Splashpages  Home Games  Rezensionen  Rezension  Agatha Christie - Das Böse unter der Sonne
RSS-Feeds
Podcast
https://www.splashgames.de/php/images/spacer.gif
In der Datenbank befinden sich derzeit 3.439 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...
Rezensionen Splash! Hits Covergalerie Checkliste

Agatha Christie - Das Böse unter der Sonne

Entwickler: The Adventure Company
Publisher: JoWooD

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 40 €

Systeme: Wii

Inhalt:
Von der Steuerung her ist von allen Konsolen wohl die Wii dem PC am nächsten. Metroid Prime 3 ist ein exzellentes Beispiel, wie gut sich die Egoperspektive auf dem System spielen lässt, doch gehen die meisten Spiele dieses Genres – zum großen Teil Umsetzungen - ziemlich daneben. Auch Point & Click-Adventures werden reihenweise vom PC auf die Wii portiert, mit durchaus brauchbaren Ergebnissen. „Agatha Christie: Das Böse unter der Sonne“ ist das jüngste Beispiel für diese Art von Spielen.

Meinung:
Ich kann mich noch gut daran erinnern, damals, als wir nur drei Programme hatten. Die Grausamkeit der Programmplaner kannte keine Grenzen. Ob langweilige deutsche Krimis oder US-Familiendramas wie Dallas, Denver oder Falcon Crest – es war einfach zum Abgewöhnen. Doch hin und wieder, vor allem auf den dritten Programmen, gab es Filme und Serien aus England zu sehen. Da gab es lustiges wie „Monty Python‘s Flying Circus“ oder „Per Anhalter durch die Galaxis“, aber auch Verfilmungen berühmter englischer Kriminalromane, allen voran Sherlock Holmes sowie Agatha Christies Figuren Miss Marple und Hercule Poirot, der auch in diesem Titel die Hauptrolle spielt. „Das Böse unter der Sonne“ wurde 1941 geschrieben, 1981 erstmalig verfilmt (mit Sir Peter Ustinov) und im Jahr 2007 als PC-Spiel umgesetzt.

Bomben über London
Mitten im zweiten Weltkrieg. Der berühmte, belgische Meisterdetektiv Hercule Poirot sitzt an seinem Schreibtisch in London. Zusammen mit seinem Freund Inspektor Hastings wartet er darauf, dass die Bomben der Deutschen fallen. Poirot erzählt schließlich die Geschichte um den Mord an einer Schauspielerin, welcher sich auf einer von Mysterien umrankten englischen Ferieninsel ereignet hat. Um vom Kriegsgeschehen abzulenken, soll Hastings nun diesen Fall aufklären. Der Spieler schlüpft hierbei also in die Rolle des Inspektors, der in die Rolle von Poirot schlüpft. Diese Idee allein weiß schon zu gefallen und sorgt immer wieder für witzige Dialoge zwischen Polizist und Detektiv.

So klickt man sich also durch die Bildschirme, sammelt Gegenstände, kombiniert diese, untersucht die Gegend, befragt die Gäste. Man hat schon ein bisschen das Gefühl, mitten in einem Kriminalfall zu stecken. Dazu gehört auch die Verwendung der Stoppuhr, mit dem Poirot die Zeit misst, die man von einer markanten Stelle bis zum Tatort benötigt. Das kann man übrigens schon tun, bevor der Mord geschieht – die beiden Hauptprotagonisten wissen ja bereits, dass es einen gibt. Desweiteren darf man beschatten und belauschen.

Der Finger des Verdachts
Kommt Hastings nicht weiter, darf er den sogenannten Finger des Verdachts befragen. Angeblich bekam Poirot diesen von einem Magier, doch schon im Büro des Detektivs, in dem man zunächst einige Dinge wie Aktentasche und Notizblock mitnehmen muss, gibt es einen Hinweis, dass es sich um eine ausgeklügelte Maschine handelt. Hastings soll auch das Rätsel um den Finger lösen, und das wäre wohl der auf der Verpackung versprochene neue Handlungsstrang inklusive alternativem Ende, was im Roman natürlich so nicht vorkam.

