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Indiana Jones - die legendären Abenteuer

Entwickler: LucasArts
Publisher: LucasArts

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 38,95 €

Systeme: PSP

Inhalt:
Neben Playmobil oder Barbie beschäftigen sich Kinder und Jugendliche schon seit Generationen mit vielen bunten Klötzchen, die unter dem genialen Namen Lego bekannt sind. Seitdem 1958 die heute gebräuchliche Klotz-Form eingeführt wurde, nehmen Kinderträume überall auf der Welt Gestalt an. Und das regelmäßig.
Doch in den 80er bzw. 90er Jahren brachen die Gewinne der dänischen Firma ein und die bunten Steine blieben immer öfter in ihren Packungen. Grund dafür war die „Elektronische Revolution“ der Unterhaltungsindustrie, die sich nach kurzer Zeit nicht mehr auf die Erwachsenen beschränken wollte. Schließlich stellte der Nachwuchs einen riesigen unerschlossenen Markt dar. Fernseher und andere Bildschirme wurden zum neuen Mittelpunkt des Kinderzimmers.

Das Traditionsunternehmen mit Sitz in Billund, Dänemark, traf das hart. Krampfhaft versuchten die Verantwortlichen Elektronik in ihr eigentlich rein mechanisches Steckenpferd zu integrieren. Vergeblich. Die Verzweiflung im Lego-Managment nahm zu, die falschen Entscheidungen auch und gipfelten im Katastrophenjahr 2003 mit riesigen Verlusten. Fünf Jahre später geht es Lego besser, was in erster Linie an der Rückbesinnung auf alte Themen liegt. Doch auch die Elektronik-Abteilung der Firma hat aus alten Fehlern gelernt.

Meinung:
Bestes Beispiel dafür war Lego Star Wars. Die Idee, Lucas' SF-Meilenstein im Lego-Style auf PC, Playstation etc. spielbar werden zu lassen, stellte sich 2005 als schlichtweg genial heraus. Dieses Konzept machte aus zwei populären Interessen der für die Unternehmensstatistik inzwischen immens wichtigen erwachsenen Kunden ein einziges. Gratulation.
Nachdem dieser Ansatz nach anderthalb weiteren Titeln ausgereizt war, musste eine neue Franchise her. Und warum in die Ferne schweifen? Schließlich bietet eine andere Film-Reihe aus dem Hause Lucas (es geht um einen peitschen-schwingenden Archäologen) Material genug, um ein Spiel zu produzieren. Und dass finanziell potente Nerds überall auf diesem Planeten Indiana Jones lieben, macht die Idee nicht unattraktiver.

Alles ist möglich
Entsprechend konsequent ging Traveller's Tales die Entwicklung an und sorgte dafür, dass auch wirklich alle Konsolen abgedeckt sind. Im fertigen PSP-Spiel stehen dem Spieler die drei bekannten Episoden aus dem Leben von Henry Jones Jr. zur Auswahl. Nach einem kurzen Tutorial, das gründlich in die Funktionen des Spiels einführt, kann entweder die Bundeslade gesucht, der Tempel des Todes bezwungen oder am Hl. Gral genippt werden. Da die filmischen Vorlagen jeweils mehr als genug bemerkenswerte Szenen beinhalteten und diese auch alle in Level umgewandelt worden sind, ist für langen Spielspass gesorgt. Egal, ob der Spieler vor Gesteinkugeln fliehen oder auf Panzern kämpfen will, die Möglichkeit ist da.

Mutwilliger Vandalismus
Zusätzlich ausgedehnt wird das Spielerlebnis durch das zeitaufwendige Spielprinzip. Denn obwohl unzählige Fallen ausgetrickst und Kämpfe bestritten werden wollen, besteht die Hauptaufgabe unseres Akademikers aus Zerstörung. Sein Erfolg steht und fällt nämlich mit der Anzahl erbeuteter Legosteine. Die liegen zwar zum Teil sprichwörtlich auf der Strasse, verstecken sich aber auch in praktisch jedem Gegenstand des Spiels. Abgesehen von einigen soliden Level-Elementen gilt es nun also alles zu zertrümmern, was dem Herrn Dozenten vor die Fäuste bzw. Peitsche kommt.

