Hannah Montana - Welttournee im Rampenlicht
Entwickler:
Disney Interactive Studios
Publisher:
Disney Interactive Studios
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40 €
Systeme:
Wii
Inhalt:
Da soll doch einer sagen, nur Geheimagenten führen ein Doppelleben! Miley Stewart ist gerade mal 13 und führt – danke Sonnenbrille und blonder Perücke unerkannt – neben ihrem Schüler-Dasein ein Leben als Sängerin Hannah Montana. Einzig ihre nächsten Verwandten und Freunde sind eingeweiht. Jedoch ist ein sie nur ein kleines Sternchen am Pop-Himmel. In Hannah Montana – Welttournee im Rampenlicht ist es nun an uns, sie zum absoluten Megastar zu machen.
Hannah Montana ist eine musiklastige von Disney produzierte Sitcom für präpubertierende Mädels, die sich nun – neben diversen Filmchen auf DVD auch ihren Weg in die interaktive Konsolenwelt gebahnt hat. Die Serie läuft bereits seit 2006, hat 2007 einen Emmy abgesahnt und gibt sich nun auf der Nintendo Wii die Ehre. Zumindest bei uns. In den USA ist das Spiel bereits seit einem Jahr erhältlich.
Meinung:
Hannah macht sich zusammen mit ihren besten Freunden Lilly und Oliver auf, um die Pop-Welt zu erobern. Doch wer Ruhm und Ehre will, muss hart dafür arbeiten.
Rock on! Das Spielprinzip ist einfach erklärt: Ähnlich wie in Guitar Hero muss man während eines Songs die geforderten Aktionen zum richtigen Zeitpunkt vollführen, um das Publikum zu begeistern. Jedoch geht es hier nicht darum, die richtigen Knöpfe zu drücken, sondern die richtigen Bewegungen auszuüben. Hier wird nicht gespielt – hier wird getanzt!
Und dann die Hände zum Himmel! Was zunächst wie ein billiger GH-Abklatsch anmutet, wird zum reinsten Fitness-Training. Arme nach links, nach oben, beide Arme nach recht, danach Luftgitarre, dann wieder die Hände zum Himmel, Klatschen und immer fleißig dem Publikum zuwinken! Zu wenig? Zu langweilig? Je weiter man im Spiel voranschreitet, desto mehr Moves schaltet man frei. Vor jedem großen Auftritt müssen die Moves hundertpro sitzen, ansonsten könnten einem miesgelaunte Fans die Show vermasseln. Sind die Bewegungen am Anfang noch relativ harmlos, werden sie im weiteren Spielverlauf ziemlich anspruchsvoll, sodass selbst durchtrainierte Dancing Queens ihre Problemchen haben. Doch keine Angst – unfair wird es nur auf dem höchsten der drei Schwierigkeitsgrade – Diva.
Das liegt vor allem an den hauseigenen Schwächen des Nunchuks, der, was die Bewegungssensorik betrifft, im Vergleich zur Wii-Mote einfach nicht sensibel genug reagiert. Bis auf die Nunchuck-Moves funktioniert die Steuerung aber – entgegen ursprünglicher Befürchtungen – recht gut und hilft einem noch dabei, ein paar Kalorien zu verbrennen.
Glanzglitzerfunkel Was aber motiviert zum Weiterspielen? Da wären zum einen die bereits erwähnten neuen Moves. Zum anderen warten aber auch einige neue Songs darauf, von Hannah performt zu werden. Für die erfolgreich gemeisterten Tour-Auftritte gibt es zudem neue Kleidungsstücke und Accessoires, die man sich im Laufe des Spiels kaufen kann. Gerade diese Features dürften für die Zielgruppe äußerst interessant sein.
Reinfall Während die Musik in akzeptabler Qualität daherkommt, kann man den Rest der Technik als Reinfall der übelsten Sorte bezeichnen. Dem Primat des alle Ehre, aber was uns hier optisch wie zum Teil auch akustisch geboten wird, ist eine Katastrophe!
Die Grafik bewegt sich trotz 480p-Unterstützung auf Playstation-Niveau – und damit ist die erste Playstation aus dem Jahr 1994 gemeint! Pixelige Ränder, matschige Texturen und Videos von erbärmlicher Qualität sorgen für kontinuierliches Unwohlbefinden. Dazu kommen häufige Ruckeleinlagen und schwankende Qualität bei der Sprachausgabe. Zwischen der Veröffentlichung in den USA und in Deutschland liegt jetzt fast ein Jahr. Hätte man diese Zeit nicht für eine Generalüberholung investieren können? Dass die Wii kein Grafik-Monster ist, wissen wir alle. Aber das man der Grafik eine so geringe Bedeutung zuschreibt und dem Spielspaß damit zur einzigen nennenswerten positiven Eigenschaft des Spiels verkommen lässt, ist eine tiefe Enttäuschung – und das von einem Label, das in letzter Zeit einige qualitativ hochwertige Spiele produziert hat. Selbst die kleinen Zocker wissen eine gute Optik mittlerweile zu schätzen.
Fazit:
Ich gehöre zwar nicht zur Zielgruppe, aber das Spielprinzip bereitete sogar mir zeitweise Spaß, obwohl ich die Musik überhaupt nicht mag und nach mehrfacher intensiver Kontrolle festgestellt habe, dass ich kein Mädel im Alter von 10 bis 13 Jahren bin. Hannah Montana für die Wii liefert einige gute Ansätze, versaut den tollen Auftritt aber durch die schlechteste technische Präsentation, die ich je bei einem Wii-Spiel erlebt habe. Nur für Fans interessant!
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Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
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