Shin Megami Tensei: Persona 3 FES
Entwickler:
Atlus
Publisher:
THQ
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
28,95 €
Systeme:
PlayStation 2
Inhalt:
Es ist Mitternacht, als der Held in der Stadt ankommt. Plötzlich verändert sich alles: Der Nachthimmel verfärbt sich grün, und wo eben noch Menschen waren, liegen jetzt Särge. Er macht sich auf den Weg zu seiner neuen Unterkunft, wo er schon von einem kleinen Jungen erwartet wird, welcher ihn bittet, einen Vertrag zu unterzeichnen. Kaum ist das getan, verschwindet der Junge.
Meinung:
Shin Megami Tensei: Persona 3 FES ist die Fortsetzung von Persona 1 und 2, die einst auf der Playstation 1 erschienen, und die wiederum Teil des in Japan berühmten "Shin Megami Tensei"-Franchises sind. Dazu zählt auch die „Digital Devil“-Reihe, von der wir schon einige Teile auf der PS2 sahen.
Die Mischung machts Was diese Spiele von anderen Genre-Vertretern - wie zum Beispiel Final Fantasy - unterscheidet, ist der Verzicht auf eine pseudomittelalterliche Welt. Stattdessen spielt die Handlung in einer nahen Zukunft und vermischt Okkultismus mit Steampunk-Elementen. Persona 3 FES ist außerdem eine Mixtur aus Rollenspiel und den in Japan sehr beliebten Dating-Sims - Junge muss auf verschiedenen Wegen Mädchen finden.
Der feine Unterschied Bereits vor kurzem ist ein Spiel mit dem Namen „Persona 3“ in Deutschland erschienen. Was ist also der Unterschied zwischen den beiden Versionen? Persona 3 FES ist eine Art "Director’s Cut" des Originals. Zusätzlich zum ursprünglichen Spiel gibt es einen spielbaren Epilog: Du hast beim Start die Möglichkeit zwischen „The Journey“ und „The Answer“ auszuwählen. Ersteres ist das ursprüngliche Persona 3, letzteres der extra hinzugefügte Inhalt. Außerdem wurde das Spiel noch um den Schwierigkeitsgrad „Hard“, zusätzliche Kostüme und 23 Personae erweitert.
Reise in den Tartarus Der Inhalt ist derselbe geblieben. Du steuerst deinen Helden und verfolgst das Ziel, innerhalb eines Jahres durch den labyrinthischen Turm Tartarus zu kommen. 200 Etagen gilt es zu durchqueren, um wie üblich das Ende der Welt zu verhindern. Doch auch in diesem Universum haben die Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt, weshalb die Dinge nicht so einfach sind, wie sie klingen.
Der Kampf im Tartarus setzt dir und deiner Party mächtig zu. Zum einen verändert sich die Kartografie der einzelnen Ebenen jede Nacht von neuem. Das heißt, dass du jedes Mal nach dem Zugang zur nächsten Etage suchen kannst. Warppoints gibt es zwar auch, nur funktionieren die häufig in eine Richtung, nämlich zurück zum Eingang von Tartarus. Alle fünf Etagen gibt es einen Punkt, wo du jederzeit hin und her teleportieren kannst. Diese sind jedoch schwer bewacht. Hinzu kommt, dass je länger du mit deiner Gruppe im Turm unterwegs bist, sie umso schneller ermüdet oder krank wird. Das wirkt sich natürlich auf deine Performance im Kampf aus, doch dazu später mehr.
Häufig ist es so, dass du den Feind schon von weitem ausmachen kannst. Dadurch könntest du ihn zwar umgehen, doch meist ist es besser, ihn mit einem Präventivschlag anzugreifen. Dies gibt dir die Chance, ihn empfindlich zu schwächen oder genaueres über seine Stärken und Schwächen zu erfahren. Im Kampf steuerst du nur dich selbst, deine Freunde übernimmt die KI. Die macht ihre Sache gut, denn deine Party-Mitglieder unterstützen sich gegenseitig perfekt. Doch je mehr und länger du kämpfst, desto schwächer werden deine Freunde, bis sie irgendwann keine großartige Hilfe mehr sind. Es ist dann an der Zeit, zurück zum Eingang zu gehen, um sich die nächsten Tage erstmal erholen zu können. Da du anfänglich nur mit zwei weiteren Partnern unterwegs bist, ist dies dringend ratsam.
