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Viva la Revolution

Hallo, liebe Leser!

kai.jpgEndlich wurde das Flehen vieler Spieler erhört und Nintendo hat den sagenumwobenen Controller zur nächsten Heimkonsole - der Revolution - vorgestellt. Zugegeben, es ist nicht gerade das, was ich erwartet hatte.

Dabei hätte man darauf kommen können. Denn die mystischen Worte Iwatas, in denen er heutige Controller als zu umständlich beschreibt, werden klarer, wenn man seine folgende Äußerung hinzuzieht: "Einige Menschen können mit einem Controller umgehen, während jeder Mensch mit einer Fernbedienung umgehen kann."
Es war doch so deutlich! Doch was bedeutet diese neue Form der Eingabe?

Klar, für einen Shooter kann ich mir nichts besseres vorstellen, da man nun direkt selbst zielen darf. Einfacher als mit einer Maus und es macht vermutlich auch mehr Spass. Auch eine Angelsimulation dürfte damit sehr nett werden oder ein Schlagzeug, das man mit 2 Controllern bedienen kann. Doch was wird aus den Spielarten, die wir ebenfalls zu schätzen gelernt haben? Als Klassiker führe ich da einfach mal ein stinknormales Mario-Spiel an. Einen Plattformer quasi. Im Promovideo sah man eine Dame den Controller zu den typischen Mariosprunggeräuschen auf und ab bewegen.
Das wäre für mich persönlich vermutlich sehr ärgerlich, da ich für filigrane Plattformsprünge nicht die nötige Feinmotorik an den Tag lege. Oder der neue Zelda-Titel. Laut Miyamoto wird Twilight Princess das letzte Zelda sein, das so ist, wie wir es kennen. Da bin ich äußerst gespannt, ob eine Änderung hier wirklich von Vorteil wäre. Aber ich will den Teufel nicht an die Wand malen, es gibt ja noch dieses Zusatzpack.

Dank eines Anschlusses am unteren Ende des Controllers kann man Extra-Einheiten anschließen wie beispielsweise einen Analogstick. Fein, damit wäre geklärt, wie wir die downloadbaren NES-, SNES- und N64-Titel spielen werden. Aber heisst das nicht auch, dass die Hersteller neue Eingabegeräte für ihre Spiele erstellen können, die dann wiederum separat erhältlich sein könnten? Wie bei Donkey Konga beispielsweise. Man braucht die Kongas nicht, aber ohne macht der Titel dann ja doch irgendwie keinen Spass. Ich hoffe, dass wir uns dadurch keine Miyamotosche Geldmaschine ins Haus stellen.

Nunja, fairerweise sollte man den Controller erst einmal selbst in der Hand halten bevor man vorschnelle Schlüsse zieht. Im Großen und Ganzen wäre dieses hier für mich vermutlich der Worst Case. Obwohl der natürlich noch kommen könnte, indem Sony und Microsoft nun tatsächlich - entsprechend der Befürchtungen Nintendos - ihre Controller zu Fernbedienungen upgraden und Nintendo in Zukunft erst ihre Daten auf den Tisch legt, NACHDEM das Gerät im Handel erhältlich ist.

In diesem Sinne warte ich gespannt, übe weiter mit meiner Fernsehbedienung und verabschiede mich.



Special vom: 03.10.2005
Autor dieses Specials: Kai Wommelsdorf
Kategorie: Kolumne
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