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Pro Evolution Soccer 2009

Entwickler: Konami
Publisher: Konami

Genre: Handheld
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 29,95 €

Systeme: PSP

Inhalt:
Nachdem in den letzten Jahren die Bundesliga ihre Brisanz in erster Linie dadurch erhielt, ob und wann ein großer süddeutscher Verein Meister werden würde oder nicht, steht in dieser Saison ein andere Mannschaft im Blickpunkt. Eine, mit der so niemand gerechnet hatte. Sensationell führt der Aufsteiger TSG 1899 Hoffenheim die Tabelle der Bundesliga an und zeigt den arrivierten Mannschaften jedes Wochenende aufs Neue, wie Offensivfußball aussieht.

Viele Fußballfans teilen die Begeisterung über die schön herausgespielten Tore des Dorfvereins aus Baden nicht und das hat einen Grund: Dietmar Hopp. Mit dem Namen des SAP-Mitbegründers und Mäzen des Vereins verbinden viele Fußballinteressierte im Land, ob berechtigt oder nicht, die zunehmende Kommerzialisierung des Sports. Ein schwerer Vorwurf.

Denn was in anderen Sportarten Doping oder neue Schwimmanzüge zur Folge haben, verursacht im Fußball eben dieses Phänomen. Die Grundsatzdiskussion, die der zunehmende Ausbau des Events Sport auslöst, verdrängt zusehendes die eigentlich entscheidenden Ereignisse auf dem Platz. Mit dieser Situation konfrontiert, entstehen zwei Lager unter den Anhängern des Sports. Die einen lieben das bunte Spektakel, dass der moderne Fußball auch abseits des Spielfeldes bietet. Die Anderen distanzieren sich von diesem „Erlebnisfußball“ bewusst. Sie fordern eine Rückbesinnung auf das, was ihrer Meinung nach den Sport ausmacht: das Fußballspiel selbst.

Meinung:
Interessanterweise findet diese reale Trennlinie in den letzten Jahren zunehmend auch im Bereich der Fußball-Videospiele ihre Entsprechung. Schon seit Jahren kämpfen hier zwei Serien um den Erfolg, küren jedes Jahr aufs Neue im Oktober ihren eigenen Meister. Im Laufe der Zeit kristallisierte sich dabei immer mehr heraus, welche Philosophie den beiden Spiele-Serien zu Grunde liegt. EA's FIFA-Reihe, der anfangs ewige Zweite, setzt auf Grafikpracht, umfangreiche Lizenzen und auch sonst auf eine fantastische Präsentation. Konamis Pro Evolution-Titel hingegen lässt alles Beiwerk beiseite und konzentriert sich auf das eigentliche Spiel. Entsprechend definieren sich diese Spiele besonders über ein grandioses Gameplay.

Der König ist tot...
Im Oktober 2007 ereignete sich dann das Unglaubliche: FIFA 08 schnitt in den weltweiten Kritiken und Verkaufszahlen besser ab als die einst übermächtige Konkurrenz. Warum? Weil EA im Gegensatz zu Konami die Kritik der Fans ernst genommen und das eigene Produkt konsequent weiter entwickelt hatte. Während FIFA mit Riesenschritten aufholte und besonders das Gameplay merkbar verbesserte, konzentrierten sich die Entwickler der Pro Evolution-Reihe auf die Detailarbeit. Das Urteil der Käufer, wessen Philosophie die richtige gewesen sei, fiel eindeutig aus.

... lang lebe der König?
Mit dieser Situation konnte Konami natürlich nicht zufrieden sein und entsprechend groß war der Aufwand, den die Entwickler für Pro Evolution Soccer 2009 betrieben. Besondere Aufmerksamkeit erregte die Nachricht, daß Konami erfolgreich im Revier der Konkurrenz gewildert und sich die Lizenzen der Champions League gesichert hatte. De facto handelt es sich dabei aber nur um ein sehr mageres Lizenz-Paket, speziell wenn man die Daten-Unmengen von FIFA im Hinterkopf hat. Denn leider haben es von 32 möglichen Spitzenteams nur 16 samt Lizenz ins Spiel geschafft. Alles andere als überzeugend.

Der Weg zum Ruhm

Darüber hinaus scheinen sich die Entwickler der beiden Serien die gleichen Gedanken gemacht zu haben, welcher neue Spielmodus das eigene Produkt sinnvoll verbessern würde. Ergebnis dieser Überlegungen im Hause Konami ist der Become a Legend-Modus, der dem Spieler einen einzelnen Akteur anvertraut. Dieser muss nun aus der Kreisklasse in die Weltspitze geführt werden. Da aber FIFA mit dem Be a Pro-Modus praktisch die gleiche Spielvariante kennt, muss sich Pro Evolution Soccer 2009 natürlich einen direkten Vergleich gefallen lassen. Da die Präsentation des Ganzen bei EA durch Statistiken und andere Mätzchen ansprechender ausfällt, fällt der deutlich zu Gunsten von FIFA aus. Auch hier macht Konami keinen Boden gut, im Gegenteil.

