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Siren: Blood Curse

Entwickler: Team17
Publisher: Sony Computer Entertainment

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 29,95 €

Systeme: PlayStation 3

Inhalt:
Der offizielle Release von Siren: Blood Curse mag viele Fans des Konsolen-Horrors sicher ein wenig überraschen. Bereits im Sommer erschienen, wurde der Titel zunächst nur über das PlayStation-Network in mehreren Abschnitten vertrieben. Letzten Endes hat sich Publisher Sony aber doch noch entschieden, das anständige Spielkonzept auf die Blu-ray-Disc zu bringen. Ein weiser Entschluss, denn irgendwie braucht man ja doch etwas Handfestes…

Meinung:
Das Survival-Horror-Genre hat in den letzten Jahren richtig heftig gelitten. Nachdem Branchenführer Resident Evil längst mit anderen Konzeption und dominanten Shooter-Mechanismen aufwartet und selbst das einst so prächtige Silent Hill längst nicht mehr mit einer Gänsehaut-Atmosphäre glänzen kann, ist die Jagd nach dem Spartentitel eröffnet. Allerdings scheint die Konkurrenz in diesem Bereich nicht sonderlich aufgeweckt zu sein, denn im Rückblick auf die letzten zwei oder drei Jahre wird man kaum einen Titel finden, der hier die hohen Erwartungen hätte erfüllen können – und genau diesen Part soll Siren: Blood Curse nun übernehmen.

Aufgeputschte Altware?
Aufmerksame Genre-Anhänger werden beim Titel sicherlich aufhorchen, schließlich gab es bereits einen PS2-Ableger namens Forbidden Siren, der wegen seiner unkonventionellen Art sehr ambivalente Kritiken einheimste. Wer sich diesen Vorläufer ins Gedächtnis ruft, wird sich ganz schnell an viele Eckpunkte der Handlung erinnern, die auch auf der PS3 wieder zur Geltung kommen. Die Story spielt erneut in einem mysteriösen japanischen Dorf, in dem eine Reihe von seltsamen Ritualen das Interesse der Öffentlichkeit erregt und ein amerikanisches Film-Team in die Region führt. Und schon beginnt das Desaster…

An dieser Stelle fragt man sich bereits, warum man die Geschichte nicht entscheidend weiterentwickelt hat. Parallelen gibt’s zuhauf, auch wenn Hanuda, der Standort des Horror-Szenarios in gewisser Weise eine echte Kultstätte in dieser Konsolen-Sparte ist, so verdient die neue Fassung der Siren-Serie definitiv etwas mehr Eigenständigkeit, was das Setting betrifft. Den Unterton der Überschrift müssen sich die Entwickler daher auch gefallen lassen, ganz gleich welche Faszination von der mystischen, asiatischen Idylle ausgeht.

Die tatsächliche ‚Lost’-Adaption?
Inhaltlich baut das Szenario glücklicherweise wieder auf eine sehr eigenwillige Erzählstruktur. Die Story gliedert sich in zwölf zunächst unabhängige Kapitel, die von ihrer Machart her ziemlich deutlich an die verzwickten Rätsel der Erfolgsproduktion Lost erinnern und im Übrigen auch viel besser in Szene gesetzt werden als die etwas dürftige Konsolenadaption der Inselgeschichte. Nur ein entscheidender Unterschied bleibt: In Siren: Blood Curse geht es ungleich brutaler zu. Menschen werden rituell geopfert, unseriöse Untote bevölkern Hanuda und mittendrin ist schließlich der amerikanische Stoßtrupp, der sich bewusst in dieses Abenteuer gestürzt hat. Dennoch: Die Parallelen sind nicht zu übersehen und machen die außergewöhnliche Präsentation zu einem besonderen Element in dieser Umsetzung.

Kino oder Videospiel

Im Folgenden stellt sich schließlich auch mehrfach die Frage, was Siren nun tatsächlich ist: Interaktives Filmvergnügen oder doch lebendiges Videogame. Klar, eigentlich sprechen die Fakten für sich, aber gerade weil es zu einem wesentlichen Teil darum geht, die einzelnen Episodeninhalte zu entschlüsseln und das Rätsel um die wahren Hintergründe des Treibens in Hanuda zu erkunden, fühlt man sich oft direkt in den jeweiligen Protagonisten hineinversetzt. Da sich die Geschichte zudem aus der Sichtweise von insgesamt sieben Hauptfiguren zusammensetzt und man nicht wirklich zufällig in verschiedenen Phasen bestimmte Leute steuert, wird dieses Gefühl noch einmal verstärkt und begünstigt die fesselnde Atmosphäre des Spiels. Auch wenn dies manchmal regelrecht beängstigend ist: Die Authentizität von Blood Curse profitiert hiervon ungemein.

