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Let's Watch: BlacKkKlansman
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blackkklansmanAm 21. Dezember veröffentlicht Universal Pictures Home Entertainment mit BlacKkKlansman ein Film auf DVD und Blu-ray, der einen der unglaublichsten Undercover-Einsätze in der Geschichte der US-Polizei zeigt.

Die frühen 1970er-Jahre: Der junge Polizist Ron Stallworth tritt als erster Afroamerikaner seinen Posten als Kriminalbeamter im Police Department von Colorado Springs an. Der unerschrockene Cop startet eine aberwitzige und gefährliche Mission: den Ku-Klux-Klan zu infiltrieren und bloßzustellen. Als der Undercover-Einsatz zunehmend komplexer wird, bekommt er Hilfe von seinem Kollegen Flip Zimmerman...

Filmkritik
Manche Dinge sind so abstrus, die kann sich kein Drehbuchautor einfallen lassen. So ein Fall ist die Geschichte von Ron Stallworth. Dank eines gewieften Tricks gelang es dem afroamerikanischen Kriminalbeamten tatsächlich, den Ku-Klux-Klan zu infiltrieren und sogar zum Vorsitzenden der Ortsgruppe in Colorado Springs zu werden. Die ganze Mühe, die er und sein Kollege Flip Zimmerman auf sich nahmen, hat sich am Ende gelohnt, denn so konnten nicht nur zwei Sprengsatzanschläge auf Schwulenclubs verhindert, sondern auch die Strukturen des KKK offengelegt werden, was anschließend zu vielen Verhaftungen führte.
Es ist eindrucksvoll, die Geschichte dieses einmaligen Einsatzes näher zu erfahren, und wer wäre wohl besser geeignet sie zu erzählen als der Filmemacher Spike Lee (Malcolm X, Inside Man), der in seinen Filmen bereits seit geraumer Zeit soziale Themen, insbesondere Rassismus, behandelt und dafür vollkommen zurecht schon viele Auszeichnungen erhalten hat, u.a. einen Ehrenoscar sowie Humanitarian Award.
Wie für Spike Lee typisch, beschränkt sich der Kultregisseur auch diesmal nicht darauf, die Geschichte eines tapferen Afroamerikaners darzustellen, sondern nimmt dabei auch immer wieder Bezug auf das heutige Amerika und auf dessen aktuellen Präsidenten. Ebenso typisch für Lee ist, dass trotz des ernsten Themas der Humor nicht zu kurz kommt.
Bei BlacKkKlansman handelt es sich nicht um eine staubtrockene Doku, sondern um eine überzogene Satire, bei der man auch mal herzhaft lachen kann – vor allem über die Dummheit der KKK-Mitglieder, die einfach nicht mitbekommen, dass der Ron, dem sie immer gegenüber stehen, ein kompletter anderer ist, als der, mit dem sie telefonieren.
Aber auch die beiden Kollegen Ron und Flip lassen so manchen lustigen Spruch von sich und zeigen so, dass damals nicht alle zwischen Schwarz und Weiß unterschieden haben, sondern dass beide sehr gut miteinander leben konnten und können. So entstehen 136 Minuten bester Unterhaltung, die sowohl zum Lachen als auch zum Grübeln bringen – also genau das, was Spike Lee mit dem Film wohl vorhatte.

Was neben der großartigen Regie auf keinen Fall unerwähnt bleiben sollte, ist die ebenso großartige schauspielerische Leistung der Darsteller. Allen voran seien hier John David Washington (Ballers), Sohn von Hollywood-Superstar Denzel Washington, sowie Adam Driver (Logan Lucky, Star Wars 7: Das Erwachen der Macht, Star Wars 8: Die letzten Jedi) genannt. Während ersterer die Rolle des Ron Stallworth eindrucksvoll darbietet und zeigt, dass er über mindestens genauso viel Talent wie sein Vater verfügt, darf Adam Driver als Flip Zimmerman nach seinen eher durchwachsenen Auftritten als Kylo Ren auch endlich mal wieder zeigen, was er eigentlich drauf hat. Auch andere DarstellerInnen wie etwa Laura Harrier (Fahrenheit 451) als militante Black Power-Anhängerin oder Alec Baldwin (30 Rock, Mission: Impossible – Fallout), der bekanntermaßen ein Gegner von Donald Trump ist, hier aber dessen Ideologie auf überspitzte Art und Weise darstellt, agieren durchweg alle auf allerhöchstem Niveau.

