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Gothic 3: Götterdämmerung

Entwickler: JoWooD
Publisher: JoWooD

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 27,95 €

Systeme: PC

Inhalt:
Gothic 3 – bei der bloßen Erwähnung dieses Titels kräuseln sich erfahrenen Rollenspielern seit geraumer Zeit die Nackenhaare. Kaum ein Genre-Beitrag spaltete die RPG-Frktion dermaßen wie Jowoods wohl meist durchwachsene Fortsetzung des einstigen Qualitätsgaranten. Nach der Behebung der unzähligen Bugs haben sich die Meinungen zwar mittlerweile relativiert, doch eine gewisse Skepsis, was die Entwicklung der fortlaufenden Serie anbetrifft, ist bis heute geblieben. Mit dem nun bereits mehrfach unter anderem Titel angekündigten Sequel Götterdämmerung, das einen nahtlosen Übergang zum demnächst veröffentlichten vierten Teil liefern soll, ist die Gothic-Serie nun auf dem Prüfstand – ebenso die indische Schmiede Trine Games, die sich an dieses schwierige Projekt herangewagt hat.

Meinung:
Leider resultiert der erste Durchlauf des unabhängigen Add-ons in ungehörig vielen Deja-vu-Effekten. Mal wieder ist die technische Umsetzung äußerst dürftig und wird von einer neuen Serie nerviger Bugs überschattet. Es ruckelt fortwährend, die Textpassagen wimmeln vor Rechtschreibfehlern und was die Atmosphäre der Story betrifft, patzt Götterdämmerung gewaltig. Sieht so ein geglückter Rehabilitationsversuch aus? Nun, wohl eher nicht!

Gute Aussichten…
…darf man lediglich im Hinblick darauf haben, dass die ersten Patches bereits im Anmarsch sind, um die zahlreichen, überstürzten Schönheitsfehler wieder zu bereinigen. Gerade hier entsteht dann auch der Eindruck, dass sich das Spiel bzw. die Bearbeitung für den deutschen Markt dem Termindruck beugen musste. Bereits zum Release von Götterdämmerung haben die Entwickler schon einen recht umfangreichen Patch veröffentlicht, der einige Kleinigkeiten ausbügelt. Aber das kann nicht Sinn und Zweck der Sache sein. Technische Defizite? Tja, hier sind sie leider erneut an der Tagesordnung…

Die Suche nach einer Story…
..scheint die Game-Designer auch nicht sonderlich beschäftigt zu haben. Das kriegerische Treiben zwischen Menschen und Orks ist zum Stillstand gekommen, weil sich die humanen Kräfte nicht mehr dem Widerstand ihrer Invasoren stellen wollen. Also muss der noch unbekannte Protagonist herhalten, um den Kampfeswillen seines Volkes wieder zu stärken. Fünf Empfehlungsschreiben sollen den Dorfältesten überzeugen, dass man sich der Bedrohung durch die Orks nicht einfach beugen darf; und schwupps kommt eine erzwungen anmutende Geschichte in Gang. Die inhaltliche Ideenarmut wäre noch zu verkraften gewesen, hätte man sich mit der Präsentation mehr Mühe gegeben. Doch Pustekuchen: Bereits das Intro, das lediglich einige Standbilder auffährt, lässt jeglichen Sinn für mitreißendes Fantasy-Flair vermissen – mal ganz davon abgesehen, dass sich hier auch wieder die grafischen Mängel bemerkbar machen. Sprechen wir hier von einem Spitzentitel im RPG-Segment? Inzwischen vermutlich nicht mehr!

