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The World Ends With You

Entwickler: Square Enix
Publisher: Koch Media

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 40,00 €

Systeme: DS

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Shibuya ist der trendigste Teil Tokios: Hier wird Mode gemacht! Wer in sein will, zeigt sich auf diesen Straßen in seinen heißesten Outfits. Dieses reale Einkaufsviertel ist die Kulisse für das neuste Spiel von Square Enix. Der Junge Neku findet sich mitten auf einer der belebtesten Kreuzungen Shibuyas wieder, ohne Erinnerung und als Teilnehmer eines tödlichen Spiels. Um zu überleben, muss er an sieben Tagen hintereinander die Missionen lösen, die ihm die unheimlichen Reaper auftragen, und sich zusammen mit seinem Partner durch den Großstadtdschungel kämpfen.

Meinung:
Eigentlich verbindet man Square Enix mit wunderschönen und eher klassischen Fanatsyszenarien wie sie in den Final Fantasy-Spielen, der Kindom Hearts-Reihe oder den Dragon Quest-Titeln zu sehen sind. Aber mit The World Ends With You hat diese Firma zusammen mit dem Entwicklerteam von Jupiter Corporation ein vollkommen neues Gebiet beschritten. In den Straßen des beliebten Viertels Shibuya findet sich der Spieler in einer Art Parallelwelt wieder. Wer schon einmal Bilder dieses Stadtteils gesehen hat, kann nur staunen über die detailgetreue Darstellung, die vom wolkenkratzergroßen Kaufpalast bis zu kleinen mit Graffiti beschmierten Gassen reicht.

Auf den ersten Blick erscheinen einem viele Dinge in diesem Spiel vertraut: Waffen leveln, Rüstungen kaufen, um seine Werte zu verbessern und Teamkampf. Aber in The World Ends With You wird aus diesen altbekannten Elementen etwas ganz Neues und sehr Erfrischendes gestaltet. Neku ist zu Beginn genauso verwirrt wie der Spieler: Beide müssen sich im modernen Shibuya zurechfinden. Neku wird mitten in einen Kampf gegen Monster, die so genannten Noise, hineingeworfen und bekommt als Grundausstattung eine Handvoll Pins.

Ansteckendes Kampfsystem
Diese modischen Anstecker übernehmen die Funktion von Waffen und Zaubern, was anfangs etwas ungewohnt ist. Zum Glück ist da dieses nervige Mädchen Shiki, das Neku dazu drängt, mit ihm einen Pakt einzugehen und gemeinsam zu kämpfen. So führt Shiki den Spieler durch die ersten Schritte des Spiels. Auch wenn man sich während der ersten Stunde komplett überfordert fühlt, wird man von seiner Partnerin doch immer wieder beruhigt, dass man sich schnell daran gewöhnen wird – und so ist es auch.

Je nachdem, welche Pins man im Menü ausgerüstet hat, kann man direkte oder Fernangriffe auf die gegnerischen Monster starten. Dabei kommt der Stylus (und später auch das Mikrofon) voll zum Einsatz. Mit dem Stift malt man Kreise, um einen Schutzwall um Neku zu bilden, schießt Kugeln ab, lässt die Erde beben oder den Feind einfrieren. Die Einsatzmöglichkeiten scheinen unendlich. Allerdings wird im Trubel des Gefechts auch mal ein Stylusbefehl vom Spiel missverstanden, was in einem harten Kampf schnell zu Schwierigkeiten führen kann. Parallel zu der Action auf dem Touchscreen gibt es die Möglichkeit, Nekus Partner auf dem oberen Bildschirm über das Steuerkreuz kämpfen zu lassen. Das benötigt einiges an Übung, denn man muss beide Bildschirme im Auge behalten und gleichzeitig Tasten und Stylus nutzen.

Frust? Was ist das?
Doch keine Angst, wem dies zuviel wird, dem bietet das Spiel an, dass der Partner über Autofunktion gesteuert wird. Wenn man sich jedoch mit beiden Charakteren gleichzeitig austoben will, dann zeigt ein zwischen den Bildschirmen wechselnder grüner Ball an, auf welchen Charakter man sich konzentrieren sollte. Überhaupt kann der Spieler bei The World Ends With You sehr oft wählen, wie schwierig er es gerne hätte. Sehr schnell gibt es die Möglichkeit, die Stärke der Monster zu regulieren oder einen verlorenen Kampf noch einmal auf einem leichteren Level zu versuchen. Wer hingegen die Herausforderung liebt, der macht seine Charaktere angreifbarer, indem er die Lebenspunkte herabsetzt. Solcher Mut wird dann auch mit einer größeren Beute nach dem Kampf belohnt.

