The Wheelman
Entwickler:
Midway Games
Publisher:
Midway Games
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
49,95 €
Systeme:
PC, PlayStation 3, Xbox 360
Testsystem:
Intel E2180, 2GB Ram, Radeon HD3870 512MB, Win Xp
Anforderungen:
2,0 GHz Intel XP 1800+ AMD 1,0 GB RAM 2,0 GB RAM (Vista) 15 GB Festplatte
Inhalt:
Vin Diesel gibt momentan nicht nur auf der Kinoleinwand Gas. Neben The Fast and the Furious erscheint auch das Videospiel The Wheelman, in dem sein digitales Ebenbild durch die Straßen von Barcelona rast.
Meinung:
Vin Diesel dürfte einer der ersten Schauspieler sein, der sein Portfolio nicht nur mit Filmen erweitert. Mit Riddick hatte er seinen ersten digitalen Auftritt, wobei es sich hierbei noch um eine Weiterzählung des Kinofilms handelte. The Wheelman ist nun ein eigenständiges Produkt mit ihm in der Hauptrolle. Sein Name steht für actionreiches Popcornkino ohne großen Anspruch und genau das sollte man als Käufer von The Wheelman auch erwarten dürfen.
Wilkommen in Barelona Das Spiel beginnt mit einer hektischen Verfolgungsjagd quer durch Barcelona. Milo Burik ist ein Wheelman, also eine Art Taxifahrer für Ganoven, und als Undercoveragent in der Stadt, um die örtlichen Verbrecherbanden gegeneinander auszuspielen. Gerade frisch in Barcelona angekommen, muss er sich erst einmal einen Namen in der hiesigen Verbrecherwelt machen. Also hilft er einer attraktiven Diebin bei ihrer Flucht. Diese erste Mission dient gleichzeitig als nett gemachtes Tutorial, in dem die Diebin dem Spieler erklärt, was er zu tun hat.
Strassen? Wir brauchen keine Strassen! Im weitläufigen, mehr oder weniger realitätsgetreu nachgebildeten Barcelona rast man nicht nur mit Vollgas durch den Strassenverkehr, sondern nimmt auch Abkürzungen durch schmale Gassen, springt Treppen hinunter oder fährt querfeldein. Direkt in der Einführung fährt man durch die örtliche Stierkampfarena, nutzt ein eine erste Etage eines Bürogebäudes als Abkürzung und überspringt einen brennenden Lastwagen. Realismus Fehlanzeige! Action pur!
Barca, olê! Mit der katalanischen Hauptstadt Barcelona sticht das Spiel vom Setting erfrischend aus vergleichbaren Titeln heraus. Zwischen den Missionen ist die Stadt natürlich frei befahrbar und so gibt es auch einige Sehenswürdigkeiten in der Stadt zu entdecken. Ein paar mehr Passanten und ein etwas dichterer Verkehr hätten der Glaubwürdigkeit aber zu Gute getan.
Schaltzentrale Über sein PDA kann Milo nicht nur EMails empfangen, sondern hat auch Zugriff auf eine Stadtkarte. Neben den Missionen, die die Story vorantreiben, können auch Nebenaufgaben auf Zeit erledigt werden, die zur Belohnung bestimmte Fähigkeiten verbessern. Demoliert man z.B fleißig die Stadt, sind die eigenen Vehikel von nun an robuster. Spielt man Taxifahrer, steigert sich die Fahrzeugkontrolle. Man hat als Spieler die Auswahl, ob man selber zu den auf der Stadtkarte angezeigten Punkten fährt oder sich komfortabel per Mausklick direkt dorthin begibt.
Das Auto ist deine Waffe Die meiste Zeit verbringt man bei The Wheelman auf vier oder zwei Rädern. Dabei laufen die Missionen grundsätzlich nach wiederkehrenden Schema ab: Es müssen Zielpersonen verfolgt werden oder man flieht vor anderen Gangstern oder der Polizei. Neben der Möglichkeit, aus seinem Auto heraus auf seine Gegner zu schießen, kann man diese aber auch mit Rammanövern versuchen auszuschalten. Hierzu reist man die Maus einfach in die gewünschte Richtung. Das klappt und passt gut zum actionorientierten Gameplay.
Physik? Immer nur rammen ist auf Dauer aber etwas eintönig. Milo ist natürlich nicht nur ein ganz harter Typ, sondern auch mit fahrerischen Können gesegnet. Hat er genügend Schaden angerichtet, sei es an Gegnern oder der Stadt, selber füllt sich seine Adrenalinanzeige und er kann ein Spezielamanöver einsetzen. So ist er zum Beispiel in der Lage, Verfolger mit einer 360 Grad-Drehung des Wagens auszuschalten. Natürlich stylisch in Zeitlupe! In der Tat machen diese Manöver zu Anfang optisch einiges her, man gewöhnt sich aber recht schnell daran. Generell fahren sich die Fahrzeuge eher unrealistisch, was aber dem actionreichen Gameplay zu Gute kommt, da dadurch halsbrecherische Manöver bei Höchstgeschwindigkeit möglich werden.
Wagen kaputt Bei einer richtigen Verfolgungsjagd geht natürlich ein einiges zu Bruch und irgendwann kann auch das eigene Vehikel keinen weiteren Kratzer vertragen. Dann heißt es, das Fahrzeug zu wechseln oder in eine Reperaturwerkstadt zu fahren. Beides Aktionen, die Fahrt aus dem Spiel nehmen würden, also haben die Tigon Studios sich den Airjack ausgedacht. Fährt man nahe genug an ein anderes Fahrzeug heran, springt Milo herüber und kapert dieses kurzer Hand.
Harte Typen Das Spiel nutzt die Unreal 3 Engine, welche mittlerweile leider nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit ist. Zwar sieht Vin Diesels Charakter Milo Burik seinem realen Ebenbild wie aus dem Gesicht geschnitten aus, aber die anderen Figuren weisen meisten nicht so viel Liebe zum Detail auf. Dadurch wirkt Milo manchmal etwas einkopiert. Die Stadt selber ist nicht so detailiert und lebendig wie beispielsweise Liberty City. Die Fahrzeugmodelle, die eigentlichen Protagonisten des Spiels, sehen aber allesamt recht schick aus.
In den zahlreichen Zwischensequenzen kommt die Spielgrafik zum Einsatz. In der deutschen Version sind die platten Dialoge nicht lippensynchron, auf der DVD liegt aber die englische Sprachfassung bei.
Fazit:
The Wheelman ist für Puristen des Popcorn Actionkinos wie gemacht. Einfaches Gameplay, Action nonstop und oben drauf noch eine Ikone des modernen Actionfilms. Realismusfanatiker sollten das Spiel erst gar nicht in die Hände nehmen. Eben ein Spiel für den schnellen Spaß zwischendurch. Der häufig gezogene Vergleich mit GTA 4 fällt natürlich zu Ungunsten von The Wheelman aus, aber das tut dem Spiel auch eher unrecht.
Auf Dauer ist das Gameplay trotzdem zu eintönig, die Grafik auch leider nicht mehr ganz zeitgemäß und die harten, stereotypen Figuren nerven genauso, wie das proletenhafte Rumgerase. Ohne Vin Diesel-Bonus und das erfrischenden Setting würde das Spiel schnell in der unteren Mittelmässigkeit versinken.
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Autor der Besprechung:
Sebastian Köller
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