Die humorvolle Seite des Analphabetismus
Hat man sich erst einmal mit den vielen Patzern arrangiert, lernt man irgendwann auch, das Ganze mit Humor zu nehmen. Warum auch Frust schieben, wenn man bestimmte Gegenstände, die eigentlich dem Hauptspiel zuzuordnen sind, einfach nicht an sich nehmen kann, obwohl sie vor den eigenen Füßen liegen? Warum nicht einfach akzeptieren, dass man bei manchen Gegenständen vergessen hat, ihnen einen sprachlich relevanten Namen zu geben? Und warum nicht einfach lächeln, wenn die Rechtschreibung mal wieder stockt? Da kann man selbst über manchen Grafikfehler leicht hinwegsehen; wenn sich einzelne Texte beispielsweise nicht scrollen lassen – somit erspart man sich Zweifel an den eigenen sprachlichen Fähigkeiten.

Die Sache mit den Logikfehlern

Dennoch gibt es Momente, wo die Ernsthaftigkeit dann zu Ungunsten des Spielvergnügens auf der Strecke bleibt. Da verschwinden Personen plötzlich durch irgendwelche Wände ins Nirgendwo, ausgeplündert, womöglich sogar gemeuchelte Händler bieten Minuten später wieder ihre Waren feil, irgendwo lodern Flammen, die an dieser Stelle gar nicht entzündet werden können, und ab und zu stehen auch ermordete Gegner mir nichts dir nichts wieder auf und fordern zum Kampf. So ambitioniert manche Spielinhalte auch sein mögen, so interessant die Entwicklung von Götterdämmerung sich phasenweise auch gibt: Es kommt der Zeitpunkt, an dem man dazu tendiert, wieder ein Jahr zu pausieren und abzuwarten, bis das Gameplay von den wiederkehrenden Bugs bereinigt ist. Die Parallelen zum Ursprungstitel sind jedenfalls nicht zu verkennen.

Hätte, wäre, wenn

Bei all den Irritationen übersieht man fast, dass Götterdämmerung spieltechnisch durchaus interessante Ansätze verfolgt und als RPG einen guten Eindruck machen könnte. Die Mechanismen sind zwar nicht herausragend innovativ, aber alleine schon das neue, relativ authentische Kampfsystem, kann hier Akzente setzen, die das Spiel auch an anderer Stelle dringend nötig gehabt hätte. In der jetzigen Verfassung ist Götterdämmerung aber nicht wirklich mehr als ein zerfahrenes Add-on, das in der Konzeption kaum aus den Fehlern von Gothic 3 gelernt hat. Und da es sich jetzt noch nicht lohnt, Spekulationen abzugeben, wie sich dieser Abschnitt mit den bestimmt schon bald nachgereichten Partches entwickeln wird, wäre es nun auch fatal, Götterdämmerung gute Rehabilitationschancen zu geben. Was zählt ist jetzt, und nicht ‚hätte, wäre, wenn…’.

Fazit:
bjoernEs ist schon traurig, wie sich eine einst so starke RPG-Serie langsam aber sicher aus der Referenzklasse des PC-Rollenspiels verabschiedet. Ähnlich wie der dritte Part ist auch das unabhängige Add-on von nervtötenden Bugs überschattet und kann die nötigen Maßnahmen zur überfälligen Rehabilitation nicht mit der erforderlichen Souveränität ergreifen.
Oder im Klartext: Götterdämmerung punktet lediglich mit einem neuen Kampfsystem, das sich gegen die zahlreichen Logik-, Sprach- und Grafikfehler natürlich nicht behaupten kann.
Spielatmosphäre und Technik sind in diesem Sequel nur unterster Durchschnitt und lassen für den bereits angekündigten vierten Teil Schlimmes erwarten!

Gothic 3: Götterdämmerung - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Bj�rn Backes

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.75 Grafik: 5.50
Sound: 7.50
Steuerung: 8.00
Gameplay: 6.00
Wertung: 6.75
  • Neues Kampfsystem
  • Nervige Grafikfehler
  • Ständiges Geruckel
  • Eigenartige KI
  • Kein Gespür für die deutsche Rechtschreibung
  • Bedauernswerte Spielatmosphäre

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Rezension vom: 10.12.2008
Kategorie: Adventure
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Bewertung: 5.05 (41 Stimmen)
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