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Vorschau: Nintendo
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Nach zahlreichen Gerüchten über das sogenannte „Project Café“ hat Nintendo die Katze aus dem Sack gelassen: Auf der diesjährigen E3 wird eine neue Konsole angekündigt. Details gibt es offiziell aber noch nicht. Nur, dass man sich immer an ein klassisches Button-Steuerungssystem halten will.

Warum so schnell eine neue Konsole, wenn die Wii so viel erfolgreicher war als deren Vorgänger Gamecube (Der Abstand betrug auch hier sechs Jahre)? Nun, wie man am Lineup des 3DS schon erkennen kann, will sich Nintendo wieder auf früher besinnen und wieder mehr die Hardcore-Gamer ansprechen. Denn trotz Spielen wie Modern Warfare: Reflex und No More Heroes, die sich auch gut verkauften, ist die Wii bei vielen als Casual-Konsole abgestempelt. Und da die Konsole technisch und vom Onlinegaming her nicht mit der Xbox 360, dem PC und der PS3 mithalten kann, und es für viele Third-Party-Entwickler einfach zu teuer ist, bei AAA-Titeln wie Dead Space, Rage, Assassin's Creed, Mass Effect, Dragon's Dogma oder Metal Gear Solid eine abgespeckte Wii-Extrawurst zu braten, und Nintendo nicht ganz alleine für das Lineup der Konsole sorgen kann (obwohl die meisten Top-Wii-Spiele nun mal von Nintendo stammen), war man wohl zum Handeln gezwungen.

Die Gerüchte erzählten vieles: Ein erfühlbares Touch-Display, ein Mikrofon und eine Kamera im Controller, auf den die Spiele sogar von der Konsole gestreamt werden können. Bilder des Projektlogos zeigten einen Hasen, der sich als Milchwolke in einer Tasse Kaffee bildet, die auf Fotos gezeigte, angebliche Konsole sieht etwas wie eine bemalte Windows-Packung aus. Teilweise muss Nintendo wohl selbst Gerüchte gestreut haben, um einer vorzeitige Enthüllung - wie zuletzt beim 3DS – entgegenzuwirken. Nachdem andere auf diesen Zug aufsprangen, weiter spekulierten und sogar zu Studienzwecken ein virales Fake-Video veröffentlichen, ist die Verwirrung komplett, und keiner kann so recht erahnen, was uns am 7. Juni um 18 Uhr bei der Nintendo-Pressekonferenz erwartet, die wieder per Live-Stream übertragen wird.

Da die Wii jedoch technisch ein nur leicht verbesserter Gamecube war, und vom ersten Moment an Gewinn eingebracht hat, wird Nintendo Zeit und Geld wohl genutzt haben, um eine HD-Konsole zu entwickeln, welche die Konkurrenzprodukte in den Schatten stellt. Nichts weniger erwartet man schließlich von der Rückorientierung in Richtung Hardcore-Gamer. Ein sogenanntes „Gimmick“ wird wohl auch wieder dabei sein, wie die Bewegungssteuerung der Wii oder der 3D-Effekt des 3DS.

Vermutlich wird auch die neue Konsole nicht die Wii unbedingt ersetzen, wie es oft bei früheren Konsolen der Fall war. Die hohe Verbreitung von DS und Wii könnte Nintendo dazu veranlassen, auch weiterhin Spiele für diese Systeme zu veröffentlichen, aber eher Casual-Games, welche die keine hohen Hardwareanforderungen haben. Vielleicht werden diese neueren Wii-Spiele dann auf der neuen Konsole in HD ausgegeben, so wie Pokemon Schwarz & Weiß schon Features hatte, die nur auf DSi, DSi XL und 3DS verwendbar waren. Der Begriff „Vorwärtskompatibilität“ wurde jedoch zuerst von Microsoft genannt, als von einem möglichen Nachfolger der Xbox 360 die Rede war. Das ist aber auch schon wieder fast drei Jahre her, noch bevor Kinect zuerst vorgestellt wurde.

Auch beim Namen wird spekuliert: Wii 2, Stream, Connex, Beem, Current oder einfach nur Nintendo: Die Spielepublikationen und Webseiten wollen alle ihre geleakten Insiderinformationen haben. Tatsache ist, dass Nintendo im Gegensatz zu Microsoft und Sony eben nur für Videospiele steht, und sie daher die Konsole nennen können, wie sie wollen. Xbox und Playstation werden dagegen als Markenzeichen weiterhin im Namen der jeweiligen Konsolen zu finden sein.

Sicher dürfte sein, dass Nintendo weiterhin auf Flashspeicher und SD-Karten statt Festplatten setzen wird. Wenn man das etwas weiterdenkt, kommen einem auch die guten, alten Module wieder in den Sinn. Schließlich können 3DS-Karten bis zu 8  Gigabyte fassen, in etwa so viel wie auf eine DVD für die Xbox 360 passt. Größere Versionen für eine Heimkonsole wären also vorstellbar und würden in Sachen Ladezeiten enorme Verbesserungen bringen. Die Kosten für Speicher sind auch nicht mehr so hoch wie früher, als sich das Festhalten am Altbekannten beim N64 in viel zu hohen Spielpreisen niederschlug.

Was immer Nintendo auch vorstellen wird, es wird sicher wieder Weiterentwicklung von bisher bewährten und gänzlich neues beinhalten. Überraschend und spannend wird es auf jeden Fall – wer konnte bei den ersten DS-Spielen mit Zufallsbegegnungs-Modus schon erahnen, dass dies als Streetpass zu einem Hauptfeature des Nachfolger-Handhelds wird?

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Special vom: 06.06.2011
Autor dieses Specials: Michael Hambsch
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