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Warriors Orochi 2

Entwickler: Tecmo Koei
Publisher: THQ

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 35 €

Systeme: PlayStation 2, Xbox 360

Inhalt:
Koeis Spiele aus den Serien Dynasty Warriors bzw. Samurai Warriors sind mittlerweile resistent gegen jede Kritik, schließlich hat das Gameplay sich in den letzten Jahren hemmungslos der Stagnation hingegeben. Doch Fans der Serie stört das nicht, sie stürzen sich begeistert auf jedes Spiel mit dem entsprechenden Schriftzug auf dem Cover. Für genau diese eingeschworene Fangemeinde kam im vergangenen Jahr Warriors Orochi auf den Markt, das sozusagen den feuchten Traum der Koei-Jünger darstellt: Alle Krieger der beiden altgedienten Parallelserien treffen in einem Fantasiereich aufeinander und schlagen sich die Köpfe ein. Jetzt erscheint mit Warriors Orochi 2 ein Nachfolger zu diesem Was-wäre-wenn-Spiel. Die Frage, ob er etwas Neues bietet, erübrigt sich aber natürlich.

Meinung:
Gleich vorweg sei gesagt: Wer bislang nichts mit den Warriors-Titeln anfangen konnte, wird sich auch von Warriors Orochi 2 nicht begeistern lassen. Und diejenigen, die bislang noch gar keinen Kontakt mit einem Dynasty Warriors- oder Samurai Warriors-Titel hatten, werden an der aktuellen Hack’n’Slash-Arie von Entwickler Omega Force vermutlich ebenfalls nur wenig Gefallen finden. Das Spiel richtet sich voll und ganz an die unerschütterliche Insider-Gemeinde, die sowohl mit dem Spielablauf als auch mit den zahlreichen Charakteren aus beiden Serien gut vertraut ist, die subtilen Verschiebungen des altbekannten Gameplays zu würdigen weiß und angesichts der durchaus vorhandenen Mängel auch gerne mal ein Auge zudrückt.

Ein ernst gemeinter Rat …
Das macht es etwas schwierig, eine allgemeingültige Bewertung für diesen Titel zu ermitteln. Wenn wir einmal davon ausgehen, dass eh nur Koei-Kenner diese Rezension überhaupt vollständig lesen werden, da das Spiel für alle anderen Zeitgenossen komplett irrelevant ist, lässt sich an dieser Stelle folgende Empfehlung formulieren: Wer sich nicht dafür interessiert, ob Lu Bu stärker ist als Tadakatsu Honda, der möge von der unten angegebenen Gameplay-Note bitte mindestens drei Punkte abziehen und am besten auf der Stelle wieder vergessen, dass Warriors Orochi 2 überhaupt existiert.

Wer nach diesen warnenden Worten immer noch weiterliest, ist vermutlich längst der hypnotischen Wirkung des abwechslungsarmen Buttonmashings mit minimalem Strategie-Anteil verfallen, das auch den Kern von Warriors Orochi 2 ausmacht. All diesen Koei-Jüngern sei gesagt, dass das Spiel inhaltlich genau da ansetzt, wo der Vorgänger aufhört (was bei den auf Wiederholung ausgelegten Warriors-Spielen ja keineswegs selbstverständlich ist): Nachdem der Schlangenkönig Orochi im ersten Spiel besiegt wurde, versuchen unsere tapferen Recken aus dem alten Japan sowie dem noch viel älteren China nun, sich in der seltsamen Welt, in der sie gestrandet sind, zurechtzufinden. Im Storymodus darf man erneut die Geschicke der Clans Wu, Wei und Shu sowie der Samurai-Riege verfolgen. In einem fünften Handlungsstrang erlebt man zudem die Vorgeschichte aus dem ersten Teil aus Sicht von Orochi selbst. Man muss also wenigstens nicht zum hundertzwölften Mal den Aufstand der Gelben Turbane niederschlagen ...

Ein Team von Solisten
Wie schon sein Vorgänger bietet Warriors Orochi 2 gegenüber den anderen Warriors-Titeln immerhin eine deutlich spürbare Gameplay-Änderung namens „Teamkampf“: Der Spieler zieht nun nicht mehr allein bzw. mit einem von der KI gesteuerten Leibwächter in die Schlacht, sondern hat gleich drei mächtige Generäle unter seiner Kontrolle. Davon ist zwar jeweils nur einer aktiv, dieser kann jedoch fast jederzeit gegen einen der beiden Kollegen ausgetauscht werden – neuerdings können die Mitstreiter sogar für einen kurzen Gegenangriff oder eine mächtige Draifach-Attacke herbeigerufen werden. Wenn der gerade aktive Held stirbt, heißt es „Game Over“, auch wenn die beiden Kollegen noch topfit sind. Das grundlegende Kampfsystem mit seinen leichten und schweren Attacken sowie den obligatorischen Musou-Angriffen blieb aber natürlich unangetastet erhalten.

Talentsucher
Im Gefecht gegen die Hundertschaften von strohdummen Fußsoldaten ernten die eigenen Kämpfer Erfahrungspunkte und erlernen zudem nützliche Talente, sobald bestimmte Bedingungen wie etwa „Besiege 60 Feinde“ erfüllt wurden. Diese Talente, die z.B. das Tempo steigern, den Lebensbalken wieder auffüllen oder dem Helden ein Pferd spendieren, stehen dann allen Kriegern zur Verfügung – so lohnt es sich, jeden Charakter zumindest so lange einzusetzen, bis er alles gelernt hat, was ihm zur Verfügung steht. Außerdem findet man im Feld regelmäßig neue Waffen, die nach dem Kampf miteinander verschmolzen werden können, um ihre Eigenschaften in einem noch stärkeren Schwert zu vereinen. Auf einigen Schlachtfeldern sind außerdem Schätze verborgen, die erst nach dem Erfüllen bestimmter Bedingungen auftauchen und benötigt werden, um zusätzliche „Skills“ für den Einbau in Waffen zu erhalten.

