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Elite Forces: Unit 77

Entwickler: Koch Media
Publisher: Koch Media

Genre: Handheld
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 29,95 €

Systeme: DS

Inhalt:
Die Medien haben eben doch ihre eigenen Gesetze: Obwohl der 11. September inzwischen Jahre zurückliegt und auch die Konflikte in Afghanistan und dem Irak schon seit Jahren zum Standardprogramm der Tageszeitungen gehört, findet der Kampf gegen islamische Fundamentalisten in den Unterhaltungsmedien kaum statt. Nachdem selbst Hollywood hat erkennen müssen, dass auch Starpower (Operation Kingdom) nicht ausreicht, um dem Thema seinen unangenehmen Beigeschmack zu nehmen, wenden sich die meisten Kreativen wieder gewohnten Themen zu. Religiös aufgeladene Konflikte sind einfach schlecht fürs Geschäft und die Menschheitsgeschichte bietet ja auch sonst Kriege genug.

Meinung:
In Spanien hat man vom Tabu-Thema "War on Terror" offensichtlich nichts mitbekommen. Denn als in Elite Forces: Unit 77 aus dem Hause Gammick plötzlich überall auf der Welt Prominente aus Politik, Wissenschaft und Unterhaltung verschwinden, sind die schuldigen Islamisten schnell gefunden. Darauf gibt es nur eine Antwort: Eine der unzähligen Spezialeinheiten dieses Planeten wird auf die Terroristen angesetzt. Die heißt Unit 77, versteht ihr Handwerk und präsentiert schnell eine erste Spur. Offenbar sind alle Geiseln mit Privatjets auf eine einsame Pazifikinsel namens Skeller Island geflogen worden. Der Einsatzbefehl folgt auf dem Fuße.

Die fantastischen Vier, Version 37.1

An den Fallschirmen, die sich über der Insel öffnen, hängen vier Kämpfer, jeder davon Experte in seinem Spezialgebiet. In schlichten, aber nett anzusehenden Comicsequenzen wird deutlich, dass Dag Hammer der Mann fürs Grobe und Bill Matic der fürs Elektronische ist. T.K. Richter hat ein Händchen für alles was fährt und/oder explodiert. Da Abenteuerurlaub nur mit Frauen richtig Spaß macht, komplettiert die Scharfschützin Kendra Chase den Trupp. Eine mehr als typische Rollenverteilung, die aber immerhin keine große Eingewöhnung benötigt.

Elefant im Porzellanladen
Ähnlich intuitiv wie der Zugang zu den Charakteren gelingt der Erstkontakt mit der Steuerung von Elite Forces. Ganz klassisch zeigt der obere Bildschirm des DS eine taktische Übersichtskarte samt gesichteter Feinde und Gebäude, während auf dem unteren Screen das Spielgeschehen abläuft. Gesteuert wird dieses per Stylus - egal, ob es sich um Bewegungen oder Feuerstöße handelt. Zu beachten ist, dass teilweise auch Gegenstände zerstört werden können, um so Munition oder Ähnliches zu erhalten. Ein Antippen genügt und es wird geschossen, gehackt oder geworfen, je nach Begabung.

Business as usual
Denn wie es sich für ein taktisches Actionspiel gehört, verfügt jeder Unit 77-Charakter über eine Sonderfähigkeit. Deren Auswahl sorgt für so wenige Überraschungen, wie das Design der Einheit insgesamt: Dan verschießt Raketen, Bill kann Kameras ausschalten, usw. Natürlich sind diese Fähigkeiten in allen Levels von essentieller Bedeutung und sollten mit Bedacht eingesetzt werden. Schließlich ist die entsprechende Munition knapp und begrenzt, während die Standardwaffen natürlich ohne diese lästige Einschränkung funktionieren. Da die wenigen Rätsel des Spiels – Kamera ausschalten, Knopf drücken – aber oft die Spezialwaffen benötigen, sollte deren Munitionsvorrat immer im Auge behalten werden. Eine alternative Lösung gibt es nie.

