Outbuddies DX
Story:
Wir finden auf einem unbekannten Planeten ein paar alte Ruinen, nach denen wir schon längst suchen. Nur unser kleiner Roboterkumpel leistet uns Gesellschaft, aber wirklich friedlich geht es hier nicht zu, denn so ziemlich jegliche Flora und Fauna will uns ans Leder. Alson schnappen wir uns alle Waffen, die wir finden können und erforschen die Höhlengänge, um einen Ausweg zu finden. Und nebenbei scheinen wir auch noch ein prophezeiter Retter eines unterdrückten Volkes zu sein. Naja, wir haben ja sonst nichts zu tun.
Metroid ohne Vania
Outbuddies DX ist quasi die aufgepimpte Version von Outbuddies, das bereits seit einiger Zeit auf Steam erhältlich ist. Entwickler Julian Laufer hat sich jegliche Kritik der Ur-Version zu Herzen genommen und so gut wie alle Anmerkungen umgesetzt. Man kann schneller laufen, Wandsprünge sind nicht mehr ganz so fiddelig und Warppunkte sind klar auf der Karte verzeichnet, sogar bevor man sie entdeckt. Aber was ist Outbuddies DX eigentlich? Die Inspiration wird nicht verschwiegen und es fühlt sich fast verkehrt an, es dem Genre Metroidvania zuzuordnen. Wir haben hier ein klassisches Metroid vor uns, das so weit geht, dass wir uns im Laufe des Spiels sogar in eine Kugel zusammenrollen können. Erforschung ist der Hauptfokus hier, obwohl das gesamte Layout der Karte von Anfang an einsehbar ist. Outbuddies DX lässt uns die Freiheit, in alle möglichen Richtungen loszuziehen, wobei wir natürlich hin und wieder in einer Sackgasse landen, für die wir eine bestimmte Fähigkeit wie Säureresistenz, ein Jetpack oder spezielle Beams benötigen. Wir können unseren Raketenvorrat erhöhen und Artefakte finden, die eingesperrte Kreaturen befreien, aber unsere Lebensanzeige bleibt unberührt. In der Regel bedeutet dies, dass nach vier Treffern Schicht im Schacht ist. Dennoch ist das Speichersystem sehr verzeihend, denn das Betreten eines jeden Raums bildet einen Rücksetzpunkt. Sterben wir, beginnen wir einfach am Anfang des Raumes wieder. Das bedeutet nicht, dass Outbuddies DX zu einfach wäre. Ganz im Gegenteil, es ist stellenweise bockschwer.
Gemeinsam sind wir stark
Wer in klassischer Metroid-Manier allein durch die Gänge spaziert, hat es obendrein auch noch schwerer. Der Bildschirm ist stark herangezoomt, sodass manche Gegner erst sichtbar sind, wenn es schon zu spät ist. Outbuddies DX möchte aber ganz eindeutig im lokalen CoOp-Modus gespielt werden. Hierbei übernimmt ein Spieler die Rolle unseres fliegenden Roboterkumpanen, der im Singleplayer zum Auskundschaften der Gegend und Hacken verschiedener Gegner und Objekte genutzt wird. Im Multiplayer verwandelt er sich in eine alles zerstörende, unzerstörbare Waffe, die komplette Räume von Gegnern befreit, ohne dass unser kleiner Raumheld auch nur einen Finger rühren muss. AuÃerdem kann nur im Multiplayer eine Fähigkeit genutzt werden, bei der schwebende Blöcke erstellt werden, mit denen Sprungpassagen vereinfacht werden. AuÃerdem wird dadurch Tür und Tor fürs Sequence Breaking geöffnet. Dass das auch so beabsichtigt ist, zeigt die Implementierung spezieller Mechanismen, die in manchen Räumen das Erstellen dieser Blöcke unterbinden. Da der Roboter selbst unkaputtbar ist und eigentlich nur helfen kann, eigent er sich auch perfekt für das Spiel mit unerfahreneren Freunden.
Liebe zum Detail
Ausrüstung ist extrem wichtig in diesem Genre und Outbuddies DX bietet eine Fülle und verschiedenen Fähigkeiten, die gefunden werden wollen. Ein interessanter Aspekt sind die Schätze der GroÃen Alten, die man entweder dazu benutzen kann, einheimische Kreaturen aus Gefängnissen zu befreien oder gegen ein Leben einzutauschen. Möchte man lieber im richtigen Moment weiterkämpfen können oder ist das Ãberleben Unschuldiger doch wichtiger? Ganz wichtiges Feature auÃerdem: ein Licht im Helm, das man entgegen so vieler Filmbeispiele glücklicherweise auch ausschalten kann. Sonst würde ja alles spiegeln. Wer die Anspielung versteht, wird sicher auch die Unmengen an Kleinigkeiten wertschätzen können, die sich in Outbuddies DX verstecken, seien es Anspielungen auf Metroid, das Genre insgesamt oder auch den Mythos. Dazu gehört auch die Tatsache, dass unser Held nicht spricht, sondern maximal seine Gedanken über Emotes wie @_@ oder ^^ zum Ausdruck bringt. Es steckt einfach viel Liebe zum Detail in diesem Spiel.
Licht und Schatten
Die Freiheiten, die das Spiel uns vor allem am Anfang gibt, haben allerdings auch eine Schattenseite. Schnell kommt man sich verloren vor, es gibt kaum Hinweise, was man machen soll oder wo man hingehen kann. Was bedeuten die Symbole, die der Roboter beim Scannen einer verschlossenen Tür anzeigt? Soll ich hier überhaupt schon sein? Erst, wenn man ein paar Ausrüstungsgegenstände gefunden hat, die das Vorankommen erleichtern, nimmt die Erforschung des Planeten an Fahrt auf und ist dann aber auch nicht mehr aufzuhalten.
Inspiration
Optisch bekommen wir einen passenden Pixelstil geboten, dem man ebenfalls seine Herkunft deutlich ansieht. Die ersten Gegner, auf die man trifft, sind sogar ziemlich eindeutig Metroids ohne ihre Gelhülle, also nur die ekligen drei Gehirnkugeln. Es gibt unterschiedliche Bereiche, die sich optisch voneinander unterscheiden und vor allem die zahlreichen Bosse sehen gut aus. Das müssen sie auch, bilden sie doch extreme Spitzen im Schwierigkeitsgrad, da kann man sich wenigstens optisch erfreuen. Im Singleplayer ist der Bildabschnitt stärker reingezoomt, was einen genaueren Blick auf die Sprites ermöglicht, aber die Ãbersicht geht dadurch flöten. Auch der Sound orientiert sich an der Vorlage und ist eher zurückhaltend und atmosphärisch.