Personae-Kunde Nach dem Kampf gibt es natürlich die obligatorischen Erfahrungspunkte. Die kommen nicht nur dir, sondern auch deiner Persona zu gute. Letztere kann alle paar Level neue Angriffe lernen. Doch nicht nur Erfahrung gibt es nach der gewonnenen Schlacht, sondern auch Boni. In einer Art Kartenspiel kannst du eine neue Personae, Waffen, Geld oder Heilung gewinnen. Du bist im Übrigen im gesamten Spiel der einzige, der mehrere Persona auf einmal tragen kann. Anfangs hast du Orpheus, später gewinnst du zum Beispiel dienbare Geister wie Pixi oder Angel hinzu.
Das besondere an Shin Megami Tensei ist jedoch, dass du im sogenannten Velvet Room, der nur dir zur Verfügung steht, neue Personae erzeugen kannst. Du kannst sie allerdings nur dann einsetzen, wenn der Level der erstellten Persona ausreicht und du den benötigten Social Skill hat, den du nur außerhalb des Tartarus bekommst.
Das Leben außerhalb des Abenteuers Persona 3: FES ist nicht nur ein Dungeon Crawler, sondern beschäftigt sich auch mit dem Leben, das du in diesem Jahr führst. Du kommst an eine neue Schule, wirst Freundschaften knüpfen, und neue Freizeitaktivitäten kennen lernen. Je nachdem, wie sozial du agierst, erhöht sich der entsprechende Social Skill. Dies wirkt sich auch auf die Personae aus. Da es viele verschiedene Aktivitäten gibt, wird dich das durchaus herausfordern. Denn neben den Kämpfen im Tartarus und deinen vielen Freizeitaktivitäten, darfst du auch die Schule nicht vernachlässigen. Auch das bringt Bonuspunkte für deinen Charakter. Wenn du aufpasst und die Fragen der Lehrer richtig beantwortest, steigert sich zum Beispiel dein Academic Skill. Um dem ganzen noch ein wenig mehr Würze zu geben, hast du ein Jahr Zeit, die Liebe deines Lebens zu finden und für dich zu erobern. Hier spielen die Boni eine wichtige Rolle, denn manche Figuren reagieren erst auf dich, wenn gewisse Fähigkeiten auf einem bestimmten Level sind. Rockende Grafik Die Grafik berauscht zwar nicht durch herausragende Effekte, überzeugt aber durch ihre Stringenz. Die Story wird anhand von Anime-Sequenzen erzählt, und auch das Charakter-Design hat einen leichten Zeichentrikstil. Der Sound ist sehr gelungen. Die musikalische Untermalung ist mit die beste, die man aktuell zu hören kriegt. Japanischer Rock und Pop wechseln sich ab, ohne irgendwie langweilig zu werden oder zu nerven. Auch die Sprachausgabe ist glasklar, leider - und das ist ein kleiner Wehrmutstropfen - nur auf Englisch.
Fazit:
Mit Persona 3: FES erscheint wieder neues Rollenspiel-Futter für die PS2. Die Story unterscheidet sich durch das Gegenwarts-Setting von anderen
RPGs. Dabei wechseln sich Spaß und Ernst fließend ab, was
durch Grafik und Sound unterstützt wird.
Da man Tartarus nicht an einem Stück durchspielen kann und
nebenbei noch den Social Skill steigern muss, erhält
das Spiel einen gewissen strategischen Charme. Es ist nicht unmöglich,
alles unter einen Hut zu kriegen, aber es ist eine große Herausforderung! Der Einstieg ist etwas mühsam, weil du die erste Stunde kaum
Kontrolle über deine Figur hast. Dem stehen jedoch etwa 90 Stunden an
Spielspaß entgegen. Von daher eine absolute Kaufempfehlung!
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Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen
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