Destroy All Humans! (Remake)

Destroy All Humans! (Remake)

Destroy All Humans! (Remake)

Story:

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2005 erschienen viele gute Spiele. Resident Evil 4, Civilization IV und natürlich World of Warcraft – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Ein Spiel, das bei all der namhaften Konkurrenz leider immer wieder in Vergessenheit gerät, ist Destroy All Humans! Dabei war wohl kein Spiel in diesem Jahr so unterhaltsam wie die bissige Alien-Invasion im B-Movie-Look.
Publisher THQNordic hat sein Spiel aber nicht vergessen und brachte es nun nochmal als Remake neu heraus. Was sich im Vergleich zum Original verändert hat und ob es noch immer so viel Spaß macht wie damals, die Menschheit zu schikanieren, haben wir für Dich getestet.

Meinung:

Die Fortpflanzung ist für jedes Lebewesen das Allerwichtigste. Schließlich möchte man nicht, dass die eigene Spezies irgendwann ausstirbt. Klonen ist auch keine Dauerlösung, denn wie die Furons am eigenen Leib miterleben mussten, wird das Erbmaterial mit jedem Klonen schlechter und Missbildungen tauchen auf - so wie etwa der Verlust von Geschlechtsteilen. Eine Spezies, der die Furons bereits früher einen Besuch abgestattet haben, verfügt allerdings über Furon-DNA. Unser Bruder Crpyto-136 war auch schon auf deren Planeten, wurde von dessen vorherrschenden Bewohnern allerdings gefangen genommen. Nun ist es unsere Aufgabe, respektive Crypto-137s Aufgabe, unseren Bruder zu befreien und ganz nebenbei auch noch die wichtige DNA einzusammeln. Also, nichts wie ab auf die Erde und diese „Menschen“ ihrer DNA berauben!

Überzeichnete 50er in den USA

Was sich nach einem typischen B-Movie-Plot anhört, wurde von THQ und dem damaligen Entwickler Pandemic Studios 2005 auch genauso aufgemacht. Angesiedelt in den USA der 50er Jahre bekommen wir einen herrlich überzeichneten Blick auf die damalige Zeit. Dumme Rednecks, die Kühe vergewaltigen, Cheerleader, die knapp bekleidet herumhüpfen und Herren, die selbst die Zeitung mit Anzug und passender Krawatte ins Haus holen. Natürlich sind laut Regierung keine kleinen grünen...ähmm, Entschuldigung, grauen Männchen am plötzlichen Tod unzähliger Menschen und der Zerstörung ebenso vieler Bauwerke schuldig, sondern die bösen Kommunisten. Das alles wurde mit den typischen B-Movie-Einblendungen sowie zynischen Sprüchen von Crpyto versehen. An Humor hat es Destroy All Humans! also wahrlich nicht gefehlt. Glücklicherweise gilt dies auch für das nun veröffentlichte Remake, denn sowohl die Story, als auch die Dialoge sowie die Missionen sind inhaltlich unverändert. Das Einzige, woran das deutsche Entwicklerstudio Black Forest Games wirklich Hand angelegt hat, ist die Grafik und die deutsche Synchro, die wurde nämlich gänzlich neu aufgenommen. Die Grafik wurde hingegen mit Hilfe der Unreal Engine 4 an heutige Standards angepasst. Das Ergebnis kann sich auch durchaus sehen lassen. Zwar gibt es Spiele die mehr aus der Engine herausholen, doch gerade im Vergleich zur Original-Version sieht das Remake richtig gut aus. Vor allem die Lichteffekte sind ein echter Hingucker.

Es gibt auch Neues
Black Forest Games haben aber noch ein wenig mehr gemacht, denn auch am Gameplay wurde ein wenig Feintuning betrieben. Wenngleich das grundsätzliche Gameplay – man ist zu Fuß, per Jetpack oder per Raumschiff in den sechs frei begehbaren Arealen unterwegs und schießt dabei mit seinem Zap-O-Matic bzw. dem Laserstrahl des Raumschiffes auf Menschen und Gebäude und entzieht den Menschen ihr Stammhirn, da dort die wichtige DNA drin steckt – unangetastet blieb, wurde es doch hier und da ergänzt bzw. an heutige Spielstandards angepasst. So konnte man 2005 tatsächlich noch nicht mit seiner Untertasse nach oben und unten fliegen. Da dies heutzutage unheimlich dämlich wirken würde, wurde dies (zum Glück) behoben, weshalb man endlich in alle Richtungen fliegen kann. Ebenso neu ist, dass man nun nicht mehr jede Aktion einzeln ausführen muss, sondern sie verbinden kann. Das heißt, dass man nun zum Beispiel gleichzeitig schießen und Hirne extrahieren oder per Telekinese Menschen, Tiere und Objekte in luftige Höhen heben und anschließend als Geschoss auf Gegner schleudern kann. Diese Möglichkeit lässt das Spiel ein wenig dynamischer wirken, macht es zugleich aber auch nicht gerade schwerer. Denn während man früher überlegen musste, ob man nun erst die heranrollende Verstärkung erledigen oder doch erst die Menschen ihres Hirnes entledigen möchte, kann man nun einfach beides gleichzeitig machen. Noch einfacher wird einem das Leben als Crypto durch die 48 neu hinzugekommenen Upgrades (im Original waren es lediglich 18) für Fähigkeiten, Waffen und Raumschiff gemacht, mit denen man nicht nur seine Waffen effektiver machen kann, sondern zum Beispiel auch dafür sorgt, dass Menschen einem wie kleine Hunde folgen und so als menschliches Schutzschild dienen.
Zusätzlich dazu gibt es ein paar neue, teilweise sehr lustige Nebenaufgaben sowie ein gänzlich neues Level. Dieses hat sich Black Forest Games aber nicht etwa selbst einfallen lassen. Vielmehr war es bereits als Code im originalen Spiel enthalten, wurde dort aber nie genutzt, was die Offenburger nun kurzerhand änderten. Ansonsten ist aber, wie gesagt, alles beim Alten geblieben. Dies gilt somit auch für die Tatsache, dass Gegner nach wenigen Minuten wieder respawnen und man sich in einem gerade aufgeräumten Areal nochmal den Weg freischießen muss. Modern wirkt dies natürlich nicht, ist aber auch nicht allzu tragisch, zumal das Schießen sehr viel Spaß macht.

Fazit:
Ich habe mich sehr auf das Remake des 2005 erschienen Spiels gefreut und bin umso glücklicher, dass sich diese Vorfreude gelohnt hat. Klar wirkt das Gameplay mit seinen beschränkten Arealen und den sich wiederholenden Missionsdesigns heutzutage nicht mehr ganz taufrisch, das stört mich aber gar nicht. Ich erfreue mich nämlich nicht nur an dem speziellen Humor, der mich nach wie vor stark an den Film Mars Attacks erinnert, sondern tatsächlich auch daran, dass ich endlich mal nicht durch eine riesige Spielwelt laufen muss, um hunderte von Collectables ausfindig zu machen. Obendrein erfreue ich mich natürlich auch an der optischen Auffrischung, die den Entwicklern wirklich gut gelungen ist. Auch die neuen Fähigkeiten sind sehr schön, wenngleich die Möglichkeit, Fähigkeiten nun parallel nutzen zu können, das Spielgeschehen nicht gerade schwieriger erscheinen lässt. Doch auch das ändert nichts daran, dass ich mit Destroy All Humans! eine menge Spaß hatte und es jedem wärmstens an Herz lege, der es 2005 nicht gespielt hat.