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Retro-Ecke: Z: Steel Soldiers
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1996 erschien Z, über das hier bereits geschrieben wurde. Das Spiel war ein Erfolg und so kam folgerichtig 2001 die Fortsetzung Z: Steel Soldiers heraus. Und seit dem 1. August 2014 ist der Titel seinem Vorgänger gefolgt und auf Steam veröffentlicht worden.

Z_Steel_Soldiers_1Doch die Veröffentlichung ist nicht ohne Probleme gelaufen. Einige Benutzer konnten es nicht nämlich starten. Jeder Versuch, es auszuführen, führte zu einem Crash des Programms. Nach einiger Suche und unter Mithilfe der Betroffenen waren die Entwickler fündig. Die Ursache lag an dem jeweiligen Benutzernamen, unter dem man in Windows angemeldet war. Wenn darin ein Umlaut enthalten war, konnte Z: Steel Soldiers nicht starten. Also ein einfacher Grund, im Grunde genommen. Doch die Lösung war zunächst nicht so simpel. Es wurde empfohlen, einen neuen Account anzulegen, um den Titel spielen zu können. Und wer das nicht konnte bzw. wollte? Musste sich in Geduld üben, denn der angekündigte Patch sollte sich wiederholt verzögern. Erst seit Anfang Oktober ist es Gamern mit einem Umlaut in ihrem Windows-Kontonamen möglich, Z: Steel Soldiers ohne Umwege zu zocken. Da stellt sich natürlich die Frage: Lohnte sich die Wartezeit überhaupt?

Als Z: Steel Soldiers damals auf den Markt kam, war das Echtzeitstrategie-Genre in einem Umbruch begriffen. Der neue Standard lautete 3D-Grafik, statt 2D. Ebenso sollte auch die Umgebung eine größere Rolle im Gameplay spielen. So sollten Sachen wie Schrägen, unterschiedliche Höhen oder eine veränderbare Umwelt neuer Standard werden. Dinge, mit denen vor allem der langjährige Genre-Primus Command & Conquer große Probleme hatte, was mit ein Grund dafür war, dass die Reihe stetig an Bedeutung verlor. Z: Steel Soldiers hatte hingegen mit der Umsetzung dieser Standards keine Schwierigkeiten.

Für die Entwicklung tat sich Bitmap Brothers mit dem kleinen, britischen Publisher Eon Digital Entertainment zusammen. Und Z2, so der Arbeitstitel, sollte nach einiger Verspätung das erste PC-Spiel der bekannten Programmierer seit langer Zeit sein. Dabei sollte der Titel sowohl alten Fans gefallen, als auch neue Gamer ansprechen. Ein Wagnis, das nicht aufging.

Z_Steel_Soldiers_7Die Story setzt nach dem Ende von Z an. Es gibt Friedensverhandlungen zwischen den verfeindeten Parteien. Doch Captain Zod, von seinem ursprünglichen Rang als Commander strafzurückgestuft, glaubt nicht daran. Und schon bald stößt er auf eine große Verschwörung, die ihm am Ende Recht gibt.

Bereits die Zwischensequenzen machen deutlich, dass Bitmap Brothers damals alles daran setzte, sich von dem Vorgänger zu unterscheiden. Anstatt der computeranimierten Sequenzen Zs gab es jetzt handgezeichnete Comicstrips zu sehen, die spärlich animiert waren, aber immerhin dafür eine Geschichte erzählten. Etwas, was beim Vorgänger nicht der Fall war. Zwar tauchten bekannte Figuren, wie der schon erwähnte Zod, erneut auf. Doch an den Charme der herrlich absurden Videos von Z reichten sie nicht heran. Immerhin sehen die Zeichnungen von Steel Soldiers heute besser aus, als die im Vergleich deutlich zu grob aufgelösten Videos von Z.

Die nächste Überraschung kommt, wenn man anfängt zu spielen. Das alte Spielprinzip des Vorgängers wurde praktisch über Bord geworfen und nur das Design beibehalten. Anstatt dass jedes Territorium, das man erobert, die Zeit bis zum Fertigstellen neuer Einheiten verkürzt, sorgt dieses Mal jeder Geländegewinn »nur« dafür, dass man mehr Units bauen kann. Ebenso ist jetzt auch möglich, verschiedene Gebäude zu errichten. Das ist sogar zwingend notwendig, um neue Truppentypen zu erhalten. Jeder Bau kostet Geld, dass man jedoch automatisch kriegt.

Z_Steel_Soldiers_12Im Grunde genommen kann man sagen, das Bitmap Brothers all das über Bord warfen, was Z so besonders machte. Und als Ersatz bauten sie zahlreiche Genre-Standards ein. Womit sie in ihrem Bemühen, dem durchschnittlichen Echtzeitstrategiefan zu gefallen, ein generisch wirkendes Produkt erschufen. Denn alles, was sie boten, war damals und vor allem heute nichts Neues!

Heißt das, das Z: Steel Soldiers ein kompletter Reinfall war? Nicht ganz. Denn die KI war und ist grandios. Sie macht es einem nicht einfach, zu gewinnen. Und auch die Umgebung wurde sehr gut ins Spiel eingebaut. In dieser Hinsicht kann der Titel wirklich überzeugen.

Doch wenn man wirklich wissen möchte, wieso die Reihe einen so guten Ruf besitzt, sollte man besser auf den ersten Teil zurückgreifen. Denn der Nachfolger macht zwar vieles anders, aber längst nicht alles gut.

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Special vom: 08.10.2014
Autor dieses Specials: Götz Piesbergen
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