Im Frühjahr des letzten Jahres eröffnete Nintendo den WiiWare-Kanal. Einer der ersten verfügbaren Titel war das kleine Meisterwerk Lost Winds vom britischen Entwickler Frontier. Dieses Jump'n'Run konnte nicht nur durch seine liebevolle und stimmige Aufmachung überzeugen, sondern zeigte zugleich auch eine kreative und sinnvolle Einbindung der Wiimote in ein Spiel. Höchstwertungen von allen Seiten würdigten den innovativen Titel, der mit einer Spielzeit von knapp 4 Stunden aber auch leider viel zu schnell durchgespielt war - bei einem Preis von 10€ aber zu verschmerzen. Schon das Ende der ersten Teils deutete auf einen Nachfolger hin. Und genau der ist jetzt Anfang Oktober erschienen.
Meinung
Lost Winds 2: Winter of the Melodias fängt überraschenderweise nicht mit dem Helden des ersten Spiels an. Zunächst steuert man in einer Art Einführung einen kleinen Melodia, der mit seinem Gesang Tore öffnen und Aufzüge benutzen kann. So erlebt man, wie eine Katastrophe über die Stadt hereinbricht. Danach tritt dann wieder Toku, der kleine Held aus dem ersten Spiel in Erscheinung. Auf der Suche nach seiner verschollenen Mutter erhält er einen Hinweis, dass sie zuletzt in den hohen Bergen gesehen wurde. Also macht er sich zusammen mit seinem Gefährten dem Windgeist Enril auf den Weg.
Nur laufen, nicht springen Toku kann als Held eigentlich recht wenig. Lediglich laufen, Objekte aufheben, sich an Kanten hochziehen und neuerdings auch Schwimmen gehört zu seinem Bewegungsrepertoire. So wäre das Spiel natürlich recht langweilig und deswegen bekommt er den Windgeist Enril zur Seite, welcher der eigentliche Clou des Spiels darstellt. Als unsichtbarer Zeitgenosse wird der Wind durch den Zeiger der Wiimote dargestellt. Als Spieler kann man nun durch Bewegungen der Wiimote den Wind in der Spielwelt steuern. So führt ein Windstoß dazu, dass Toku und auch andere Objekte, wie Steine oder Gegner in die Luft gewirbelt werden, im Grunde also eine Alternative zum Springen. Durch mehrmaliges Pusten kann Toku so auch höhere Ebenen erreichen.
Zwei Jahreszeiten
Die wirklich liebevolle Grafik aus dem ersten Teil findet man natürlich auch bei Lost Winds 2 wieder vor. Bot der Vorgänger noch etwas wenig Abwechslung an Landschaften, gibt es im Winter der Melodias zusätzlich nicht nur die verschneiten Berggipfel, sondern auch noch die Stadt der Melodias als neue Themensets. Im Verlauf des Spiels darf man dann sogar die Jahreszeit an bestimmten Stellen manipulieren, um weiter zu kommen.
Wirbelsturm
Im Verlauf des Spiels lernt Enril neue Fähigkeiten dazu. Als besonders stark und vielseitig stellt sich hierbei der Wirbelsturm heraus. Um diesen zu beschwören, wird die Wiimote senkrecht gehalten und durch schnelles Kreisen erzeugt man eine kleine Windhose. Damit lassen sich Gegner einfangen oder Toku noch höher schleudern. Später kann man sie sich auch wie mit einem Bohrer durch bestimmte Stellen in der Erde bohren und sogar kleine Seen aufsaugen und zu Wolken werden lassen, die man an andere Stelle wieder abregnen lassen kann.
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