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Actraiser
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ActraiserTitle.jpgActraiser
Entwickler: Enix
Erscheinungsjahr: 1990
Europa-Release: 1993

Die Erde am Abgrund: Tanzra, die Personifizierung des Bösen, möchte die Weltherrschaft an sich reißen. Das einzige Hindernis auf seinem Weg ist der Schöpfer dieser Welt, der Master. Gemeinsam mit seinen sechs Wächtern bläst Tanzra zum Angriff und es gelingt ihm tatsächlich, den Master in seinen Himmelspalast zurückzudrängen. Geschwächt und verwundet, errichtet der Master eine magische Barriere rund um den Palast, um sich von seinen schweren Verletzungen zu erholen. Während Tanzra somit ohne Gegenwehr der Menschen die Welt erobern kann und jedes der sechs Länder einem seiner Wächter unterstellt, regenerieren sich langsam aber sicher die Kräfte des Master. Der Tag der Abrechnung rückt näher und näher.

Drei Phasen zum Sieg
Der Spieler schlüpft in die Rolle des Masters und hat die Aufgabe, die sechs Länder der Welt vom Bösen zu befreien und wieder bewohnbar zu machen. Grundsätzlich gliedert sich das Spiel für jedes Land in drei Phasen: In der ersten Phase, dem Akt 1, schnetzelt sich der Master in einem Actionlevel mit seinem Schwert durch die Gegnerhorden und schaltet am Ende den jeweiligen Levelboss aus. Damit gilt das Land als gereinigt und der Spieler kann sich nun im Simulationsmodus an den Wiederaufbau der Region machen. Ist dieser abgeschlossen, wartet wiederum eine Actionetappe, der Akt 2, in dem man den Wächter des Landes und seine Schergen in die ewigen Jagdgründe befördert.

Bist du ein Gott?
Während Akt 1 und 2 bewährte Actionkost bieten, sorgt der Simulationsmodus für das ganz besondere Salz in der Spielesuppe. Als Gottheit dürft ihr hier Straßen bauen und Städte errichten und somit die Bevölkerungszahl der Länder in die Höhe treiben. Natürlich benötigen die Menschen dann und wann eurer speziellen Hilfe und mit göttlichen Kräften dürft ihr dann in so abwechslungsreichen Gebieten wie eiskalten Schneeregionen, glühendheißen Wüsten oder tropischen Inseln die Sonne scheinen und den Wind wehen lassen, ein Gewitter entfachen oder dem Wachstum förderlichen Regen spenden. Auch ein vernichtendes Erdbeben steht euch zur Verfügung, mit dem ihr die Einwohner zwingt, ihre anfangs noch recht ärmlichen Behausungen später durch geräumigere Wohnungen zu ersetzen.

ActraiserAngel.jpg Damit auch während des Aufbaus die Abwechslung nicht zu kurz kommt, sind über die einzelnen Länder einige Monstergeneratoren verteilt. Die daraus entstehenden Biester sorgen durch fiese Aktionen für einigen Stress und dezimieren die Bevölkerung durch die Vernichtung der Häuser und Entführung der Menschen oder brennen Felder nieder. Glücklicherweise dürft ihr den Viechern in Gestalt eines Engels mit Pfeil und Bogen zu Leibe rücken und könnt damit das Schlimmste verhindern. Um eine Monsterart vollständig zu vertreiben, bedarf es allerdings der Versiegelung der Generatoren und diese kann wiederum nur von den Menschen durchgeführt werden. Der Wiederaufbau der Welt will also gut geplant sein, denn natürlich können diese Brutstätten des Bösen bloß über ein ausgebautes Straßennetz erreicht werden.

Himmlische Klänge
Mit der eher spartanischen Grafik kann Actraiser heutzutage zwar keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervorlocken, aber dennoch zaubert sie in den Actionabschnitten zumindest eine hübsche Atmosphäre auf den Bildschirm und sorgt im Aufbaumodus für die nötige Übersicht.

Viel besser sieht es da schon beim Sound aus. Die hervorragenden Melodien stammen aus der Feder des Klangszauberers Yuzo Koshiro und sind eindeutig der heimliche Star des Spiels. Die Kompositionen untermalen das Geschehen stets passend und transportieren erstklassig die Emotionen während des Spielens. Immer wieder fühlt man sich ertappt, wie man eines der fantastischen Musikstücke vor sich hin pfeift und wer keine Gänsehaut bei den atmosphärisch dichten Klängen bei der Entdeckung der Musik durch das Wüstenvolk bekommt, dem darf guten Gewissens Gefühllosigkeit oder Taubheit attestiert werden.

Das Speichern des Spielstandes erfolgt glücklicherweise nicht über ein kompliziertes Passwortsystem, sondern ganz bequem über die modulinterne Batterie.

Fazit
Durch seine originelle und abwechslungsreiche Mischung aus Action und Aufbausimulation ist Actraiser auch heute noch äußerst lohnenswert und ein echter Pflichttitel für Freunde interessanter Videospielkost. Der Titel fesselt euch lange vor den Bildschirm und das tolle Spielprinzip kann zu einer wahren Sucht werden. Zwar sind speziell die höheren Actionlevel sowie die Endgegnerparade zum Schluss nicht ganz einfach zu meistern, dafür stimmt allerdings die Langzeitmotivation und Actraiser wird mit Sicherheit immer wieder einmal seinen Weg in euer SNES finden.

Actraiser2.jpg Der ein paar Jahre später auf den Markt geschmissene Nachfolger Actraiser 2 kann da leider nicht mithalten. Zwar bot dieser wieder einen hörenswerten Soundtrack von Meister Koshiro (diesmal orchestraler und pompöser arrangiert) und eine wunderschön detaillierte 2D-Grafik, aber leider wurde der Simulationsteil dafür komplett gestrichen und der Titel als reines Actionspiel konzipiert. Darüber hinaus bekam die Fortsetzung noch einen irrwitzigen Schwierigkeitsgrad verpasst, die selbst erfahrenen Videospielprofis ein gehöriges Quäntchen Können abverlangt. Somit ist Actraiser 2 nur für beinharte Actionfans interessant, die eine echte Herausforderung suchen und sich so richtig in ein Spiel verbeißen möchten.



Special vom: 10.01.2006
Autor dieses Specials: Sven Last
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