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Retro-Ecke: Dungeons & Dragons: Chronicles of Mystara
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Dungeons & Dragons: Chronicles of Mystara

1993 veröffentlichte Capcom für die Arcadehallen einen Sidescroller im Stil von Double Dragon und Final Fight auf Grundlage der Dungeons&Dragons-Lizenz. In diesem Hack&Slash fernab der Rollenspielwurzeln kämpfte man sich mit bis zu vier Spielern gleichzeitig als Zwerg, Krieger, Elfe oder Kleriker durch das Land Mystara, das vom Lichkönig Deimos heimgesucht wird. Im titelgebenden Tower of Doom residiert er und wartet darauf, am Ende der Quest niedergemäht zu werden. Auf dem Weg dahin gilt es allerdings einige Kreaturen wie Goblins und Dunkelelfen, aber auch mächtige Manticore und Drachen zu besiegen.

mystara3Was Tower of Doom hervorhob, war die Möglichkeit verschiedene Wege einzuschlagen. Immer wieder wurde man vor die Wahl gestellt, ob man zum Beispiel lieber eine Festung schnellstmöglich selbst stürmt oder erst in der naheliegenden Stadt vorbeischauen will, um Unterstützung zu holen. Wenn auch alle Wege letztendlich zum Boss im Turm führten, sorgte diese Herangehensweise für einigen Wiederspielbarkeitswert. Rollenspieltypisch haben eure Figuren außerdem Erfahrung gesammelt, sind Level aufgestiegen und konnten gefundene Rüstung anlegen. Außerdem gab es etliche Gegenstände, die benutzt werden konnten. So konnte man verschiedene Waffen ausrüsten, Zauber sprechen oder Dolche und Brandbomben werfen.

Jede Klasse hat darüber hinaus auch ihre ganz eigene Spielweise und Spezialfähigkeiten gehabt. So war die Elfe besonders gut im Umgang mit Magie und recht flink, während der Krieger als Allrounder mit den meisten Lebenspunkten auftrumpfte. Der Zwerg war eine kleine Kampfmaschine und sorgte mit Comboattacken für Schaden und der Kleriker konnte neben heiligen Zaubersprüchen auf einen Schild zurückgreifen, mit dem Angriffe pariert werden konnten. Die Aktionen der Figuren waren daher auch deutlich vielseitiger als in vergleichbaren Titeln der Zeit. Es gab unterschiedlich starke Angriffe, diverse Zauber und ein großes Repertoire an Bewegungsmöglichkeiten.

1996 gab es dann die Fortsetzung namens Shadow over Mystara. Die Handlung war ebenfalls im Land Mystara angesiedelt und knüpfte an die Geschehnisse aus Tower of Doom an. Das Spielprinzip sowie die grundlegende Engine sind gleich geblieben. Dennoch konnte Shadow over Mystara mit vielen Verbesserungen punkten. So fällt zuerst auf, dass es neben den vier bekannten Charakteren nun zwei neue gab: Den Zauberkundigen und die Diebin. Der Zauberkundige war zugleich der stärkste und der schwächste Charakter des Spiels. Er verfügte über sehr starke Zerstörungszauber, konnte sich aber kaum verteidigen und war im Nahkampf ebenfalls kaum zu gebrauchen. Die Diebin war sehr agil und verfügte daher über ein erweitertes Bewegungsrepertoire mit Doppel- und Wandsprüngen. Sie konnte Schlösser von Truhen knacken und besonders viel Schaden aus dem Hinterhalt austeilen. Allerdings verfügte auch sie über keine allzu große Defensive.

mystara1Auch die anderen Figuren wurden ausgearbeitet. So konnte der Krieger nun die unterschiedlichsten Waffen und sogar zwei Schwerter gleichzeitig führen. Die Elfe vereinte nun Zauber- und Kampffähigkeiten ohne allerdings in beiden Disziplinen überragend zu sein. Dafür levelte sie sehr schnell. Der Zwerg war so klein, dass er unter feindlichen Projektilen hindurchspazieren konnte und er konnte bereits geöffnete Truhen noch weiter in ihre Einzelteile zerlegen um mehr Gold zu bekommen. Außerdem verfügte er über gewaltige Spezialangriffe. Der Kleriker war nun eher ein Heiler und Unterstützer, der mit seinen heiligen Zaubern Untote vertreiben und Spezialangriffe mit dem Morgenstern ausführen konnte.

