strecke und die Anzahl der Runden festlegen. Ich erzähle dir eine Geschichte Wie schon erwähnt, ist der Storymodus etwas umfangreicher. Zuerst musst du dich in Amateur-Wettbewerben durchsetzen, ehe du dann in die Profiliga kommst. Dort reist du um die Welt und musst mindestens drei unterschiedliche Rennen gewinnen, um dich für die absolute Königsdisziplin zu qualifizieren, dem Punkt-zu-Punkt-Rennen. Das ist eigentlich nichts anderes als ein sehr umfangreiches Rennen, das in mehreren Etappen gefahren wird. Dabei hast du die freie Auswahl zwischen allen Fahrzeugtypen und kannst fliegend starten. Die Story, die in diesem Modus erzählt wird, ist allerdings recht hanebüchen und gestaltet sich als reine Augenwischerei. Dazu kommt auch noch, dass die Zwischensequenzen, in denen die Story erzählt wird, hinter der allgemein guten Grafik deutlich zurückstecken. Zuletzt gibt es noch den Klassik-Modus. Hier kannst du Meisterschaftsrennen außerhalb des Storymodus fahren. Sowohl im Storymodus als auch im Klassik-Modus darfst du durch das erfolgreiche Absolvieren von Rennen neue Extras, wie zum Beispiel neue Strecken oder neue Sponsoren, freispielen. Die tollkühnen Männer (und Frauen) mit ihren fliegenden Kisten Es gibt leichte Vehikel (Quads und Bikes) und es gibt schwere
Fahrzeuge (Buggys und Trucks). Die Spielweise der beiden
Fahrzeugklassen ist wirklich sehr unterschiedlich. Beim Bike und dem Quad kannst du zusätzliche Credits durch tollkühne Sprünge und Tricks erspielen. Dazu musst du nur mit der entsprechenden Geschwindigkeit auf eine Schanze fahren, den linken Steuerknüppel zuerst nach unten ziehen, und dann kurz vor dem Ende der Schanze nach oben drücken. Wenn du alles richtig gemacht hast, vollführst du einen Riesensprung. Wenn du hoch und weit genug fliegst, kannst du mit Hilfe der Dreiecks- oder Kreistaste in Kombination mit dem linken Steuerknüppel einen Trick ausführen. Wichtig dabei ist, dass du hinterher keine Bruchlandung machst, sonst erhältst du keine Punkte. Der Unterschied zwischen schwer und leicht Um am Ende als einer der ersten drei über die Ziellinie zu fahren, sind Tricks kein Muss. Es wirkt sich am Ende eben nur positiv auf deinen Kontostand aus, der sich bereits durch das erfolgreiche Absolvieren der Strecken und deinen Fahrstil füllt. Bei den schweren Vehikeln ist die Möglichkeit der Trick-Sprünge natürlich nicht gegeben. Stattdessen erhältst du für Slides und die Zeit, die dein Wagen in der Luft verbringt. Wenn du Pech hast, schlitterst du allerdings in aller Schönheit von der Strecke oder legst eine Bruchlandung hin und wirst zurückgesetzt. Tuning-Monster Mit den gewonnenen Credits kannst du dein Fahrzeug verbessern. Dies ist sogar dringend empfehlenswert, weil vor allem in Punkt-Zu-Punkt-Rennen jedes Fitzelchen PS dich näher zum Sieg bringt. Aber nicht nur in Sachen PS kannst du dein Vehikel verbessern. Auch musst du neue Reifen kaufen, kannst das Gewicht vergrößern und das Kurvenverhalten verbessern. Es sind dir keine Tuning-Grenzen gesetzt. Leicht Hart Das Spiel an sich ist recht herausfordernd. Bis du eine Strecke perfekt beherrschst, sind manchmal mehrere Anläufe nötig. Öfter, als dir lieb sein kann, machst du vor allem in der leichten Klasse eine Bruchlandung und findest dich plötzlich am Ende des Fahrerfeldes wieder. Die KI neigt dazu, dich immer wieder anzurempeln oder mit dir zu kollidieren. Besonders bei leichten Fahrzeugen kann dich das von deiner Maschine werfen und du darfst von einem Rücksetzpunkt das Feld von hinten aufrollen. Gelungene Optik Die Grafik des Spiels ist super! Hier zeigt die PS2 noch einmal, was sie kann. Die Strecken sind alle wunderbar designt. Wenn die Rennen draußen stattfinden, kommst du in den Genuss wunderschöner Landschaften. Wenn die Sonne untergeht, wirst du geblendet oder siehst eine herrliche Abendröte. Nur ab und an gibt es ein paar Aussetzer. Die Kamera reagiert manchmal etwas zu spät, was dazu führt, dass du ab und an blind fahren musst.
Natürlich gehört zu einem Rennspiel auch entsprechende Musik und Geräusche. Auch hier haben sich die Macher jede erdenkliche Mühe gegeben. Das Motorengeräusch hört sich sehr realistisch an, ebenso die Fahrgeräusche. Die Musik deckt ein weites Spektrum ab. Man hört Rock, aber auch Hip Hop.
Fazit:
Mit ATV Offroad Fury 4 zeigt die PS2 noch einmal, was sie alles kann. Schöne Grafik, gelungener Sound, tolles Gameplay und die Möglichkeit selbst Strecken zu designen, machen das Spiel zu einem Must-Have. Leider ist ATV Offroad Fury 4 nicht ohne Makel. Der Schwierigkeitsgrad ist teilweise sehr hoch und die KI glänzt nicht durch Fairness. Trotzdem sollte jeder PS2 Besitzer, der sich nach neuem Rennspielmaterial sehnt, zuschlagen.
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