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Disaster: Day Of Crisis

Entwickler: Monolith Soft
Publisher: Nintendo

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 50 €

Systeme: Wii

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Disaster: Day Of Crisis“ gehörte zu den ersten Titeln, die für Nintendos Wii angekündigt wurden. Nach einigen Videos und Screenshots wurde es jedoch ruhig um den Titel. Inzwischen hat Nintendo den Entwickler Monolith Soft, die kreativen Köpfe hinter RPGs wie „Xenosaga“ oder „Baten Kaitos“, aufgekauft, der Releasetermin verstrich jedoch ohne großartige Neuigkeiten. Nintendo Australien schloss noch im August eine 2008-Veröffentlichung völlig aus. Erst vor kurzem kam die überraschende Ankündigung des japanischen und europäischen Erscheinungsdatums. Hat sich das Warten gelohnt? Schadete die Geheimniskrämerei am Ende sogar?

Meinung:
Der Ex-Marine Raymond Bryce, Mitglied einer internationalen Rettungseinheit, verliert bei einem Vulkanausbruch zahlreiche Kameraden und seinen besten Freund Steve. Ein Jahr später hat er das traumatische Erlebnis immer noch nicht überwunden, konnte noch nicht einmal Steves letzten Wunsch erfüllen. Als Büroangestellter des Katastrophenschutzes fristet Ray ein eher belangloses Dasein, bis er vom FBI für eine spezielle Mission angefordert wird: Ein Seismologe und dessen Assistentin wurden von der Terrorgruppe „Surge“ entführt.

Bei der Dame handelt es sich zufällig um Steves Schwester, der Ray noch einen Glücksbringer und nicht zuletzt ein längeres Gespräch schuldig ist. Die Rettungsmission schlägt fehl: die Eingreiftruppe wird fast komplett ausgelöscht, ein Erdbeben erschüttert Blue Ridge City, und der Protagonist landet weit oben auf der Abschussliste der Terroristen. Mit der bitteren Gewissheit, dass er nicht jeden retten kann, kämpft sich Raymond Bryce durch die Trümmer der brennenden Stadt – ein wahrlich beschissener Tag nimmt seinen Anfang, die letzte Katastrophe ist noch lange nicht ausgestanden.

Feuer und Rauch
Als Action-Adventure-Held von heute muss man natürlich einiges mehr draufhaben als das Standardrepertoire. So kann Ray nicht nur springen und sich an Vorsprüngen hochziehen, sondern auch einen ordentlichen Sprint hinlegen. Das erhöht aber den Puls und lässt ihn schnell außer Atem geraten, was wiederum zu einem erhöhten Verbrauch von Ausdauer – die Leiste unter dem Lebensbalken – führt. Mit Nahrung lässt sich dieser Balken wieder auffüllen, was auch bitter nötig ist: Rennt man zu lange hungrig durch die Gegend, kostet das wertvolle Lebensenergie. Snacks und Getränke sorgen für den sofortigen Ausdauerschub, oder Cracker zum Mitnehmen. Diese und weitere Items wie Munition oder Erste-Hilfe-Kästen findet man in zerstörbaren Fässern, Kisten, Mülltonnen und anderen Behältern. Hat Ray diese anvisiert, kann er sie mit Tritten und Schlägen zerstören, um an den Inhalt zu kommen. Dazu schüttelt man einfach die Wii-Fernbedienung.

Die Bewegungssensoren kommen aber auch in anderen Situationen zum Einsatz: Türen öffnet man mit einer Drehbewegung der Wiimote, Fängt die Spielfigur Feuer, so kann man dieses stilecht durch Ausschlagen mit Nunchuck und Fernbedienung wieder löschen. Vielleicht sollte man sich dabei nicht gerade von den Nachbarn beobachten lassen…
Hält sich Ray zu lange in Staub- oder Rauchwolken auf, füllt sich seine Lunge mit gefährlichen Partikeln. Ist diese Anzeige voll, stirbt er. Da hilft nur tief durchatmen per Z-Knopf - natürlich nur da, wo die Luft frisch genug ist.

