Boom Blox
Entwickler:
Electronic Arts
Publisher:
Electronic Arts
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
35 €
Systeme:
Wii
Inhalt:
Als Steven Spielbergs Name das letzte Mal groß auf einer Spielepackung zu lesen war, hielt man das Adventure The Dig in Händen und auch für die Medal of Honor-Reihe zeichnet er sich verantwortlich. Beides konnte dank einer spannenden Steuerung auch überzeugen. Doch wie viel Story kann ein Spielberg zu einem Geschicklichkeits- und Knobelspiel wie Boom Blox beitragen?
Meinung:
In der Welt von Boom Blox besteht alles aus Klötzen und Pappaufstellern. Tatsächlich gibt es aber einen Storymodus, in dem 4 durchaus tragische Geschichten erzählt werden. So muss eine Gorillamutter ihre entführten Kinder aus den Klauen bösartiger Tikis befreien und die Armee der tapferen Schafe möchte auf ihrem Kreuzzug gegen fiese Affen unterstützt werden. Dafür werden verschiedene Aufgaben an den Spieler gestellt.
Abriss-Kommando In den meisten Fällen zeigt das Spielfeld verschiedene Gebilde aus Blöcken, in denen wertvolle Edelsteine eingebaut sind. Ziel ist es nun, Bälle auf einzelne Blöcke zu werfen, um diese Gebilde - nach Möglichkeit in einer Kettenreaktion - zum Einsturz zu bringen, sodass die Edelsteine auf den Boden fallen. Je weniger Würfe dafür verwendet werden, desto höher fällt die Endwertung der Aufgabe aus. Verschiedene Sonderblöcke helfen bei diesem Vorhaben. Bombenblöcke sprengen ihre nahe Umgebung auseinander, wenn ein Ball sie trifft, Portalblöcke verschwinden bei Ballkontakt und Chemiekalienblöcke explodieren, wenn sie auf andere Chemiekalienblöcke treffen. Werkzeuggürtel In manchen Aufgaben gibt es andere Werkzeuge als den Standardball. Der Gummiball prallt stark von jeder Oberfläche ab, Bomben sprengen natürlich die Umgebung, mit dem Zangenwerkzeug können einzelne Blöcke behutsam herausgezogen werden und der Wasserwerfer schleudert schwer berechenbar die Blöcke mit einer Fontäne durch die Gegend. Leider gibt es im Abenteuermodus auch einige Level, in denen die Aufgabe nur darin besteht, heranrückende Feinde mit Bomben vom Spielfeld zu fegen. Eine großartige Taktik ist hier kaum gefragt, sodass man hofft, dass diese Passagen schnell wieder vorübergehen. Singleplayer Neben dem Storymodus warten noch weitere Varianten auf den Einzelspieler. Im Entdeckungsmodus gibt es verschiedene Gebiete, die sich mit mehreren Aufgaben einem besonderen Spielelement widmen. So gibt es ein Gebiet nur für das Zangenwerkzeug oder eines, in dem nach Herzenslust Bombenblöcke gesprengt werden können. Hat man bestimmte Vorgaben erreicht, lassen sich eine Vielzahl von Gegenständen freischalten. Einige sind bloße Sammelobjekte für die virtuelle Trophäenvitrine, die meisten können jedoch im spieleigenen Leveleditor verwendet werden. Diese selbst erstellen Level können online mit Freunden getauscht werden, allerdings wieder einmal nur über das umständliche Freundescode-System. Hat man alle Level des Story- und Entdeckungsmodus' mit einer guten Bewertung abgeschlossen, können noch weitere Aufgaben freigeschaltet werden, die es in sich haben. Multiplayer Wer möchte, kann alle Herausforderungen auch mit bis zu 3 Freunden spielen. Am meisten Spaß machen dabei die Aufgaben mit dem Zangenwerkzeug, bei denen man eine Art Jenga spielt und nacheinander Steine aus wackeligen Türmen zieht. Die weniger kompetitiven Naturen unter den Spielern können auch mit ihren Freunden zusammen die Level bestreiten, wobei hier einfach nur abwechselnd die Züge des Solospielers abgearbeitet werden. Darüber diskutieren, wo der Wurf denn nun angesetzt werden soll, kann man allerdings auch ohne die Wiimote weiterzugeben. Steven Spielberg? Manchmal fragt man sich schon, was genau jetzt eigentlich Steven Spielberg zu dem Spiel beigetragen hat, dass sein Name groß vorne auf dem Cover prangt. Er wird sich wohl die Grundidee mitsamt den Figuren ausgedacht haben. Die kleinen Block-Kreaturen sind auch durchaus niedlich und die gezeichneten Zwischensequenzen im Storymodus sehr witzig dargestellt worden. Die Grafik an sich muss man wohl als "zweckmäßig" bezeichnen, denn außer den Explosionen ist alles sehr einfach gestrickt. Da diese aber ein wichtiges Element darstellen, sehen sie auch umso besser aus. Allerdings dürfte ein Großteil der Rechenleistung für die realistische Physik gebraucht werden. Bei zu großen Kettenreaktionen geht die Framerate auch schon einmal in den Keller. Aus dem Handgelenk Gesteuert wird das Ganze komplett mit der Wiimote. Einmal auf dem Bildschirm auf den Zielpunkt zeigen, A-Knopf gedrückt halten, ausholen, mit einem flockigen Schwung abschlagen und den A-Knopf dabei wieder loslassen. Schwupp, schon fliegt der Ball auf die Schwachstelle zu. Genauso funktionieren die anderen Werkzeuge: draufzeigen, Knopf drücken und mit ruhiger Hand vorsichtig einen Block aus dem wackeligen Turm ziehen. Besser hätte die Steuerung kaum ausfallen können.
Fazit:
Das Traurige an Boom Blox ist, dass die geniale Grundidee nicht konsequent weitergedacht wurde. So anspruchsvoll und interessant die Level sind, in denen man versucht mit nur einem einzigen Wurf alle Steine umzukippen oder in die Luft zu jagen, so stupide und langweilig sind die Actionlevel, in denen eine Bombe nach der anderen auf die Gegnermassen gefeuert werden muss. Diese Level halten sich aber zum Glück in Grenzen und dank des Multiplayer-Modus' hat man auch noch eine Menge Spaß, nachdem man alle Aufgaben des Einzelspieler-Bereichs gesehen hat. Die Grafik mag das NextGen-verwöhnte Auge zwar nicht unbedingt verzücken, allerdings wird dieser Umstand durch die realistische Physik und die nahezu perfekte Steuerung wieder ausgeglichen. Für Knobelfans gibt es also kaum einen Grund, nicht zuzugreifen.
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