Overpass 2

Overpass 2

Overpass 2

Story:

Die letzten Wochen waren für Rennspielfans ein wahres Fest. Erst kam The Crew: Motorfest, dann das heiß ersehnte Forza Motorsport und kurz danach schon Hot Wheels Unleashed 2: Turbocharged. Bei all den PS-Monstern ist der Release von Overpass 2 beinahe untergegangen. Bei uns aber natürlich nicht, weshalb wir uns auch Nacon's Rennspiel einmal genauer angeschaut haben und euch hier sagen, ob es mit den anderen hochkarätigen Rennspielen mithalten kann.



Meinung:

Das wir hier und heute überhaupt über Overpass 2 schreiben können, ist eigentlich ein kleines Wunder. Das erste Overpass, welches vor drei Jahren erschien, war nämlich alles andere als ein Erfolg. Aufgrund zahlreicher Probleme hielt sich nicht nur die Fachpresse zurück (ein Metascore von 5.9 spricht hier bände), auch die Spieler*innen waren wenig begeistert.
Nacon glaubte aber dennoch an das Potenzial des Spiels und beauftrage mit dem belgischen Studio Neopica (Hunting Simulator 2, FIA European Truck Racing Championship) ein neues Entwicklerstudio einen Nachfolger zu entwickeln. Das Ergebnis ist nun seit ein paar Tagen draußen und unterscheidet sich auf den ersten Blick erst einmal nicht allzu sehr vom ersten Teil. Denn genau wie dort geht es auch in Overpass 2 darum, mit offizielle lizenzierten Offroad-Gefährten (ATV, UTV und den sogenannten Rock Bouncern) von Yamaha, Arctic Cat oder Kawasaki in verschiedenen Disziplinen (Hindernisparcours, Bergrennen, Offroad-Sprint, Offroad-Rundkurs, geschlossene Strecke) durch unwegsames Gelände zu fahren. Unwegsam ist dabei eigentlich sogar noch untertrieben. Die Strecken, die entweder Rundkurse oder kurze A-nach-B-Passagen sind, führen nämlich nicht nur durch dicken Matsch, sondern auch über ganze Baumstämme, Felsen und sogar steile Abhänge hinauf und hinunter. Dabei muss man auch noch innerhalb einer Markierung bleiben und ab und an sogar noch Geschicklichkeitspassagen durchfahren, bei denen es Strafsekunden hageln kann, wenn man Pylonen umfährt.

Gas, Bremse und die Physik
Damit man all das mit seinen Boliden auch erfolgreich meistert, muss man nicht nur den Fahrtweg gut planen und geschickt mit Gas und Bremse umgehen, sondern auch noch zum richtigen Zeitpunkt zwischen den unterschiedlichen Antriebsarten, RWD, 4WD und DIFF wechseln. Ansonsten kommt man nicht über die Hindernisse hinweg oder findet sich schnell auf dem Dach wieder, was natürlich noch schlimmer wäre. Auf muss man dabei am aller vorsichtigsten sein. Denn wenn man hier einmal hinuntergeworfen wird, kostet das direkt eine ganze Stange an Strafsekunden. Das Problem hierbei ist allerdings, dass man manchen Abwurf einfach nicht verhindern kann. Die Fahrphysik, die ohnehin schon nicht die perfekteste ist, hat hier nämlich ihre größten Probleme und schleudert unser Gefährt gerne mal ohne ersichtlichen Grund durch die Luft und uns damit natürlich vom Sattel. Das ist aber nicht das einzige Problem, mit dem wir zu kämpfen haben. Es passiert nämlich auch gerne, das uns das Spiel an einem winzig kleinen Stein hängen lässt. Gerade in Anbetracht der riesigen Hineinrisse, die wir hier überfahren, wirkt dieses Problem wirklich sehr kurios. Des Weiteren müssen wir uns mit einer sehr sensiblen Steuerung auseinandersetzen. Natürlich ist es auch in der Realität so, das ATVs und UTVs eine direkte Steuerung haben, so empfindlich wie hier, ist sie aber dann sicherlich doch nicht.