Überleben und leben lassen
Das Retten von Menschen ist Rays Berufung, weshalb man ihm bei dieser Sache auch ordentlich zur Hand gehen darf. So kann man auf die Z-Taste drücken, um nach Opfern zu rufen. Praktischerweise hat der Held ein Gespür für Hilfebedürftige und dreht sich dabei in die entsprechende Richtung. Zusätzlich sorgt ein Rettungssymbol über den NPCs für Orientierungshilfe. Die erste Hilfe erweist sich glücklicherweise als vielfältig, mal reinigt und verbindet man Wunden, dann löscht man Feuer oder trägt Personen in Sicherheit. Manche Aktionen werden auch kombiniert, so muss man beispielsweise die Hand eines Opfers ergreifen, das abzustürzen droht, und es danach noch hochziehen. Das ganze absolviert man über bestimmte „Button Mashing“- und Bewegungssequenzen, manchmal ist auch Timing gefordert.

Für gerettete Personen erhält man Heldenpunkte (HP), für die man später seine Fähigkeiten verbessern kann. Auch die eigene, maximale Energie wird erhöht, wenn man einer bestimmten Anzahl Personen geholfen hat. Ansonsten sind die Rettungen optional - es sei denn, sie sind in die Zwischensequenzen eingebunden. Nicht umgehen kann man die zahlreichen Gefechte mit Surge. Kommt es zu einer solchen Schießerei,  wechselt das Spiel in die Perspektive eines „On-Rails-Shooters“, ähnlich „Ghost Squad“ oder „Time Crisis“ – die Games, die man früher mit einer Lightgun gespielt hat.

Ganz ohne Tote geht es dann doch nicht...
Per Zeigefunktion der Fernbedienung steuert man nun das Fadenkreuz, visiert die Gegner an und schießt. Trifft man, wird der verursachte Schaden mittels Zahlen über den Köpfen angezeigt – so ganz kann man sich bei Monolith wohl nicht von RPG-Elementen trennen, was aber auch nichts Schlechtes sein muss. Mit Kopfschüssen darf man einige Gegner logischerweise auch sofort erledigen. Dabei muss man auch immer wieder in Deckung gehen. Eine Möglichkeit zum Zoomen gibt es ebenfalls, dadurch verursacht man mehr Schaden, wird aber auch selbst stärker verletzt.
Hat man eine Welle geschafft, läuft Ray automatisch weiter, und die nächsten Feinde kommen. Dabei befindet man sich immer noch in der Umgebung, die man außerhalb dieser Abschnitte frei begehen kann. Wenn man also verpasst, einen Behälter zu zerschießen, befindet der sich auch nach dem Gefecht noch an Ort und Stelle.

Zusätzlich zum „normalen“ Modus und den Schießereien gibt es noch Verfolgungsjagden und diverse Actionsequenzen. Daher ist es ganz praktisch, dass ein Level in diverse Checkpoints unterteilt ist. Stirbt man, so muss man nicht unbedingt nur den letzten Abschnitt wiederholen, sondern kann auch einige Schritte weiter zurück. Speichert man mitten im Spiel und will später an diese Stelle zurück, wählt man im Titelbildschirm „Fortsetzen“ statt „Laden“. Mit letzterem Menüpunkt hat man dagegen Zugriff auf die Speicherstände, die man im Zwischenmenü anlegen kann.

Eine kurze Unterbrechung
Schafft man einen Level, gibt es nicht nur eine Wertung, sondern auch diverse Titel. Das sind nicht immer nur positive wie z.B. „Kunstschütze“ oder „Samariter“, sondern heißen auch mal „Weichei“, wenn man zu oft in Deckung geht. Nach diesem Resümee kommt man ins Zwischenmenü, in  dem man nicht nur speichern, sondern auch Verbesserungen vornehmen darf. Für die Kampfpunkte (KP), die man in den Schießereien erhält, kann man Waffen kaufen und tunen. Alle Verbesserungen erledigt man in einem Hexagon, bei dem jede Ecke für ein Attribut steht, welches man jeweils vier Mal steigern kann.

Im Zwischenmenü hat man auch Zugriff auf einen Schießstand, mit dem man weitere Dinge freischalten kann. Ebenso lassen sich Informationen zu Personen, Orten und Katastrophen nachschlagen. Kehrt man in einen bereits absolvierten Level zurück, kann man dort nicht nur  Personen retten, die man zuvor verpasst hat, sondern als Bonusspiel auch diverse „Power Pulle“-Schilder finden, die nun überall versteckt wurden.

