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Eat Lead: The Return Of Matt Hazard

Entwickler: Vicious Cycle Software
Publisher: D3Publisher

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 50 €

Systeme: PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:
Wenn sich in den letzten Jahren ein Trend abzeichnet, dann dass die Menschen immer mehr Realismus wollen - oder zumindest etwas, dass so aussieht. Im Fernsehen müssen authentische Figuren her, die sich wie bei DSDS erst mal die Sporen verdienen müssen. Im Kino lacht man nicht über die skurrile Szene, in der sich Indy in einen mit Blei verkleideten Kühlschrank setzt, um eine Atomexplosion zu überleben. Nein, man stellt klar, dass sowas überhaupt nicht möglich sei, und den Filmleuten sowieso nichts mehr einfalle.

Bei Spielen ist es so eine Sache. Einerseits soll alles realistischer werden, andererseits auch einfacher. Dann wieder die ganzen „Killerspiel“-Verbotsforderer, nach deren Meinung die detailreiche Darstellung von Gewalt definitiv zu Amokläufen, Unzucht, dem Verfall der abendländischen Kultur und zur Absetzung des Musikantenstadls führt. Bei Vicious Cycle pfeift man glücklicherweise völlig auf Realismus und Moralapostel. Herausgekommen ist der Third-Person-Shooter Eat Lead: The Return Of Matt Hazard.

Meinung:
Matt Hazard ist ein fiktiver Videospielheld. OK, die meisten Helden sind fiktiv. Aber Matt ist richtig fiktiv fiktiv. Ihn gibt es also gar nicht. Schwer zu erklären, also fangen wir von vorne an: Matt startete seine Karriere wie andere reale (Nein!) Videospielhelden als 8-Bit-Sprite, und kämpfte sich durch zahlreiche Sidescroller. Matt Hazard 3D(!)  lautete dann sein erster Egoshooter, der ein voller Erfolg wurde. Doch der stieg dem Helden zu Kopf: Matt ließ in den nächsten Jahren kein Genre mehr aus, mit einem Fun-Racer kam er dann endgültig am Boden der Beliebtheit an. Er drohte völlig abzusacken, bis ihm der neue Boss seiner Videospielfirma wieder eine Chance gab: Im ersten Next-Gen-Titel von Marathon Megasoft.

Mission: „Schieß auf alles, was sich bewegt“ (QA)
So darf Matt im ersten Level nun einen Privatdetektiv mimen, der ein japanisches Restaurant auseinandernimmt – sowas ist momentan ja angesagt. Beim Ziel der Mission angelangt, läuft einiges nicht so wie geplant – plötzlich steht Matt unbewaffnet dem neuen Action-Helden Sting Sniperscope gegenüber. Bald stellt sich heraus: Der neue Chef ist seit seiner Jugend ein Spielefan, doch nie hat er es geschafft auch nur einen Teil von Matts Reihe durchzuspielen. Darum reicht es ihm nicht, den unkündbaren Matt aufs Abstellgleis zu schieben. Er muss in einem Spiel sterben. Dazu sind dem Boss alle Mittel recht: Er lädt alte Feinde aus früheren Spielen hoch, benutzt Freunde und Partner als Köder und setzt sogar einen Magier aus einem MMO den tödlichen Gegebenheiten eines Shooters aus. Doch mit Hilfe des weiblichen Hologramms QA will Matt das Ruder wieder an sich reißen.

„In diesem Level gibt’s 8 Millionen Leichen. Und du bist eine davon“ (Matt)
Eat Lead ist vom Spielprinzip her ein durchschnittlicher Shooter, wie es auch genug andere gibt. Das Spiel orientiert sich an aktuellen Trends, so kann Matt nur zwei Waffen gleichzeitig tragen und kämpft größtenteils aus der Deckung. Das funktioniert ganz prima, wenn auch das Zielen nicht sehr schwer fällt. So kann man die nächste schützende Wand oder Kiste anvisieren und Matt per Y-Knopf dorthin laufen lassen. Um die Deckung herumgehen und darüber springen (je nach Höhe) ist auch kein Problem. Das Deckungssystem ist tatsächlich eines der am besten funktionierenden Teile des Spiels. Je nachdem, wie weit man irgendwo hervorlugt, kann Hazard auch blind in eine Richtung ballern – ein Feature, das bei Ein Quantum Trost beispielsweise gefehlt hat. Sammelt man genug Energie von den Feinden, kann man Matt und seine Waffen auch kurzzeitig mit Feuer- oder Eiskräften aufladen.

Matt hat übrigens auch keinen Health-Balken. Weil es ja so realistisch ist, sich zu regenerieren, wenn man nicht mehr unter Beschuss steht, quittiert er das schon mal mit „Ein Königreich für ein Medi-Kit“. Ohnehin haben der Protagonist und seine Gegner ständig neue Sprüche auf Lager, über die man mindestens schmunzeln kann. Auch Missionshinweise und die Texte auf dem Ladebildschirm sind weniger echte Tipps, sondern sorgen immer wieder für neue Lacher.