Das Gameplay war ein wenig flotter und flüssiger als im ersten Teil, und die Grafik wurde ebenfalls ein wenig aufpoliert. Die Sprites selbst wurden jedoch zum größten Teil recycelt. So kämpfte man auch hier wieder gegen die gleichen Gnolle und Trolle, und auch die Drachen und Chimären aus dem Erstling tauchten wieder auf. Selbst Endboss Deimos gab sich als kleiner Zwischenboss die Ehre. Da aber auch die verzweigten Wege wieder Anwendung fanden und dieses Mal sogar noch mehr Möglichkeiten boten, indem bestimmte Figuren an bestimmten Stellen bestimmte Wege öffnen konnten, war auch hier der Wiederspielbarkeitswert enorm hoch.

mystara2Nun gibt es also eine Neuauflage beider Titel in Form von Chronicles of Mystara. Interessant ist hier zuerst einmal, dass standardmäßig der zweite Teil gestartet wird. Wer den Erstling spielen will, muss im Menü erst einmal dorthin wechseln. Da der zweite Teil der deutlich bessere ist, ist das zwar verständlich, bei einer Sammlung aber dennoch gewöhnungsbedürftig. Die Iron Galaxy Studios, die für diesen Port verantwortlich sind, haben sich aber sehr viel Mühe gegeben. So wurde die Grafik zwar ein wenig heutigen Verhältnissen angepasst, aber wer gerne das alte Spielhallenflair erleben möchte, kann eine Menge an Filtern und Rahmen einstellen, die das Bild wie aus der Röhre erscheinen lassen. Auch ein Rahmen, der wie ein klassischer Automat aussieht, ist vorhanden, eignet sich durch den kleinen Bildschirm aber nur bedingt zum tatsächlichen Spielen. Auch wurden einige Herausforderungen in das Spiel eingebaut, die von "Töte 1000 Gegner" über "Benutze 50 Mal einen Hammer" bis zu "Stecke 100 Gegner in Brand" reichen. Für die Erledigung dieser Aufgaben gibt es Kristalle, die man in der Schatzkammer gegen verschiedene Bonusfeatures eintauschen kann. Der Großteil stellt Skizzen und Abbildungen zum Spiel dar, allerdings gibt es auch ein paar Cheats und Spielmodi, die freigeschaltet werden können. So sorgt der Vampirmodus dafür, dass durch ausgeteilten Schaden Lebenspunkte wieder hergestellt werden, was auf den ersten Blick wie ein Unverwundbarkeitscheat klingt. Wenn man sich geschickt anstellt, ist es das wohl auch, allerdings muss man bedenken, dass der Schwierigkeitsgrad zwar arcade-typisch sehr hoch ist, man aber sowieso über unendliche Credits verfügt, um nach einem Game Over das Spiel fortzusetzen.

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Fazit:
kaiWer sich für Spiele dieser Art begeistern kann, bekommt mit Dungeons & Dragons: Chronicles of Mystara zwei Meilensteine des Genres, die unverdient in Vergessenheit geraten sind. Durch die D&D-Lizenz gibt es eine interessante Geschichte mit verschiedenen Wegen und dank diverser Waffen, Gegenstände, Zauber und Fertigkeiten wird das Spiel nie langweilig. Natürlich muss man ein paar Macken der Spielhallenzeit wie den hohen Schwierigkeitsgrad und die kurze Spieldauer hinnehmen, aber dafür setzt man einfach die Nostalgiebrille auf und dann passt das schon. Die Sammlung kostet im Wii U eShop, auf Xbox Live, im PSN und für den PC abseits von Aktionen knappe 14 Euro, wer aber mit vier Freunden zocken will, kann bei Steam ein PC-Viererpack zum Rabattpreis erwerben.

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Special vom: 29.09.2013
Autor dieses Specials: Kai Wommelsdorf
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