Ein Fall für den Orthopäden

Das steuerungstechnische Minimalprogramm wird abgerundet von Healthpacks, die jeder der vier Recken einsammeln und bei Bedarf nutzen kann, sowie einer Gruppenfunktion. Durch diese lassen sich die Soldaten, solange sie nah zusammen bleiben, als Gruppe durch die Gefechte manövrieren. Solange keine Granaten durch die Luft fliegen, ist das eine sinnvolle Maßnahme. Weitere Manöver stehen der Spezialeinheit aber leider nicht zur Verfügung. Ob es an den Bandscheiben oder sonst welchen Problemen liegt: Ducken kann die Unit 77 sich nicht.

Kurzsichtig
Dabei wäre das Verschanzen durchaus angebracht, denn da der Bildschirmausschnitt relativ eng ausfällt, sollte der Spieler tunlichst immer auch die Übersichtskarte im Blick behalten. Die zahlreichen Feinde, die der Unit 77 ans Leder wollen, greifen nämlich aus jeder Richtung an, stellenweise auch aus Verstecken, und ihr Schadenspotential reicht schon in den ersten Gefechten aus, um theoretisch echte Probleme bereiten zu können. Deshalb sollte man alle Angreifer möglichst schon unmittelbar nach ihrem Erscheinen beseitigen - dank einer ziemlich orientierungslosen KI stellt das im Normalfall aber keine große Herausforderung dar.

Nichts geht ohne Befehle
Sollte aber doch einmal ein Computergegner soweit kommen, dass er die Unit 77 als Feind identifizieren und seine Waffe in Position bringen kann, fangen die Schwierigkeiten an. Denn wie es sich für treue Soldaten gehört, stehen diese stumm im Kugelhagel, ohne irgendetwas dagegen zu unternehmen - solange der Spieler das nicht befiehlt. Dieser Mangel an Autonomie ist besonders deshalb ärgerlich, weil schon ein einziger toter Soldat zum Abbruch der Mission führt.

Nichts für zwischendurch
Ein neuer Anlauf startet dann wieder am letzten Speicherpunkt. Leider waren die Entwickler bei deren Platzierung derart sparsam, dass oftmals gut 30 Minuten Spielzeit wiederholt werden müssen. Überflüssig zu erwähnen, dass so eine ganze Menge Frust entsteht. Im Zusammenspiel mit den teilweise übertrieben großen Karten macht das einen Gefechts-Quickie in Bus und Bahn ziemlich unmöglich. Elite Forces braucht Zeit.

Kanonenfutter
Als wäre die schiere Ausdehnung der Karten nicht schon Problem genug, tauchen die Gegner auch noch immer wieder auf - und das sehr schnell. Einmal gesäuberte Gebiete sind also mitnichten sicher, was gerade in den Geiselmissionen für hohen Blutdruck sorgt. Abgesehen von ihrer Masse sorgen die Opponenten in Elite Forces aber für wenig Aufregung. Denn leider hat es bei den Uniformen der Terroristen offenbar nur für zwei bis drei Modelle gereicht. Wer also auf optisch und taktisch unterscheidbare Gegner wartet, tut das meist vergebens.

Schlichte Kulissen
Dabei verfügt die Engine von Elite Forces ohne Zweifel über Potential genug. Sowohl die Animationen der Figuren, als auch die Darstellung der Hintergründe wissen zu gefallen, obwohl die Verantwortlichen auch hier wenig Inspiration beweisen. Also ist der Dschungel grün, der Strand gelb, die Straße grau. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Fazit:
max_linkAuch wenn das Spiel einige gute Ansätze zeigt und genretechnisch ziemlich allein auf weiter Flur steht, dürfte Elite Forces: Unit 77 nicht als Überraschungshit in die Videospielgeschichte eingehen. Während einige Patzer im Spieldesign noch zu verschmerzen wären, hängt das in erster Linie damit zusammen, dass der Titel einfach vollkommen innovations- und leblos daherkommt. Und das merkt auch eine Generation von Spielern, die Namen wie Jagged Alliance bestenfalls aus Wikipedia kennt.

Elite Forces: Unit 77 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Max Link

Screenshots












Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 5.1875 Grafik: 5.75
Sound: 5.25
Steuerung: 4.75
Gameplay: 5.00
Wertung: 5.1875
  • Solide Grafik
  • Bewährtes Spielkonzept
  • Umfangreiche Missionen
  • Uninspirierte Umsetzung
  • Simple Gegner
  • Teilweise problematisches Spieldesign

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Rezension vom: 17.03.2009
Kategorie: Handheld
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