Mehr Adventure, weniger Action

Im Gegensatz zu den prominentesten Genre-Vertretern steht bei Siren nicht zwingend die Action im Vordergrund. In erster Linie geht es darum, die Rätsel um das Dorf und ihre monströsen Einwohner, die Shibito, zu lösen und sich dabei strategisch klug und besonnen zu verhalten. Insbesondere der Fakt, dass die unheimlichen Gegner nicht in Splatter-Manier um die Ecke gebracht werden können, spielt hier eine wichtige Rolle. Natürlich darf man wieder aus einem breiten Fundus an modernen Waffen schöpfen, die jedoch nur dazu dienen, die Gegner für eine gewisse Zeit auszuschalten. Langfristig jedoch kommt es eher darauf an, ihnen weiträumig aus dem Weg zu gehen und sich unauffällig zu verhalten. Alles andere kann schnell in einem wahren Desaster enden.

Im Körper des Feindes

Um das Verhalten der Shibito besser einschätzen zu können, kann man auf das sogenannte Sight Jacking zurückgreifen. Diese Funktion ermöglicht dem Protagonisten, das Geschehen nicht nur aus der eigenen, sondern auch aus der Perspektive eines oder mehrere Feinde zu sehen. Hierzu wird der Bildschirm geteilt, was anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig ist, in mancherlei Schlüsselszene aber enorm hilfreich sein kann. Ziemlich skurril: Obschon von den Shibito eine erhebliche Bedrohung ausgeht, meistern sie ihren Alltag unverändert. Man trifft Krankenschwestern und Bauern ebenso geschäftig an wie Geschäftsmänner und Händler. Nur wenn man ihnen zu nahe kommt, zeigen sie ihr verändertes Gesicht. Aber um eine ausgewogenes Verhältnis für die entsprechende Distanz herzustellen, ist das Sight Jacking eine richtig gute Sache.

Wacklige Optik, krampfige Steuerung
Am Ende bleiben aber dennoch zwei maßgebliche Kritikpunkte. Da wäre zum einen die etwas rückständige Grafik. Zwar hat man die PS2-Geschichte ein ganzes Stück überholt, doch für einen NextGen-Titel fehlt es Siren: Blood Curse definitiv an optischen Reizen. Die Kulissen wirken angestaubt, die Figuren und Settings hingegen in ihrer visuellen Präsentation ausbaufähig. Dazu kommt wiederholtes Bildruckeln, welches die perfide Grusel-Atmosphäre an gegebenen Stellen einschränkt.

Ein weiterer Diskussionspunkt ist dann noch das Handling. Die Tastenbelegung geht noch in Ordnung, aber gerade im Spiel mit Splitscreen geht leicht die Übersicht verloren, was auf die kleinen technischen Schwächen zurückzuführen ist, die die Steuerung mit sich bringt. Wenn man dann auch noch wachsam schleichen soll und die gefährlicheren Gegenden erkundschaften muss, ohne dabei den Shibito in die Arme zu rennen, kommt das Ganze an die Grenzen. Optimal ist jedenfalls anders!

Fazit:
bjoernSiren: Blood Curse ist wegen der atemberaubenden Gruselatmosphäre und der innovativen Spielmechanik ein würdiger Comebacker im für tot erklärten Survival-Horror-Sektor, der dazu auch noch mit einer kinoreifen Story aufwartet.
Der Zeitpunkt könnte kaum besser sein, denn bevor im nächsten Jahr die neuen Episoden zu Resident Evil und Silent Hill auf den Markt kommen, braucht das Genre definitiv eine Messlatte. Und die liegt, auch wenn das Spiel im Vergleich zum direkten Vorgänger nichts bahnbrechend Neues zu bieten hat, bei Siren schon mal auf einer respektablen Höhe! Nicht zuletzt aufgrund des wahnsinnig günstigen Einstiegspreises...

Siren: Blood Curse - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Bj�rn Backes

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.75 Grafik: 7.25
Sound: 8.00
Steuerung: 6.75
Gameplay: 9.00
Wertung: 7.75
  • Unkonventioneller Spielaufbau
  • Keine blinde Action
  • Adventure-Anteile überwiegen
  • Brillante Story
  • Keine wesentlichen veränderungen zur vorherigen Version
  • Kleine grafische Schwächen
  • kein einsteigerfreundliches Handling

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Rezension vom: 07.11.2008
Kategorie: Action
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Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 2.5 (2 Stimmen)
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