Endlich wieder Gamer-Kost!
Disaster: Day of Crisis bietet einen etwas ungewöhnlichen Mix für ein Action-Adventure, macht aber verdammt viel Spaß - man will ständig „nur noch einen Abschnitt“ weiter spielen. Auch die Story trägt ihren Teil zum positiven Gesamteindruck bei. Nach dem Durchspielen wird es jedenfalls noch genug zu entdecken geben. Der Schwierigkeitsgrad überfordert auch einen Gelegenheitsspieler nicht, den Zockern empfehle ich jedoch, das Spiel gleich auf „Schwer“ zu starten.

Die Grafik ist zu Beginn etwas öde, das bessert sich aber sobald man in die zerstörte Stadt kommt. Da wurde mit vielen Details gearbeitet, auch mit Effekten wie Hitzeflimmern und herumfliegenden Blättern. Hin und wieder stürzt – gescriptet - ein Gebäude ein, dann kann man den C-Button gedrückt halten, um die Action-Cam auf das Ereignis zu richten.
Weniger schön sind hingegen die Verfolgungsjagden. Objekte und Wagen ploppen in viel zu naher Entfernung auf, was einfach nicht gut aussieht und den Gesamteindruck etwas trübt. Sound und Musik sind jedoch in allen Abschnitten gut. Die Waffengeräusche kann man wahlweise über Wiimote oder den Fernseher laufen lassen, außerdem hört man ab und zu Radiomeldungen aus der Fernbedienung. Die sind jedoch in Englisch, was aber nur bei den Autofahrten stört, da man sich dort kaum auf die Untertitel konzentrieren kann.

Quo Vadis, Nintendo?
Den stärksten Kritikpunkt an „Disaster: Day Of Crisis“ findet man nicht im Spiel selbst, denn hier hat Monolith gute Arbeit geleistet, um den Nicht-Casuals endlich mal wieder gutes Wii-Futter zu präsentieren. Das ist eine echte Seltenheit auf dieser Konsole, doch zwischen all den Musikspielen, Billigumsetzungen und Gelegenheitstiteln muss man erst mal irgendwie hervorstechen – vielleicht mit Werbung. Doch hier versagt Nintendo anscheinend völlig, man hat wohl nichts aus dem „Eternal Darkness“-Disaster (großartiges Spiel + keine Werbung = Flop) gelernt. US-Pressesprecher Reggie Fils-Aimes soll selbst gesagt haben, „Day of Crisis“ wäre den vollen Preis nicht wert, was ich absolut nicht bestätigen kann. Weiter hinge ein US-Release vom Erfolg in Europa ab. Schön, dass es einmal anders herum läuft, aber ich frage nochmals: Ohne Werbung?

Nintendo konzentriert sich momentan sehr auf den Casual-Markt, auch wenn man stets behauptet, die Gamer nicht vergessen zu haben. Doch anscheinend weiß man in Kyoto gar nicht zu schätzen, was man mit Firmen wie Monolith in der Hand hat. Wir können nur hoffen, dass Nintendo das irgendwann erkennt.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch „Disaster: Day Of Crisis“ ist eine klare Kaufempfehlung für Wii-Gamer. Ein solches Setting und die Mischung bekommt man selten in einem Videospiel geboten, auch der Umfang stimmt. Auf stärkeren Systemen wäre natürlich noch viel mehr aus dem Spielprinzip herauszuholen, also wünsche ich mir schon jetzt einen Nachfolger für Nintendos nächste Konsole – wenn bis dahin der Markt nicht komplett von Musikspielen und "Casual Games" beherrscht wird.

Disaster: Day Of Crisis - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.5 Grafik: 8.25
Sound: 8.25
Steuerung: 8.75
Gameplay: 8.75
Wertung: 8.5
  • Gute Story
  • Action-Adventure gemischt mit Shooter
  • Nicht nur Leben beenden, sondern auch retten
  • Endlich mal wieder gutes Wii-Futter für Gamer
  • Die Verfolgungsjagden
  • Nur englische Sprachausgabe
  • Nintendo pusht das Spiel nicht (genug)

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Rezension vom: 08.11.2008
Kategorie: Adventure
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Bewertung: 3 (2 Stimmen)
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