„Hätte ich genug Mana, könnte ich mein Reittier beschwören“ (Bill)
Das Leveldesign punktet hauptsächlich durch den Überraschungsfaktor. Dabei verändert sich z.B. das Setting plötzlich, weil die Programmierer ständig an Matts Spiel herumhacken. Da kommt man dann von der Fleischerei in eine Westernumgebung, von dort in einen Nachtclub und schließlich in ein Casino - was die Cowboys aber auch nicht daran hindert, weiter herumzuballern. In der Mitte des zweiten Levels fängt es sogar im Gebäude an zu schneien, und die Russen kommen. Der neue Boss von Marathon Megasoft schreckt auch nicht davor zurück, die Super-Soaker-Soldaten aus Matts jugendfreiem Actionspiel hochzuladen.

Dann muss man mit dem Scharfschützengewehr dafür sorgen, dass Bill, der Magier nicht ausgeschaltet wird, um schließlich selbst vor den tödlichen Präzisionsschüssen von Sting Sniperscope zu flüchten, oder gegen eine Riesenkrake auf einem Piratenschiff kämpfen. Ob World Of Warcraft, James Bond, Final Fantasy, Halo, 8-Bit-Klassiker oder Egoshooter mit Bitmap-Gegnern: Ständig werden Spiele wie Filme aufs Korn genommen, sodass man es kaum erwarten kann, das nächste Gebiet zu sehen.

„Ans Sterben gewöhnt man sich nie“ (Matt)
Leider wird der Spielfluss oft durch Stellen gebremst, die wirklich verdammt schwer bzw. etwas  unfair sind, oder für die man richtig Glück braucht. An einer Stelle kann es z.B. sein, dass man Stings Laser nicht rechtzeitig bemerkt – ein Treffer, und man startet den Abschnitt von vorne. Die Speicherpunkte (bei denen automatisch gesichert wird) sind aber so großzügig gesetzt, dass man selten längere Strecken wiederholen muss.

Grafisch gesehen gibt es bessere und schlechtere Szenarien. Manche Stellen sind etwas sehr dunkel, was mitunter aber auch den Gegner irritieren kann („Au, das war ne Wand“). Das luxuriöse Anwesen von Matts ehemaligem Partner Dex sieht durch die Licht- und Schatteneffekte wiederum überdurchschnittlich gut aus. Insgesamt kann das Spiel aber nicht mit den besten Genrevertretern mithalten. Auch Matts Laufanimation ist nicht perfekt, wenn er jedoch von alleine zur nächsten Deckung läuft bzw. diese überspringt, sieht das Ganze gleich viel besser aus. Die Musik passt dagegen perfekt zu einem typischen Actionhelden der Achtziger – inklusive den passenden Anspielungen je nach Situation, z.B. hört es richtig bondmäßig an, wenn man gegen den Obermotz der Russen kämpft.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch michaelWer fast nur Third- bzw. First-Person-Shooter spielt, wird Eat Lead wahrscheinlich schnell weglegen, da es technisch und grafisch viel Anspruchsvolleres gibt. Ein Spielekenner, der durch die Bank alles schon mal irgendwie gespielt hat, wird hier jedoch einen Riesenspaß haben. Die Anspielungen, Sprüche und Storywendungen sind verdammt witzig, als Parodie ist The Return Of Matt Hazard tatsächlich etwas Besonderes.

Dazu ist es herrlich unrealistisch, unblutig und teils auch unfair – ganz in der Tradition zahlreicher 8-Bit-Spiele. Der Protagonist ist eine klischeehafte 80er-Jahre-Videospielfigur, und er weiß das auch. Dem Spieler wird nie das Gefühl gegeben, dass er hier etwas Verbotenes tut – es ist alles nur ein Spiel! Das, so finde ich, ist ein Statement, welches einfach mal wieder gesetzt werden musste, nach all den Debatten um sogenannte „Killerspiele“ und ihre angeblichen Auswirkungen. Das alles macht aus Eat Lead keinen Superhit, aber auch lange nicht das unterdurchschnittliche Spiel, wie es von vielen Kollegen dargestellt wird.

Eat Lead: The Return Of Matt Hazard - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.5 Grafik: 7.00
Sound: 8.00
Steuerung: 7.25
Gameplay: 7.75
Wertung: 7.5
  • Klasse Gags, tolle Anspielungen - eine gelungene Parodie!
  • Deckungsystem funktioniert gut
  • Ständig Überraschungen in den Levels
  • Unblutig & unrealistisch - Back to the 80s
  • Grafik meistens nur Durchschnitt
  • Viele schwierige Stellen, die man oft wiederholen muß
  • Kleine, technische Patzer

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Rezension vom: 05.04.2009
Kategorie: Action
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