Nadeln im Heuhaufen
Das Spiel ist in Kapitel aufgeteilt, und obwohl man innerhalb dieser frei agieren kann, geht es doch nicht weiter, wenn man nicht alles abgearbeitet hat, was man abarbeiten sollte. Das sind leider nicht nur Poirots Anweisungen im Notizbuch sondern auch mal irgendein kleiner, kaum zu sehender Gegenstand, der irgendwo herumliegt, und den man aufnehmen sollte – warum auch immer. So kann es vorkommen, dass man eine ganze Weile in der Gegend herumläuft, ohne irgendwie das Gefühl zu haben, weiterzukommen.

Man läuft dann ständig in dieselben Räume, sieht die gleichen Leute und weiß einfach nicht, was zu tun ist. Dabei wird wohl vielen Spielern die Lust vergehen. Poirot selbst bewegt sich sehr langsam, man kann ihn aber nicht im Bild selbst bewegen, sondern immer nur zum nächsten. Führt man einen „Doppelklick“ – also zweimal A bzw. B – aus, wechselt die Szene sofort. Man kommt innerhalb der Spielwelt daher recht schnell voran. Insgesamt steuert sich das Spiel per Fernbedienung genauso gut wie mit der Maus, man kann aber wesentlich besser entspannen als am Rechner.

Spärliche Präsentation
Grafisch war das Spiel schon auf dem PC nicht der Überflieger, auch auf der Wii hat man schon besseres gesehen. Auch die Animationen sind spärlich. Ruckeln, Flackern oder sonstige störende Elemente gibt es dagegen nicht. Trotzdem wundert man sich, warum es zwischen manchen Schauplatzwechseln zu einem – sehr kurzem - Ladebildschirm kommt.

Musik gibt es kaum, die Sprachausgabe weiß aber zu gefallen. Lesen muss man eigentlich kaum etwas, höchstens vielleicht die Notizen. Bei den Dialogen hat man immer einiges zur Auswahl, letzendlich klickt man aber doch eine Option nach der anderen an, daher könnten die meisten Gespräche auch automatisch ablaufen. Die kleinen Spitzfindigkeiten zwischen Hastings und Poirot lockern das Spielgeschehen immer wieder auf, können aber auf Dauer nicht über die Eintönigkeit hinwegtäuschen, die das Spiel verbreitet.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch michaelEigentlich ist „Das Böse unter der Sonne“ gar nicht schlecht gemacht. Die Story ist gut, Poirot und Hastings sind als Duo unschlagbar und garnieren die Handlung mit ihren eingeworfenen Unterhaltungen. An der Steuerung gibt es nichts zu meckern, die Sprachausgabe kann ebenfalls überzeugen. Die Grafik ist altbacken, aber nicht schlecht. Viel zu oft rennt man allerdings planlos durch die Gegend, weil man irgendetwas noch nicht gemacht hat.
Da hilft auch der Finger des Verdachts nicht weiter, weil man Mini-Gegenstand XY an der Rezeption einfach übersehen hat. Der Spielablauf ist oft nicht nachvollziehbar, was in tödlicher Langeweile enden kann. Die Bücher und Verfilmungen sind da weitaus spannender, weswegen man wohl wirklich ein absoluter Fan sein muss, um an dem Spiel viel Gefallen zu finden. Dafür, und das muss man auch sehen, ist das Spiel schon recht günstig zu haben.

Agatha Christie - Das Böse unter der Sonne - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots










Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.75 Grafik: 6.50
Sound: 7.00
Steuerung: 7.00
Gameplay: 6.50
Wertung: 6.75
  • Gute Krimi-Story
  • Der Humor kommt nicht zu kurz
  • Steuerung gelungen
  • Sprachausgabe gut.
  • Altbackene Präsentation
  • Der Spielfluss kommt nicht in Fahrt.
  • Oft ist nur langweiliges Herumsuchen angesagt.

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 22.12.2008
Kategorie: Adventure
«« Die vorhergehende Rezension
Alarm für Cobra 11 - Burning Wheels
Die nächste Rezension »»
Rise of the Argonauts
Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: Keine Bewertung vorhanden
Bewertung
Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.
Schulnote 1Schulnote 2Schulnote 3Schulnote 4Schulnote 5Schulnote 6