Mystery Case Files: MillionHeir
Entwickler:
Big Fish
Publisher:
Nintendo
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
30 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Ein Blick in einschlägige Magazine genügt, um festzustellen, dass viele Millionäre eher exzentrisch veranlagte Zeitgenossen sind. So sind es auch die Geldschwimmer in Tiger Point. Ganz besonders auffällig ist dabei Max $. Mammon, der dem Image des abgedrehten Superreichen endgültig die Krone aufsetzt. Es ist weniger der Name, sondern viel mehr sein Auftreten, das einen zu dieser Erkenntnis bringt. Blonde Elvis-Locke, Monokel, protziger Stock, Ledersessel und dazu – yippiyay – rosa Hasenpantoffeln; so lässt sich der gute Mann tatsächlich in Öl porträtieren. Dummerweise ist der Klops mit dem strahlenden Lächeln entführt worden und nur ein professioneller Detektiv kann Licht ins Dunkel bringen…
Meinung:
Diesen Detektiv spielen wir in Mytery Case Files: MillionHeir (man beachte das Wortspiel), einem klassischen Point&Click-Adventure. Durch genaues Inspizieren diverser Räumlichkeiten und Befragung von vielen illustren Gestalten liegt es nun am Spieler, des Rätsels Lösung zu finden.
Ohne Computer sind wir nichts Tatkräftige Unterstützung liefert dabei der kleine Kriminalcomputer, der uns nicht nur die Benutzeroberfläche zum Spiel bietet, sondern uns auch mit allerlei nützlichen Hinweisen versorgt. Nun ja, in Wirklichkeit erledigt er einen Großteil des Jobs für uns. Statt uns Hinweise miteinander kombinieren zu lassen, liefert er uns die meist die getane Arbeit auf dem Serviertablett. Alles, was wir nun tun müssen, ist bestimmte Gegenstände in bestimmten Szenerien zu finden.
Come in and find out Wir sehen zum Beispiel ein unaufgeräumtes Zimmer und müssen diverse Gegenstände ausfindig machen. Dabei tun wir nichts anderes als auf einer Bilddatei umherzuscrollen und mit dem Stylus bestimmte Ausschnitte dieses Bildes anzutippen. Findet man die Dinge nicht auf Anhieb, ziehen wir einfach den Computer zurate, der uns verrät, wo der Gegenstand liegt. Natürlich haben wir nur eine begrenzte Anzahl an Tipps; diese reicht aber vollkommen aus, um innerhalb weniger Augenblicke sämtliche Items zu finden. Warum man die Items finden muss, bleibt allerdings unklar. Klar wird dadurch nur, dass die Handlung lediglich als Aufhänger für Such- und Puzzlespielchen dient und deswegen getrost ignoriert werden kann.
Illustre Gestalten Das ist umso bedauerlicher, da man sich mit der Charaktererstellung wirklich große Mühe gegeben hat. Unter den Verdächtigen, die man „befragen“ muss (eigentlich schwafeln sie uns nur voll; den Rest erledigt unser Computergehilfe), befinden sich unter anderem so illustre Gestalten wie ein arrogantes, aber narkoleptisch veranlagtes Starlett, ein chaotischer Minenarbeiter und ein durchgeknallter Astrologe. Die Personen werden nach und nach abgeklappert. Man untersucht Ihre Räumlichkeiten nach sinnlosen Gegenständen, sie labern uns voll und der Computer zieht seine Schlüsse daraus. Selbst kombinieren ist eigentlich nie drin. Schade, denn so geht die spielerische Freiheit vollends flöten.
Kurzzeitspaß Das dauernde Suchen nach Gegenständen wird im weiteren Spielverlauf durch kleinere Extras wie das Röntgengerät oder die Taschenlampe aufgelockert. Mit der Zeit werden die Find-Spielchen auch anspruchsvoller, da man – ausgehend von einer sehr vagen Beschreibung – diverse Gegenstände miteinander verbinden oder sie entsprechend ausrichten muss. Auch kommt das Mikrofon zum Einsatz, um ein Feuer auszublasen.
Anspruchslos Diese Ideen sind ganz nett und gut umgesetzt. Für ein kurzes Wochenendvergnügen mag das alles noch gut sein, für langfristigen Spielspaß reicht das jedoch nicht. Die so genannten „Rätsel“ sind zu einfach und dementsprechend schnell gelöst, sodass sich außer Spielern im Grundschulalter niemand so wirklich dafür begeistern kann. Die technische Seite hingegen erfüllt voll und ganz ihren Zweck. Die Musik tüdelt unauffällig monoton im Hintergrund, die Soundeffekte halten sich in Sachen Abwechslung in Grenzen und die Grafik fällt an sich nicht wirklich ins Gewicht, da sie nur aus starren 2D-Bildern besteht.
Fazit:
Keine Frage, Mystery Case Files: MillionHeir ist ein spaßiges Spielchen, das vor allem jüngere Zocker zumindest kurzfristig begeistern dürfte. Doch schon für Amateur-Daddler und erst recht für die, die bereits höhere Stufen der Existenz erreicht haben, dürfte das Spiel genau so interessant sein, wie es für Eskimos ein Kühlschrank sein dürfte. Nach ein paar kurzen Klo-Sessions ist das Spiel durch. Mal witzig, mal sinnfrei, mal spannend, aber doch zu kurz und zu einfach, um wirklich langfristig begeistern zu können. Ein bisschen mehr spielerische Freiheit und vor allem mehr Tiefgang in der Story hätten sicherlich nicht geschadet.
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Autor der Besprechung:
Alexander Voirin
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