Zu viel des Guten
Damit ist das Thema „Neuerung“ aber auch durch. Richtig gelesen, mehr Neues hat Pro Evolution Soccer 2009 nicht zu bieten, da hilft kein langes Suchen. Schließlich ist die Serie einer Tradition verpflichtet und entsprechend widmeten die Entwickler ihre Aufmerksamkeit wieder mal den Details. Das war zum Teil auch nötig - die Geschwindigkeit des Spiels ähnelt langsam wieder der Realität - , macht sich aber sonst kaum bemerkbar. Den implementierten Windwiderstand des Balls z. B. dürften wohl nur die Hardcore-ProEvo-Fans bemerken. Langsam überschreitet die Detailverliebtheit des Spiels die Grenze zum Schwachsinn.

Technische Fehler
Das ist besonders ärgerlich, da immer noch einige Probleme im Spiel existieren, die viel dringender einer Überarbeitung bedurft hätten. Speziell die Steuerung - digital, ergo nur acht Richtungen möglich - und KI hätten sich über etwas Aufmerksamkeit sicher gefreut. Darüber hinaus haben sich auch unerklärliche Ungenauigkeiten im Passspiel ins Programm eingeschlichen. Egal, ob Steil- oder Querpass: Was im Vorgänger noch problemlos funktionierte, gerät bei Pro Evolution Soccer 2009 oft zum Glücksfall.

Weltspitze
Allen Problemen zum Trotz ist die Art und Weise, wie Pro Evolution Soccer 2009 das Geschehen auf dem Rasen simuliert und den Spieler dabei weder über- noch unterfordert, immer noch grandios. So seltsam es klingt, jeder Spieler, jeder Ballwechsel fühlt sich gut an und hat grundsätzlich mehr mit dem Sport Fussball zu tun als jede Spielszene der FIFA-Ausgabe. Grätschen machen Spaß, die Fernschüsse gehen gut von der Hand und auch das Kurzpassspiel ist wortwörtlich großer Sport.

Stagnation
All das war aber auch im Falle der Vorgänger der Fall. Pro Evolution Soccer 2009 vermittelt oftmals haargenau das gleiche Spielgefühl wie die Vorgänger, weshalb man manches Mal gezwungen ist, nach zu schauen, welcher Teil der Serie denn nun in der Konsole steckt. Eindeutig zu identifizieren ist Pro Evolution Soccer 2009, abgesehen von dem geringeren Tempo - und dem damit einhergehenden Mangel an Torchancen - nur, wenn man ganz genau hinsieht. Denn tut man das, fallen einem marginal bessere Texturen der Spieler auf.

Hobbyliga
Die mangelhafte grafische Umsetzung der übrigen Spielumgebung hingegen erkennt jeder auch auf den ersten Blick. Was Konami dem Fan hier schon seit Jahren zumutet, ist dreist. Weder Design der Stadien noch deren Klangkulisse erinnern auch nur in einem Moment des Spiels an das, was moderne Fussballarenen bieten. Selbst ein Kreisklassen-Spiel im östlichen Sauerland entwickelt mit Sicherheit mehr Atmosphäre.

Fazit:
maxMan kann natürlich fragen, ob das ganze Spektakel um das Spielfeld herum notwendig ist. Sicher gibt es Leute, denen Grafik, Stimmung und Präsentation des Spiels egal sind, die sich nur für das Geschehen auf dem Platz interessieren. All denen sei gesagt, dass Pro Evolution Soccer 2009 keine schlechte Investition ist. Wer nach einer guten Konsolenumsetzung des Fussballspiels sucht, wird mit diesem Spiel seinen Spaß haben.
Ob das ausreichen wird, um auch die zukünftigen Ausgaben der Serie zu verkaufen, ist fraglich. Mit Blick auf die Erfolge der Konkurrenz sollten die Entwickler ihren Ansatz überdenken, wollen sie nicht Gefahr laufen, zum bloßen Nischenprodukt zu verkümmern. Ein Problem, dass sie mit allen Vereinen der Bundesliga gemein haben, die nicht Hoffenheim heißen.


Pro Evolution Soccer 2009 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Max Link

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.125 Grafik: 7.75
Sound: 6.75
Steuerung: 8.75
Gameplay: 9.25
Wertung: 8.125
  • Gute Animationen
  • Großartiges Gameplay
  • Klasse Ballphysik
  • Schlechte Präsentation
  • Kaum Verbesserungen

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Rezension vom: 04.11.2008
Kategorie: Handheld
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