Obscure II
Entwickler:
Playlogic
Publisher:
Atari
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
16 bzw. 40 €
Systeme:
PC, PlayStation 2, Wii
Testsystem:
CPU: AMD Athlon X2 4200+ (2,2GHz); 2GB RAM; Grafikkarte: nVidia GeForce 7300GT, Windows XP, DirectX9.0c
Anforderungen:
Windows Vista/XP/2000, PIII/700MHz bzw. gleichwertig/besser, 256MB RAM (512MB unter Vista), Grafikkarte: Radeon oder Geforce ab 64MB RAM, DirectX9.0c-Sound, DVD-ROM, 3GB Festplattenplatz
Inhalt:
Wir erinnern uns: In Obscure bekamen es einige
Highschool-Teenager mit den genetischen Experimenten des wahnsinnigen
Schulleiters zu tun. Zwei Jahre sind vergangen, einige der Überlebenden
gehen nun aufs College. Darunter befindet sich auch Kenny Matthwews,
der wegen den Genmanipulationen zwar immer noch Medikamente nehmen
muss, sein Leben aber so normal wie möglich lebt. Perfekte
Voraussetzungen für ein Teenie-Horror-Sequel. Denn seit diese seltsamen
Pflanzen am Campus aufgetaucht sind, und von einigen Kommilitonen gar
zu Drogen verarbeitet wurden, nehmen die Dinge wieder einen sehr
obskuren Verlauf.
Meinung:
Schon im Titelmenü sorgt die Musik für die passende Stimmung. Schade jedoch, dass keine Breitbildauflösungen unterstützt werden. Dafür darf man das Spiel auch zu zweit beginnen. Auch im Singleplayermodus kann ein zweiter Spieler jederzeit den CPU-Partner übernehmen. Die Untertitel des Intros wurden grauenhaft übersetzt - Google lässt grüssen. So erfahren wir, dass Kenny nach den Ereignissen von Obscure sogar "im Gefängnis endigte" - alles klar? Im weiteren Verlauf passt die Lokalisation wieder.
We don't need no education Das Spiel beginnt im Wohnheim der Universität, wo schon mal richtig an den Sporen geschnüffelt wird. Einer der Charaktere, Corey, verliert das Bewusstsein und findet sich in einer schaurigen Gegend wieder. Schnell den Baseballschläger und die Freundin geschnappt (Vorsicht, man kann seinen Partner auch verletzen) und weiter geht´s durch eine Art Friedhof. Schlägt man auf bestimmte Dinge ein, wackelt sogar das ganze Bild - sehr gruselig.
Ähnlich wie in Silent Hill ändert sich manchmal die Umgebung in ein noch groteskeres Horrorszenario, in dem beispielsweise Blut von den Wänden tropft. Stimmen, Gesang, ab und zu ein eingeschränktes Sichtfeld und blitzartige Visionen tun ihr übriges. Einige Momente später scheint alles wieder "normal" zu sein. Vermeintliche Gegner tauchen auf, und verschwinden, bevor man sie trifft. Man findet eine riesige Pflanze, trägt plötzlich Schusswaffen und kämpft gegen Monster - dann erwacht Corey, in die Toilette kotzend, aus seinem Trip, den ihm die Pflanzendroge beschert hat. Das Bild ist verschwommen, erst nach dem Genuss eines Energydrinks kann er wieder klar sehen. Vorsicht, diese Szene sorgt bei manchem sicher für Kopfschmerzen. Wenig später, auf einer Party, bricht die Hölle endgültig los: Monster, Sporen und dunkle Auren überall, Chaos, Leichen und Zerstörung. Nach und nach finden sich die Freunde, und versuchen gemeinsam dem Grauen zu entfliehen. Da erinnert das Spiel wieder mehr an Capcoms Zombiehatz denn an Konamis Psychohorror. Besonders "Resident Evil Zero" kommt einem dank des Partnersystems ins Gedächtnis. Man hat meist zwei Charaktere dabei, zwischen denen man ständig wechseln kann. Oder man lässt - wie oben schon erwähnt - einen Spieler 2 mit an den Rechner.
Überleben mit Hindernissen Bei der 3D-Grafik darf man kein High-End erwarten, dennoch sehen Charaktere und Umgebung sehr gut aus. Es gibt eine Menge Objekte, die man bewegen kann. Das Spiel läuft auch auf etwas älteren Grafikkarten sehr flüssig.
Obscure II lässt sich sowohl mit Tastatur und Maus, als auch mit einem Controller spielen. Das Problem bei jeder Variante ist aber, dass man viel zu viele Funktionen hat, die man sich hätte sparen können. So gibt es vier Knöpfe für Waffen, aber keine Funktion zum Durchschalten, die man sich auf zusätzliche Maus- oder Conrollertasten legen könnte. Dann gibt es getrennte Bätterfunktionen für das Schnellmenü und das Inventar. In letzterem gibt es weder einen Mauszeiger, noch kann man den Cursor zum Blättern verwenden. Während man aber bei der Tastatursteuerung mittels Leertaste sowohl mit Objekten interagiert, als auch Items im Schnellmenü verwendet, geht das beim Aktionsknopf des Controllers nicht. Ebenso wenig ließ sich die Kamerasteuerung auf den rechten Analogstick legen. Hier muss man einfach ausprobieren, mit welcher Steuerungsart und mit welcher Tastaturbelegung man am besten zurechtkommt.
Teamwork Oft wechselt man storybedingt die Charaktere, manchmal darf man auch selbst entscheiden, wer sich ins Getümmel stürzt. Insgesamt gibt es acht Protagonisten, alle haben verschiedene Spezialfähigkeiten, die man hin und wieder benötigt. So ist Mei z.B. eine Hackerin, während Kenny schwere Dinge verschieben kann. Somit ist mehr als einmal Teamwork bei den Rätseln gefragt. Die wissen auch zu gefallen, manchmal kann es jedoch zu Problemen kommen. So muss man zum Beispiel einen bestimmten Charakter holen, das Rätsel wird aber verbuggt, wenn man den Raum verlässt und später erneut betritt. Einen Patch gibt es nicht, allerdings kann man an den Speicherpunkten jeweils nur einmal sichern, was die Gefahr, dass man sich in eine Sackgasse manövriert, etwas senkt.
Waffen gibt es zu Hauf, vom Golfschläger über die üblichen Schusswaffen bis zur etwas unhandlichen Akku-Kettensäge. Einige Objekte wie z.B. Stühle kann man aufheben und ebenfalls zum Angriff verwenden. Glasscheiben und andere Dinge lassen sich zerstören, nicht selten muss man das auch tun. Musik und Soundeffekte kann man in ihrer Schaurigkeit nur loben, so muss sich Grusel anhören!
Fazit:
Alles in allem ist Obscure II ein Spiel, das sich Fans von Survival-Horror-Spielen unbedingt ansehen sollten. Es ist spannend, hat parallele Handlungsstränge und bietet Rätsel, wie man sie in dieser Art Spiel erwartet. Der Zweispielermodus sowie die verschiedenen Spezialfähigkeiten der Protagonisten sorgen für frischen Wind im Genre. Atmosphäre und Sounduntermalung können gruseliger kaum sein. Kritikpunkte wie die Steuerung, die Bugs und die veraltete Grafik versperren jedoch den Weg zum Splash-Hit. Hoffen wir, dass die gröbsten Fehler wenigstens in der Wii-Version beseitigt wurden.
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Autor der Besprechung:
Michael Hambsch
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