Modetrends – oder der Mut, anders zu sein
Besiegte Gegner werfen neue Pins ab, welche entweder für Kämpfe eingesetzt werden können oder nur ihren reinen Geldwert besitzen. Die Anstecker können leicht im Menü zu Barem umgewandelt werden, und schon steht dem nächsten Shoppingtrip nichts mehr im Wege. Shibuya ist ein Einkaufsparadies, und so darf der Spieler neben einigen Fresstempeln und CD-Shops auch eine große Anzahl der verschiedensten Mode-Labels bewundern. Egal ob Gothic-Lolita, Punk oder Geschäftsmann, hier findet man für jeden Geschmack das passende Outfit. Aber aufgepasst: Modisch zu sein, erfordert Mut, und wenn dieser noch nicht hoch genug ist, dann ist es schwer, hip auszusehen.

Doch diese Kleidungstücke dienen nicht nur wie in anderen Spielen dazu, die Werte des Charakters zu verbessern. Man muss auch darauf achten, welche Marke in welchem Gebiet gerade in ist, damit man nicht zu den Verlieren gehört, weil mit einer Marke, die out ist, z.B. der Angriffswert auf die Hälfte sinken kann. Oder ist man gar mutig genug, gegen den Strom zu schwimmen und seine Lieblingsklamotten zu tragen, auch wenn man sich damit gleich zum Außenseiter abstempelt? Wer mit unpopulären Klamotten erfolgreich kämpft, kann letztendlich sogar dafür sorgen, dass er in Zukunft die Trends setzt.

Kaufrausch, Rätselraten und Monsterjagd
Der Spieler wird bei The World Ends With You ganz schön auf Trab gehalten. Die täglichen Missionen, die Neku und die anderen Spieler des Reaper-Games erfordern oft, dass man unsichtbare Mauern zwischen den einzelnen Gebieten entfernen lassen muss. Für jedes dieser Hindernisse ist ein Reaper zuständig, der den Charakteren Aufgaben stellt. Mal muss man nur ein bestimmtes Monster erledigen, dann wieder sich von Kopf bis Fuß in eine bestimmte Marke kleiden und beweisen, dass man dafür genügend Mut hat, oder es ist nötig, erst ein Rätsel zu lösen, bevor man die Herausforderung angehen kann.

Generation Graffiti
Auch wenn die Grafik comichaft überzogen ist und an Animes erinnert, ist Shibuya einfach großartig als Hintergrund für ein Spiel geeignet. Die vielen Details, die stimmige Darstellung und der Realismus machen diese Kulisse zu etwas Einzigartigem. Hier bewegt man sich nicht in einer der klassischen Fantasywelten oder einem abgedrehten Science-Fiction-Scenario, und gerade das regt die Fantasie des Spielers an. Wer dann noch bei Nekus Gedankenscans von den kleinen und großen Problemen der Passanten hört, fühlt sich direkt in eine der trubeligsten Großstädte der Welt hineinversetzt.

Natürlich benötigt eine solche Kulisse auch die passende musikalische Untermalung. Begleitet von HipHop, J-Pop oder Rock bewegt sich der Spieler durch Shibuya, und selbst wer normalerweise mit diesen Musikrichtungen nichts anfangen kann, muss zugeben, dass diese Klänge unglaublich gut zu diesem Setting passen. Wer hingegen gern einmal einen Song in Ruhe hören möchte, ohne dabei durch die Straßen zu flitzen, gegen Monster zu kämpfen oder seinen Geldbeutel im Luxusklamottenshop auszuleeren, der kann sich im Laufe des Spiels eine schöne CD-Sammlung zulegen und im Menü (welches beim Aufrufen Scratch-Geräusche macht) auf die einzelnen Titel zugreifen.

