Ys - Memories of Celceta

Ys - Memories of Celceta

Ys - Memories of Celceta

Story:

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Die Ys-Reihe hat eine recht turbolente Veröffentlichungsreise im Westen hinter sich. Viele Titel waren Japan-exklusiv und sind erst nach und nach in unsere Gefilde gekommen, nachdem wir bereits spätere Einträge wie The Ark of Napishtim erhalten hatten. Memories of Celceta ist ein Remake des bis dahin Japan-exklusiven vierten Teils The Mask of the Sun und erschien ursprünglich 2012 für die PS Vita in Japan und ein Jahr später auch im Westen. 2018 gab es dann die Steam-Version, während die PS4-Version, die es nun endlich auch zu uns geschafft hat, im letzten Jahr in Japan veröffentlicht wurde. In der Chronologie fehlt jetzt im Westen nur noch Teil 5.

Meinung:


Adol, der Rothaarige, ist seines Zeichens Abenteurer. Doch wie ist er zu diesem Titel gekommen? Memories of Celceta möchte als Rückblick diese Geschichte erzählen, auch wenn Adol bereits sehr abenteuerlich wirkt. Allerdings hat er zu Anfang erst einmal alle seine Erinnerungen verloren. Er weiß nicht, wer er ist, wo er die letzten Tage war oder was er gemacht hat. Schuld soll der unerforschte Wald direkt vor der Stadt sein, den noch keiner erforscht hat, weil niemand jemals daraus zurückkommt. Doch damit soll nun Schluss sein und so gibt es eine feine Belohnung für eine komplette Karte des Waldes, die sich Adol und sein Kumpel Duran nicht entgehen lassen wollen. Schnell stellt sich aber heraus, dass in dem Wald mehr vorgeht als nur ein paar Monster.

Schere-Stein-Papier
Ys ist ein Action-Adventure, bei dem Adol und bis zu zwei Kumpanen aus einer quasi isometrischen Ansicht gesteuert werden. Die Kämpfe finden in Echtzeit statt und zwischen den drei Figuren der Party kann jederzeit gewechselt werden. Das ist auch von Vorteil, denn jede Figur wird aufgrund ihrer Waffe einer von drei Angriffsarten zugewiesen. Feinde sind entweder "normal" und können mit allen Waffen gleichermaßen angegriffen werden oder verfügen über eine spezielle Schwäche gegenüber einer Attacke, dafür aber Resistenzen gegenüber den anderen beiden. Wer effizient kämpfen will, muss also hin und wieder wechseln. Das hat aber auch weitere Vorteile, denn neue Spezialangriffe werden nur freigeschaltet, wenn eine Figur aktiv am Kampfgeschehen teilgenimmt.

Jeder kann im Laufe des Spiels 10 Spezialattacken erhalten, von denen vier ins aktive Repertoire aufgenommen werden können und die durch Gebrauch aufleveln und stärker werden. Ansonsten gibt es eine ordentliche Anzahl an Waffen und Rüstungen, die beim örtlichen Schmied mit Materialien aufgewertet werden können, sowie Slots für zwei Accessoires mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten. Sei es Immunität gegen Statusveränderungen, mehr Erfahrungspunkte oder einfach nur ein paar Punkte mehr in Stärke, alles ist hier vertreten. Dafür gibt es ein ausuferndes Crafting-System, in dem gesammelte Ressourcen gegen höherwertige eingetauscht, verfeinert und schlussendlich in neue Ausrüstung umgewandelt werden können.

Was du willst
Memories of Celceta versucht ein bißchen weniger linear zu sein als seine Vorgänger und man hat in der Regel zwei aktuelle Ziele zur Auswahl, zwischen denen man wählen kann. Neben der Hauptquest gibt es auch einige Nebenaufgaben, die in den verschiedenen Städten, die man bereist, verteilt werden. Manche decken den Standard ab, gehe dorthin und erschlage diese Monster oder sammel diese Materialien. Hin und wieder schleicht sich aber dann doch die eine oder andere interessante Sidequest ein, in der eine richtige Geschichte erzählt wird.

ReVITAlization
Das Hauptaugenmerk bei einem nun doch schon sieben Jahre alten Titel liegt auf den technischen Aspekten des aktuellen Ports. Die PS4-Version bringt zwar kein Grafik-Update, das über eine höhere Auflösung hinausgeht, aber dafür nun 60fps, die sich in den Kämpfen auch bemerkbar machen. Beim Sound gibt es nun neben der englischen Synchro auch die japanische, auch wenn immer noch nicht alle Texte vertont wurden. Der Soundtrack ist Ys-typisch rockig und macht durchweg Spaß, auch wenn der Klang unter den damaligen Einschränkungen der Vita-Hardware leidet.

Kurz und knackig
Ys-Spiele fallen insgesamt eher ans untere Ende des Spieldauerspektrums der JRPGs und auch Memories of Celceta ist mit knapp 25 Stunden eher kurz. Durch die Sidequests und ein spaßiges Kampfsystem, bei dem Grinden sogar kein Problem ist, kann man die Spielzeit aber für sich auch noch verlängern. Es gibt einen New Game+ Modus und verschiedene Schwierigkeitsgrade, sowie Gegenstände, die man in einem ersten Durchlauf nicht finden kann.



Fazit:
Die Veröffentlichungspolitik der Ys-Reihe wird wohl auf ewig ein Mysterium bleiben. Während wir hoffen, dass Ys IX - Monstrum Nox vielleicht auch irgendwann im Westen herauskommt, bekommen wir nun aber zumindest Memories of Celceta, das der offizielle vierte Teil ist, der zeitlich zwischen Ys II und III spielt. Alles sehr verwirrend, aber das ändert nichts daran, dass Ys - Memories of Celceta viel Spaß macht und auch ohne jegliches Vorwissen genossen werden kann. Ja, man merkt dem Titel seine Vita-Herkunft bei der Grafik und der Soundqualität an, aber das Gameplay ist grundsolide und vor allem das Kampfsystem macht so viel Spaß, dass selbst Grinden kein Problem darstellt. Und bei einem Preis von 30 Euro kann man wirklich nicht meckern.