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Let's Watch: Bomb City - Destroy Everything
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bomb

Mit Bomb City – Destroy Everything erschien am 26. April ein Film auf DVD und Blu-ray, der einem die Augen für Ignoranz und sinnlose Gewalt öffnet.

Winter 1997. Amarillo, Texas. Brian Deneke (Dave Davis aus TRUE DETECTIVE und THE WALKING DEAD) ist wegen seines grünen Iros und seiner großen Leidenschaft für Punkmusik bekannt. Er veranstaltet Konzerte im maroden Club "Bomb City". Brian, Rome (Lorelei Linklater aus BOYHOOD) und die anderen "Punks" weigern sich, konform mit der konservativen Kultur um sie herum einherzugehen. Ihr radikales Äußeres provoziert soziale Intoleranz in der Gemeinde, vor allem bei Cody Cates, einem Highschool-Sportler der sich in einer Gruppe namens "White Hatters" assimiliert hat. Nach einem verlorenen Footballspiel kommt es für Cody, Anführer Ricky und ein paar andere White Hatters zu einer Schlägerei mit den Punks. Dieser Konflikt gibt den Startschuss für eine Reihe von feindseligen Begegnungen zwischen den rivalisierenden Gruppen bis es schließlich zu einem gewaltsamen und tragischen Straßenkampf kommt... 

Filmkritik
Obwohl
Bomb City – Destroy Everything auf wahren Begebenheiten beruht, die mittlerweile zwanzig Jahre zurückliegen, wirkt der Film doch aktueller denn je. Denn wie damals ist die USA auch heute noch eine zerrissene Nation, in der das Establishment das Sagen hat und jeder, der anders denkt, ausgegrenzt wird. Heute betrifft dies (leider immer noch) sehr oft die Schwarzen, aber auch Weiße, die anders denken, werden öffentlich diskriminiert. 1997 mussten dies in dem texanischen Städtchen die Punks am eigenen Leib miterleben. Gehänselt und drangsaliert von den besser Betuchten, endete das Ganze auf tragische Art und Weise.

Nicht nur die Tatsache, dass das Thema nach wie vor aktuell ist, lässt einem beim Anschauen von
Bomb City das Blut in den Adern frieren. Auch wie Regisseur Jameson Brooks die ganzen Geschehnisse darstellt, ist beeindruckend und erschreckend zugleich. Dabei ist es nicht einmal so, dass er ausschließlich auf brutale Gewaltexzesse setzt. Ganz im Gegenteil: Eine ganze Weile des Films spielt im Gericht, in dem sich die Anwälte beider Parteien gegenseitig beschuldigen. Vielmehr ist es die Tatsache, dass er sich Zeit nimmt, die Protagonisten vorzustellen und man sie so sehr genau kennenlernt. Oder besser gesagt, zumindest einen der Protagonisten sehr genau kennenlernt, denn genau das ist eine der großen Schwächen des Films. Während er die Punks und im Speziellen Brian genauestens porträtiert und zeigt, dass sie alles andere als faulenzende Idioten sind und auch über eine familiäre und ruhige Seite verfügen, wird die Gegenseite einfach nur als überheblich dargestellt. Das mag zwar der Wirklichkeit entsprechen, dennoch hätte ich mir bei so einem Film gewünscht, dass man auch die andere Seite etwas objektiver kennenlernt – wenngleich dies bei einem Typen wie Cody wirklich schwerfällt. Am Ende geht das Vorhaben von Brooks aber zu hundert Prozent auf, denn durch die einseitige Darstellung weiß man zu jeder Zeit zu wem man halten soll und fiebert mit. Aber auch die Darbietung von Dave Davies (True Detective, The Walking Dead) tut ihr Übriges dazu. Er verkörpert Brian auf fantastische Art und Weise und zeigt, dass man niemanden nur aufgrund seines Aussehens beurteilen sollte – wirklich beeindruckend.