Liebevolle Extras
Neben dem ungewöhnlichen Kampfsystem, der genialen Grafik, der eigenen CD-Sammlung und unglaublich vielen anderen Möglichkeiten belohnt dieses Spiel den Nutzer sogar für das Ausschalten des DS. Während Entwickler normalerweise höchstens bei echtzeitbasierten Spielen dafür sorgen, dass man beim nächsten Anschalten kleine Veränderungen vorfindet, so gibt es bei The World Ends With You für die Zeit, in der man nicht gespielt hat, extra Pinpunkte (PP), die für das Aufleveln der Anstecker benötigt werden. Auch bietet dieses Spiel über die drahtlose Datenübertragung ein interessantes Minispiel und die Möglichkeit, weitere PPs zu sammeln. Hierbei ist es nicht einmal relevant, ob andere DS-Spiele in Reichweite ebenfalls dieses Spiel besitzen, sie müssen nur die Direktverbindung nutzen.

Eigo ga dekimasu ka?
Bei so viel Begeisterung muss dann doch noch ein Kritikpunkt genannt werden: Das Spiel ist durchgehend auf Englisch, sowohl die Sprachausgabe als auch die Bildschirmtexte. Ein ausführliches deutsches Handbuch hilft dem Spieler zwar, die grundlegenden Befehle für die Pins zu verstehen, aber der Handlung kann nur folgen, wer über ein gewisses Mindestmaß an Englischkenntnissen verfügt. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, bekommt aber spannende bis witzige Dialoge geboten. Diese kann man auch in Ruhe lesen, wenn man sich nicht sicher ist, ob man alles verstanden hat, da es erst weitergeht, wenn der Spieler den Befehl dazu gibt.

Zum Abschluss noch ein paar Worte zur Handlung von The World Ends With You. Auch wenn die Idee, einen Charakter ohne Erinnerung zur Hauptfigur eines Spiels zu machen, nicht gerade neu ist, so ist es wirklich spannend, mitzuerleben, wie Neku sich im Laufe der Zeit an neue Details aus seiner Vergangenheit erinnert und sich durch die Zusammenarbeit mit seinem Partner emotional weiterentwickelt. Auch der Hintergrund des Reaper-Spiels mit all seinen Rätseln und Geheimnissen, den Bösewichten und denen, die zwar auf der anderen Seite stehen und doch den Spielern ein helfendes Händchen entgegenstrecken, ist so faszinierend, dass es einen einfach nicht loslässt. Gerade die vielen überraschenden Wendungen machen diese Geschichte ungemein reizvoll.

Fazit:
constanze.jpgThe World Ends With You lässt beim Spieler durchweg Begeisterung aufkommen. Die Entwickler haben so viele liebevolle Details eingebaut, dass man auch nach vielen Stunden des Spielens immer noch etwas Neues zu entdecken hat. Das Einkaufsviertel Shibuya überzeugt durchgehend als Kulisse für ein spannendes und erfrischend anderes Spiel voller überraschender Wendungen.
Dieser Eindruck wird durch die geniale Grafik und die hervorragende Musikuntermalung noch unterstützt. Vor allem das komplexe Kampfsystem mit der innovativen Nutzung beider Bildschirme und der Möglichkeit, jederzeit den Schwierigkeitsgrad flexibel anzupassen, ist durchgehend überzeugend.
Nur die Tatsache, dass die Steuerung mit dem Stylus aufgrund ihrer Vielseitigkeit manchmal im Kampf zu Ungenauigkeiten führt, stört manchmal, und die fehlende deutsche Lokalisation wird wohl leider so manchen Spieler davon abhalten, sich an diesem lohnenswerten Titel zu versuchen.


The World Ends With You - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Konstanze Tants

Screenshots














Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 9 Grafik: 8.75
Sound: 9.25
Steuerung: 8.50
Gameplay: 9.50
Wertung: 9
  • Sehr ungewöhnliches, innovatives Spielkonzept
  • Komplexes Kampfsystem mit flexiblem Schwierigkeitsgrad
  • Interessante Story und gutes Charakterdesign
  • Unverbrauchtes Setting mit passender Musikuntermalung
  • Nutzung aller DS-Möglichkeiten
  • Text komplett auf Englisch
  • Manchmal etwas unsaubere Steuerung

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Rezension vom: 01.05.2008
Kategorie: Adventure
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Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 1 (1 Stimme)
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