Warhammer 40.000: Mechanicus

Warhammer 40.000: Mechanicus

Warhammer 40.000: Mechanicus

Story:

Warhammer_40.000_Mechanicus

Warhammer 40.000 trifft auf Rundentaktik im Brettspielstil. Das Spiel von den Entwicklern Bulwark Studios trägt den Beinamen Mechanicus. Diesmal geht es allerdings nicht um die warhammer-typischen Völker wie Marines, Elfen, Zwerge oder Orks. Die religiöse Organisation Adeptus Mechanicus steht jetzt im Mittelpunkt mit ihren fanatischen Tech-Priests. Nicht minder technologisch ausgestattet ist die außerirdische Rasse der Necrons mit ihren gefährlichen, untoten Robotern. Auf dem Schlachtfeld wird es dementsprechend futuristisch. Inwieweit es auch hochstrategisch wird, zeigt hoffentlich der Test.



Meinung:

Das 41. Jahrtausend
Die Menschen erheben Anspruch auf die gesamte Galaxie und es herrscht Krieg. Die außerirdischen Rassen stehen im Fadenkreuz. Auch Adeptus Mechanicus dient der menschlichen Flotte mit seinen Tech-Priests. Besessen vom Maschinengott, der „Erleuchtung“ und dem Drang menschliche Schwächen wie Gliedmaßen durch Maschinenteile zu ersetzen sind sie die perfekte Waffe gegen die untoten Roboter der Necrons.

Auf einer Forschungsmission von Magos Rhesak auf den Planeten Silva Tenebris war ursprünglich nur die Erkundung außerirdischer Bauwerke geplant. Doch in den unterirdischen Grabanlagen droht plötzlich die Erweckung einer uralten feindlichen Roboterrasse. Dies gilt es um jeden Preis zu verhindern und so die Wiederkehr der Necrons zu vereiteln.

Auf Mission gegen die Necrons
Nach der Missionsauswahl geht es direkt zur Dungeon-Übersichtskarte. Darauf sind die einzelnen betretbaren Räume ersichtlich und wir führen unsere Tech-Priest-Truppe durch die unterirdischen Anlagen. Jeder Raum wartet mit einem Ereignis und infolgedessen einer Entscheidung. Beispielsweise steht man vor der Wahl, gefundene feindliche Relikte zu sichern, zu untersuchen oder direkt zu zerstören. Derartige Entscheidungen bringen unterschiedliche Folgen im Missionsverlauf mit sich. Begegnungen mit Feinden erfordern zu Beginn ebenso eine grundsätzliche Vorgehensweise. Strikt nach Protokoll, vorsichtig oder doch volles Risiko?

In jedem Fall geht es bei Feindkontakt aufs Schlachtfeld im Schachbrett-Stil. Darauf werden klassisch die Einheiten unserer Kohorte platziert und das Gefecht beginnt. Zug um Zug bewegen sich eigene, wie gegnerische Kämpfer über das Spielfeld. Ob Bewegung, Nah-, Fernkampf oder spezielle Fähigkeiten, jede Aktion verbraucht sogenannte Kognitionspunkte als Ressource. Sich blind in den Kampf zu stürzen, ist allerdings unklug. Schließlich sind die Stärken und Schwächen der Gegner noch unbekannt. Es empfiehlt sich die Fähigkeit des Servo-Skulls, um Werte wie HP, physische und energetische Rüstung zu offenbaren. Das macht Angriffe durch die richtige Waffenauswahl deutlich effektiver.

Während des Kampfes stehen unseren Tech-Priests noch weitere verbündete Truppen als Kanonenfutter zur Seite. Sie verfügen allerdings über weniger Waffen und auch weniger Fertigkeiten und deren Verlust hat keinen Einfluss auf den Spielausgang. Erst wenn alle Tech-Priests der Mission ausgeschaltet sind, ist die Mission gescheitert. Doch bei längeren Kämpfen bekommen auch die Necrons Unterstützung. Zusätzliche gegnerische Einheiten sorgen bei längeren Gefechten für weitere Gefahr.

Die Vielfalt der Charakteranpassung
Einen Großteil der Spielzeit befindet man sich auf Missionen. Doch einen beinahe noch größeren Teil verbringt man in der Basis. Dort wählt man nicht nur seinen nächsten Einsatz mit den gewünschten Belohnungen oder ändert die eine oder andere Feineinstellung in den Optionen, wie beispielsweise den integrierten Ironman-Modus. Bei der Charakteranpassung kann man nämlich ebenso ordentlich Zeit versenken. Einerseits levelt man seine Tech-Priests durch die Ressource Blackstone. Levelaufstiege führen wiederum zu mehr freien Plätzen für Waffen, Fertigkeiten und mechanische Körperteile. Umfangreiche Upgrade-Register zeigen sämtliche gesammelte Belohnungen. Zudem wählt man für jeden Charakter einen von sechs Spielstilen, ähnlich den klassischen Skillungen. Ob Heilung, Angriff, Unterstützung oder auch eine multidisziplinäre Mischvariante sind möglich. Zu guter Letzt kann man die Charaktere auch noch farblich abstimmen, der Fantasie sind also wahrlich keine Grenzen gesetzt.

Erzählerisch mau...
Auf der Story-Ebene lässt Warhammer 40.000: Mechanicus ordentlich Potential liegen. Die Dialoge zwischen und während der Missionen sind größtenteils unvertonte Textboxen, die lediglich mit unverständlichen Maschinenlauten hinterlegt wurden. Gesprochene Unterhaltungen von Story-relevanten Charakteren sind absolute Mangelware. Schade. Das Gameplay ist zwar gelungen und macht Spaß, eine zusätzliche Motivation durch die Geschichte hätte trotzdem nicht geschadet. Gerade das riesige Warhammer-Universum bietet ein enormes Angebot an spannenden Abenteuern.

Was im Hinblick auf die Steuerung der Konsolenumsetzung aufgefallen ist, ist die fehlende Unterstützung des Steuerkreuzes. Im Menü lässt sich nur mit dem Joystick navigieren, zumindest war das zum Zeitpunkt des Tests so.



Fazit:
Fassen wir zusammen: Warhammer 40.000: Mechanicus ist ein tolles Rundentaktikspiel. Gerade für die umfangreichen Charakterverbesserungsoptionen bekommt es ein dickes Plus. Es lädt zum vielseitigen Experimentieren ein, um sich seine persönliche Truppe individuell auszustatten. Im Vergleich zum ebenfalls sehr beliebten XCOM reicht es in puncto strategischer Spieltiefe und vor allem Story Telling nicht so ganz. Durch die mangelnde Vertonung baut man kaum eine Verbindung zu den Charakteren auf. Und gerade als Warhammer-Neuling kann man mit den Figuren schon ohnehin nicht viel anfangen. Dadurch schmerzt deren Tod in der Kampagne auch kaum.
Wer nach Rundentaktik sucht und das Brettspielprinzip mag, macht mit Warhammer 40.000: Mechanicus absolut nichts falsch. Warhammer-Fans vermissen höchstwahrscheinlich auch nicht die mangelhaft erzählte Geschichte. Doch da wäre definitiv noch Luft nach oben gewesen!