Bild & Ton
Das Bild der Blu-ray ist okay - mehr aber leider auch nicht. Es gibt zwar keine großen Mängel, jedoch wirkt es insgesamt etwas zu blass und auch die Schärfe ist nicht ganz optimal, was wiederum Auswirkungen auf die Detailschärfe hat. Das alles ist noch vollkommen im Rahmen - optimal ist es aber eben nicht.

Beim Sound sieht dies zum Glück anders aus. Sowohl die englische Original- als auch die deutsche DTS-HD 5.1 Tonspur bieten einen satten Raumklang, der natürlich vor allem bei den harten Punksongs bestens zur Geltung kommt. Bei dieser Gelegenheit kommt dann auch der Bass voll zum Einsatz. Die Abmischung ist aber nicht nur auf die lauten Töne ausgelegt. Wenn es ruhiger zugeht und die Dialoge (vornehmlich aus dem vorderen Speaker) ertönen, sind auch diese immer sehr gut verständlich.

Bonusmaterial
Das angebotene Bonusmaterial wirkt auf den ersten Blick recht üppig. Schließlich gibt es neben den obligatorischen deutschen und englischen Trailern auch eine Featurette, vier Deleted Scenes sowie ein gesondertes Intro. Bei genauerer Betrachtung ist das Ganze dann aber doch eher überschaubar. Die "Brian Deneke Featurette", in der die Macher sowie Brians Eltern über Brian sprechen, dauert gerade einmal 4:23 Minuten. Die vier Deleted Scenes laufen ebenfalls nur zwischen 1:46 Minuten und 3:24 Minuten und das gesonderte Intro, in dem der Oscar-nominierte Filmregisseur Richard Linklater
Bomb City in höchsten Tönen lobt, geht ebenfalls gerade einmal eine knappe Minute. Zusammen mit den Trailern erhält man dann schlussendlich also knappe 20 Minuten Extras zu sehen. Immerhin sind diese größtenteils aber wirklich sehenswert - vor allem die Featurette über Brian Deneke ist sehr eindrucksvoll, weshalb es auch toll gewesen wäre, wenn sie etwas länger ausgefallen wäre. Ebenfalls wünschenswert wäre ein Audiokommentar gewesen. Gerade bei einem solchen Film, der auf wahren Begebenheiten beruht, gäbe es schließlich genügend interessante Dinge zu erzählen.




Fazit:
Auch wenn der Titel anderes vermuten lässt, ist
Bomb City – Destroy Everything kein Actionfilm. Vielmehr ist es eine Aufarbeitung eines schrecklichen Ereignisses, das einen aufgrund der gezeigten Intoleranz und sinnlosen Gewalt immer wieder mit dem Kopf schütteln und das Blut in den Adern erfrieren lässt. Zugleich ist der Film aber auch ein Augenöffner, dass man niemals einfach nur vom Aussehen einer Person seine Schlüsse ziehen sollte.

Ein wirklich tolles Werk und ein beeindruckendes Spielfilm-Debüt von Brooks das durch tolle Extras und solide Technik noch weiter aufgewertet wird.

Originaltitel: Bomb City
Darsteller: Audrey GerthofferDave DavisDominic Ryan GabrielEddie HassellGlenn MorshowerHenry KnottsLogan HuffmanLorelei LinklaterLukas TerminLuke SheltonMaemae RenfrowMajor DodgeMichael Seitz
Regisseur(e): Jameson Brooks
Veröffentlichung: 26. April 2019
Studio/Verleih: WVG Medien GmbH
Spieldauer: 99 Minuten
Altersfreigabe: Freigegeben ab 16 Jahren


Wer jetzt Interesse daran hat, sich Bomb City – Destroy Everything zu kaufen, der kann dies u.a. über Amazon machen. Den Film gibt es dabei ab 9,99 auf DVD, Blu-ray und im limitierten Mediabook.

© Edel Germany/WVG Medien GmbH

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Special vom: 26.05.2019
Autor dieses Specials: Stefan.Heppert
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