 Viele langjährige Fans bestehen darauf, dass wahre Hellboy-Geschichten nur von Mike Mignola persönlich stammen und akzeptieren es kaum, wenn Gastzeichner oder -autoren sich einmal des bekehrten Dämons mit dem großen Revolver und der noch größeren Faust annehmen. Mignola selbst sieht das allerdings ganz anders: Er freut sich über jede Hellboy-Interpretation durch andere Künstler. Und in den Fällen, wo "sein Kind" einmal in andere Medien wie Film oder eben Spiel übersetzt wird, legt er sogar großen Wert darauf, dass diese "Nebenschauplätze" sich von der ursprünglich im Comic entworfenen Welt ein wenig unterscheiden und einen eigenen Ansatz verfolgen.
Das kommt den Krome Studios natürlich sehr gelegen: Zwar besprechen die Entwickler sich in regelmäßigen Abständen mit Mike Mignola und Filmregisseur Guillermo del Toro, die beide jederzeit Einspruch gegen die Entscheidungen der Software-Experten einlegen können. Das Spiel wird jedoch inhaltlich mit dem gerade in Vorbereitung befindlichen zweiten Film nichts zu tun haben. Im Gegenteil: Den Krome-Leuten wurde gesagt, sie könnten sich aller Themen aus dem bestehenden Hellboy-Kosmos bedienen - nur diejenigen, die im aktuellen Filmprojekt aufgegriffen werden, müssen sie ausklammern.
Kurzgeschichten
Der gegenwärtigen Planung nach wird das Hellboy-Spiel in sechs Episoden eingeteilt sein, die den Spieler jeweils mehrere Stunden lang beschäftigen werden und inhaltlich relativ unabhängig voneinander sind. Das passt gut zu den Stories, wie man sie aus den Comics kennt, denn hier herrschen ebenfalls in sich abgeschlossene Kurzgeschichten vor, die einzelne Fälle des nicht-mehr-gehörnten Geisterjägers schildern. Auch die Charakterisierung der Figuren soll sich eng an den Vorlagen orientieren; so wird der Titelheld beispielsweise konsequent als etwas schlichtes Gemüt präsentiert, das seine Arbeit wie jeden anderen Job betreibt - nur dass er eben nicht Rohrbrüche flickt oder Waschmaschinen repariert, sondern Monster dahin prügelt, wo sie hergekommen sind.
Teamspieler
 Die große Besonderheit von Hellboy wird sein, dass es stark auf das kooperative Spielen ausgerichtet ist. Das mag zunächst etwas verwundern, da Hellboy bei seinen Einsätzen bevorzugt als Einzelkämpfer auftritt - da keiner seiner Kollegen die gleiche Widerstandfähigkeit wie er aufweisen kann, würde das schließlich nur dazu führen, dass er laufend auf seine filigraneren Mitstreiter Rücksicht nehmen müsste.
Deshalb ist es natürlich möglich, das Spiel allein als Hellboy zu bestreiten. Allerdings lässt sich der Story-Modus online auch komplett zu zweit durchspielen, was sich bis in die Zwischensequenzen hinein bemerkbar macht. Um der dominanten Hauptfigur gerecht zu werden, wird beim Koop-Spiel einer der Teilnehmer zwingend Hellboys Rolle übernehmen müssen. Der andere Spieler darf dann einen seiner etablierten B.P.R.D.-Kollegen steuern, z.B. Fischmensch Abe Sapien oder die zur Depression neigende Pyrokinetikerin Liz Sherman. In einigen Phasen trennen sich dabei die Wege der beiden Spieler, weil manche Gebiete nur für Figuren mit bestimmten Spezialfähigkeiten zugänglich sind, aber meist arbeiten die Teilnehmer eng zusammen.
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