Heimweh
Wer ausreichend Steine sammelt, erkämpft sich den Titel „Wahrer Abenteurer“ und der gibt, neben einem guten Gefühl, nochmal einen schönen Steine-Bonus obendrauf. Genutzt wird der ganze Lego-Schotter für das Erkaufen aller möglichen Extras im Spiel. Neue Figuren, exotische Gegenstände und eine Unzahl weiterer Dinge warten drauf, gegen einen Haufen Lego eingetauscht zu werden. All das und noch viel mehr (Video abspielen, eigenen Helden zusammenbauen usw.) findet, wie könnte es anders sein, in einem College statt. In der fast zu weitläufigen Lehranstalt darf Erreichtes bestaunt, Neues geplant oder einfach nur durch die Gänge spaziert werden. Diese füllen sich mit zunehmender Spieldauer mit Leben und Souvenieren, so dass eine Rückkehr immer wieder interessant bleibt.

Marathonlauf mit Peitsche
Die Erholung im Lehrsaal hat Indy aber auch bitter nötig. Schließlich sind seine Abenteuer so mit Rätseln etc. vollgepackt, dass selbst einem geübten Forscher schon mal die Puste ausgehen kann. Ähnlich geht es auch dem Spieler. Was schlicht daran liegt, dass die einzelnen Level mit manchmal fast einer Stunde Spielzeit für ein Handheld-Spiel oft zu lang sind. So muss das Spielerlebnis immer wieder an ungünstigen Positionen unterbrochen werden und das stört auf die Dauer gewaltig.

In 90 Minuten um die Welt
Sollte die Aufmerksamkeit des Spielers darunter mal so sehr leiden, dass er eine Falle zu wenig entschärft, kein Problem. Denn sterben kann Indy nicht. Im Falle seines Ablebens lässt der Herr nur einen Teil der bereits erbeuteten Steine fallen und erscheint wieder neu auf der Bühne. Nun gilt es die verstreuten Reichtümer schnell einzusammeln, bevor sie verschwinden, und weiter geht’s. Diese Nehmer-Qualitäten sorgen gemeinsam mit einem nicht zu happigen Schwierigkeitsgrad des Spiels insgesamt für einen guten Spielfluss. Ein exotischer Schauplatz folgt dem nächsten, Archäologie macht Spass.

Aber ich will noch nicht schlafen!
Wenn da nicht die Ladezeiten wären. Sowohl vor als auch innerhalb der Missionen werkelt die PSP, dass mancher Nutzer Angst um sein Lieblingsspielzeug hat. Die Konsole lädt, die UMD rotiert und all das dauert extrem lange. Zwei Minuten Lade- und Wartezeit zwischen den Einsätzen sind da keine Seltenheit und nerven.

Dabei ist unklar, was für die ganze Aufregung sorgt. Oft ist die Grafik eines Titels an solchen Problemen nicht ganz unschuldig, doch im Falle von Indiana Jones – die legendären Abenteuer schiebt die Abteilung Optik den schwarzen Peter weiter. Zwar genügt sie den Ansprüchen des Titels vollauf, Kratos und Konsorten haben aber gezeigt, was mit weniger Laden geht.
An weitläufigen Leveln kann es aber auch nicht liegen. Indy wandelt Zeit seines Daseins auf streng linearen Wegen, die sich meist auf wenige Bildschirmbreiten beschränken. Das tut dem oben erwähnten tollen Spielfluss gut, macht das ewige Laden aber noch rätselhafter.