Bild & Ton
Während so gut wie alle Filmemacher darauf bestehen, ihre Filme mit den modernsten Kameras zu drehen, geht Spike Lee auch hier einen eigenen Weg und setzt stattdessen auf gute alte, konventionelle Kameras. Natürlich hat Lee sich dabei etwas gedacht, schließlich würde der cleane Look, den moderne Digitalkameras haben, nicht zu einem Film passen, der in den 70ern spielt. Das analoge Bild der Aaton Penelope oder Aaton XTR Prod passt hingegen perfekt und sorgt für ein authentisches Filmfeeling.
Nichtsdestotrotz muss man aber keine Angst haben, ein veraltetes Bild ansehen zu müssen. Denn trotz der gewollten Körnung der Kameras ist das Bild ansonsten tadellos. Die Farben wirken alle sehr natürlich und die Bildschärfe ist ebenfalls hervorragend. Selbst beim Detailgrad muss man beinahe keine Abstriche machen. Zwar werden in dunklen Ecken Details verschluckt, ansonsten kann man aber jede noch so kleine Hautunebenheit erkennen. Nur der Kontrast ist leider nicht so perfekt gelungen und bietet vor allem beim Schwarzwert höchstens Mittelmaß.
Beim Sound setzt Universal Pictures Home Entertainment hingegen auf modernste Technik und bietet sowohl in der englischen Originalfassung als auch in der deutschen Synchro Dolby Atmos an. Das lohnt sich auch, denn obwohl BlacKkKlansman eher wenige 3D-Effekte zu bieten hat, hören sie sich, einmal eingesetzt, fantastisch an. Ansonsten ist eher die direktionale Räumlichkeit gefragt, die sich ebenfalls sehr gut anhört und, was besonders wichtig ist, so gut ausbalanciert ist, dass auch die zahlreichen leiseren Dialoge jederzeit kristallklar zu vernehmen sind.
Insgesamt präsentiert sich die Blu-ray also auf einem sehr hohen technischen Niveau.

Bonusmaterial
Gerade bei einem Film wie BlacKkKlansman hätte es sicherlich viele Möglichkeiten interessanter Extras gegeben. Doch leider wurde davon keine genutzt. Anstelle zum Beispiel eines Porträts des echten Ron Stallworth gibt es auf der Blu-ray lediglich das rund fünf Minuten lange Featurette „Ein Spike Lee-Film“, in dem Ron Stallworth, Jordan Peele und die Besetzung über ihre Zusammenarbeit mit dem Kultregisseur sprechen, sowie einen erweiterten Trailer (4:30 Minuten), der mit „Mary Don't You Weep“ von Prince unterlegt ist. Hier wurde wirklich sehr viel Potenzial vergeudet.


Fazit:
Mit BlacKkKlansman beweist Spike Lee wieder seine Ausnahmefähigkeiten. Wie kein anderer schafft er es, ein bitterernstes Thema auf so lockere und unterhaltsame Weise zu präsentieren, dass man als Zuschauer ab und an zwar einen Kloß im Hals stecken hat, sich aber am Ende doch sehr gut unterhalten fühlt. Ganz nebenbei erlebt man auch noch einen der wohl unglaublichsten Undercover-Einsätze der US-Polizeigeschichte, der dermaßen absurd ist, dass man kaum glauben kann, dass er tatsächlich so geschehen ist.
Für mich gehört BlacKkKlansman ganz sicher zu den Filmen des Jahres und sollte meiner Meinung nach von jedem angesehen werden! Am besten natürlich auf Blu-ray, denn hier bekommt man das Ganze auch noch in einer qualitativ nahezu perfekten Darbietung.


Originaltitel: BlacKkKlansman
Darsteller: Adam Driver, Ashlie Atkinson, Corey Hawkins, John David Washington, Laura Harrier, Michael Buscemi, Paul Walter Hauser, Robert John Burke, Ryan Eggold, Topher Grace
Regisseur(e): Spike Lee
Veröffentlichung: 21. Dezember 2018
Studio/Verleih: Universal Pictures Home Entertainment
Spieldauer: 135 Minuten
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren 

Wer jetzt Interesse daran hat, sich BlacKkKlansman zu kaufen, der kann dies u.a. über Amazon machen. Den Film gibt es dabei ab 12,99 Euro auf DVD sowie Blu-ray. 

© Universal Pictures Home Entertainment
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Special vom: 20.12.2018
Autor dieses Specials: Stefan.Heppert
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