Warriors Tag Tournament
Darüber hinaus gibt es den ebenfalls bereits bekannten Freien Modus, in dem man jede Schlacht noch einmal mit einem beliebig zusammengestellten Kampfteam wiederholen kann. Neu an Bord ist diesmal außerdem der Dream-Modus, in dem fest vorgegebene Kriegergruppen eine bestimmte, meist recht herausfordernde Aufgabe zu absolvieren haben. Im Survival-Modus nimmt man eine Dreiermannschaft nach Wahl mit in eine Arena, wo man in einer endlosen Serie von Tag-Team-Kämpfen gegen computergesteuerter Gegner-Trios kämpft. Das gleiche Spielprinzip gibt es auch in einer Zweispielerversion, wobei sich spätestens hier zeigt, dass das Kampfsystem doch deutlich weniger Tiefe besitzt als das eines „echten“ Beat’em-Ups à la Tekken. Wer sich trotz dieser Einschränkung mit einem Freund duellieren möchte, hat dazu außerdem drei weitere Spielmodi zur Verfügung, darunter auch ein Pferderennen.

Copy & Paste
Wie sich bereits herumgesprochen haben dürfte, ist Originalität eher ein Fremdwort für Omega Force. In Warriors Orochi 2 geht das allerdings so weit, dass sogar ganze Menü-Designs ohne Veränderung aus dem Vorgänger übernommen wurden – ein wenig mehr Mühe hätte es schon sein dürfen. Auch die Krieger sehen noch hundertprozentig so aus wie in den Spielen, aus denen man sie herüberkopiert hat. Immerhin sind nun sogar noch mehr aus anderen Titeln übernommene Recken mit von der Partie. Hinzu kommen vier extra für Warriors Orochi 2 gestaltete Kämpfer, darunter z.B. Yoshitsune Minamoto, die die Gesamtzahl der verfügbaren Charaktere auf satte 92 anheben. Bei den ebenfalls fast durchweg altbekannten Schlachtfeldern vom Si-Shui-Tor bis Komaki-Nagakute wurden immerhin ein paar Texturen ausgetauscht: Sporadische Lavaflächen liefern den Beweis dafür, dass wir uns nun durch Orochis höllische Welt bewegen. Ansonsten ist die Optik noch genauso matschig wie in den Warriors-Spielen von vor fünf Jahren, und die Sichtweite liegt erneut bei etwa 50 virtuellen Metern; alles dahinter verschwindet im Nebel – noch schlimmer wird diese Sichtbehinderung bei Zweispielerpartien auf dem Splitscreen.

Auch beim Sound werden die Reste vom Vortag aufgewärmt: Man nehme das Rock-Gedudel von Dynasty Warriors und die Technobeats von Samurai Warriors – heraus kommt die Musikuntermalung von Warriors Orochi 2, die eine waschechte Mischung aus Techno, Rock und Technorock darstellt. Die treibenden Klänge passen allerdings recht gut zur flotten Action auf den Schlachtfeldern. Richtig ärgerlich ist jedoch einmal mehr der lieblose Umgang des Publishers THQ mit seiner hiesigen Kundschaft: Dass die eher mittelmäßige englische Synchronisation nicht übersetzt wurde, ist schon schlimm genug. Allerdings sind auch die Menüs komplett auf Englisch – ein wenig mehr Lokalisation wäre hier durchaus willkommen gewesen.

Fazit:
manuelFür alle, die nur das Fazit einer Rezension lesen, wiederhole ich hier noch einmal: Ottonormalbürger ohne bereits bestehende Koei-Warriors-Sucht sollten mindestens drei Punkte von der unten stehenden Gameplay-Note subtrahieren und einen weiten Bogen um Warriors Orochi 2 machen.
Die beinharte Fangemeinde dieses offenbar unerschütterlichen Spielprinzips bekommt allerdings genau das geboten, was sie sich wünscht, nämlich eine Unzahl von Fernost-Kriegern, die man nach Herzenslust aufleveln und mit neuen Waffen und Fähigkeiten bestücken kann.
Dass Gameplay und Grafik mittlerweile schon eine bis zwei Ewigkeiten auf dem Buckel haben, stört da nur wenig, denn die langjährige Vertrautheit mit der stattlichen Kämpferriege lässt sich nicht durch solche banalen Äußerlichkeiten trüben. Für seine Zielgruppe – und wirklich nur für diese – ist Warriors Orochi 2 schon allein durch seinen massiven Umfang sicherlich nicht der schlechteste Titel seiner Art.

Warriors Orochi 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Manuel Tants

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.375 Grafik: 6.50
Sound: 7.25
Steuerung: 7.75
Gameplay: 8.00
Wertung: 7.375
  • Überwältigende Auswahl an Kriegern
  • Motivierendes Talent-Freischalten
  • Gezieltes Ansprechen der Sammelsucht
  • Relativ preiswert
  • Ausschließlich für Fans interessant
  • Keine deutsche Lokalisation
  • Nur minmale Neuerungen
  • Grafik-Engine kann ihr Alter kaum noch verbergen

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Rezension vom: 23.09.2008
Kategorie: Action
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