Stolpersteine brauch' ich keine
Aber selbst die wirklich ärgerlichen, weil erzwungenen Spielpausen, verblassen im Vergleich zum größten Ärgernis des Spiels: der Steuerung. Indy und alle anderen Figuren bewegen sich selbst bei ausnehmend guter Motorik des Spielers derart holprig durchs Gelände, dass irgendeine schlimme Krankheit im Spiel sein muss. Gut, Henry Jones Sr. sei ausgenommen, der ist auch schon alt. Ansonsten ist schon die Fortbewegung zu Fuß eine einzige Qual und sorgt für unnötigen Frust. Sobald es dann auch noch ein Fahrzeug zu bändigen gilt, ist es endgültig vorbei mit der Heiterkeit.

Ganz großes Kino
Dementsprechend hat das Spiel seine besten Momente, wenn der Spieler nicht einzugreifen hat. Denn in ausnahmslos allen Zwischensequenzen beweisen Traveller's Tale mehr Geschick für filmisches Erzählen als mancher Hollywood-Regisseur. Und das, obwohl die Legomännchen weder Sprache noch Mimik kennen. Die „legoisierten“ Filmszenen reduzieren die Vorlage aufs Wesentliche, setzen die richtigen Akzente und schaffen damit aus geliebtem Altbekanntem respektvoll etwas Neues.

Den Tempel kenn' ich doch!
Doch auch die besten Videos schaut sich kaum jemand immer wieder an. Um die Langzeitmotivation hoch zu halten, haben die Entwickler das „Freie Spiel“ erfunden. Denn nur wer in der Story schon absolvierte Level ein weiteres Mal mit den richtigen Charakteren spielt, entdeckt alle Extras. So begehen kleinere Personen Gänge, die für Indy unmöglich zu benutzen sind oder sprengen entsprechend begabte Charaktere sogar Stahltüren auf. Dort lassen sich Schatzkisten oder Briefkästen finden, die wieder neue Extras freischalten. Das Leben eines Abenteurers ist eben anstrengend, aber es belohnt auch die Fleißigen.

Zwei Peitschen sind besser als eine
Wem das immer noch nicht reicht, dem sei der Koop-Modus ans Herz gelegt. Ist ein Tempel zu schwer, eine Falle zu fies, ein Gegner zu kräftig? Hoffentlich ist ein anderer PSP-Benutzer zur Hand, der einem unter die Arme greifen kann. Schnell merkt man, dass Indiana Jones – die legendären Abenteuer auf diese Weise noch mehr Spaß macht. Denn der Level-Aufbau belohnt Kooperation nicht nur, er setzt sie oft sogar zwingend voraus. Nur wenn sich der Kollege ans Seil hängt, öffnet sich die Tür. Die entsprechenden Aufgaben erledigt zwar auch die KI vorzüglich, es macht aber einfach mehr Fun, wenn sich hinter Elsa der beste Freund verbirgt.

Fazit:
max_link.jpgIndiana Jones – die legendären Abenteuer definiert das Jump'n'Run nicht neu, liefert aber wirklich gute Unterhaltung. Das liegt vor allem am Fingerspitzengefühl der Programmierer, die den Charme eines absolut physischen Spielzeugs toll digitalisiert haben. Aber auch ihre Interpretation der Indiana Jones-Filme zeugt (zum Glück) von so viel unverhohlenem Respekt wie Kreativität.
Zum wirklichen Top-Titel reicht es aber nicht, zu schwer fallen die wenigen Macken ins Gewicht. Gerade ein solches Spiel lebt von einer guten Steuerung und dem schnellen Spiel zwischendurch und genau da haben Traveller's Tales geschlampt. 

Indiana Jones - die legendären Abenteuer  - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Max Link

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.5 Grafik: 8.00
Sound: 7.75
Steuerung: 5.75
Gameplay: 8.50
Wertung: 7.5
  • Lego!
  • Indiana Jones!
  • Tolle Zwischensequenzen
  • Ungenaue Steuerung
  • Lange Ladezeiten
  • Zu lange Spielabschnitte

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Rezension vom: 25.05.2008
Kategorie: Action
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