Die Karriere ist das Herzstück
Das Herzstück des Spiels ist der Karrieremodus, in dem wir uns von der 2. Klasse in die erste hocharbeiten müssen, bei schlechten Ergebnissen aus dieser aber auch wieder absteigen können. Der wichtigste Part sind dabei natürlich die Rennen, von denen es in der Saison mehrere gibt. Die Rennveranstaltungen bestehen dabei jeweils aus drei unterschiedlichen Rennen - eines wird auf den ATVs ausgetragen, eines in den UTVs und eines in den Rock Bouncern. In welcher Reihenfolge wir die renne angehen, bliebt dabei uns überlassen. Für jedes einzelne Rennen erhalten wir Punkte, und wer am Ende eines Events die meisten Punkte eingefahren hat, hat das Rennevent gewonnen.
Neben Punkten erhalten wir aber auch Geld, das ebenfalls wichtig ist. Mit dem Preisgeld können wir nämlich nicht nur neue Boliden kaufen oder in der Forschung Verbesserungen für unsere in der Garage befindlichen Boliden in Auftrag geben, sondern auch Personal anheuern. Hierbei stehen uns nicht etwa nur Mechaniker zur Verfügung, die die Entwicklung beschleunigen, sondern auch so Spezialisten wie etwa Wetter-Experten, die für eine bessere Wetter-Prognose sorgen.
Damit wir uns schneller besseres Personal leisten können, sollten wir auch stets auf freie Sponsorenplätze achten. Neben einem Hauptsponsor, der uns für eine Saison unterstützt, gibt es dabei auch eine Handvoll Nebensponsoren, die immer nur für ein paar Rennen unterschreiben. Ganz gleich ob Haupt- oder Nebensponsor, worauf man in jedem Fall achten sollte, sind die Bedingungen, die die jeweiligen Sponsoren von uns verlangen. Je nachdem wie viel Geld sie uns geben, sind die Aufgaben dabei natürlich einfacher oder schwerer zu erfüllen. Manche wollen zum Beispiel lediglich, dass wir ein paar mal in die Top-7 kommen, andere wollen hingegen gleich mehrere Rennsiege sehen. Man sollte sich seinem Können also bewusst sein und nicht nur auf die möglichen Einnahmen schielen - ansonsten kann man nämlich auch ganz schnell ganz ohne Sponsoreneinnahmen dastehen.

Schwere Siege
Apropos Können. Zu Siegen ist gerade am Anfang sehr schwer. Denn neben der direkten Steuerung und so manchem physikalischen Problem, gibt es nämlich natürlich auch noch KI-Gegner, die es uns ebenfalls nicht gerade leicht machen. In normalen Rennen drängen sie einen schon mal gerne ab und in Disziplinen, in denen wir gegen ihre Zeit fahren, legen sie unfassbar gute Zeiten vor, für die man schon beinahe fehlerfrei fahren muss, um sie zu schlagen. Und das ist nicht nur in den höheren Schwierigkeitsgraden so. Selbst im leichtesten Schwierigkeitsgrad dauert es seine sein, bis man tatsächlich erste Erfolge feiern kann. Für viele mag dies besonders motivierend sein besser zu werden, für andere könnte es aber eben auch sehr schnell frustrierend sein, wenn man immer nur den virtuellen Staub seiner KI-Gegner sieht.
Schnellere Erfolge kann man im 4-Spieler*innen Koop-Modus oder im Online-Modus erzielen, in dem man mit bis zu acht Spieler*inne natürlich auch alle Rennvarianten ausfahren kann.



Fazit:

Das erste Overpass vor drei Jahren hat mir persönlich zwar Spaß gemacht, allgemein kam es aber leider nicht sehr gut an. Ob sich letzteres mit Overpass 2 ändert, ist mehr als fraglich. Denn obwohl die grundlegende Spielidee wieder sehr gut ist und ich die herausfordernden Hindernisparcours auch wieder mag, gibt es doch auch einige Probleme, die den Spielspaß trüben. Als aller allererstes sind hierbei wohl die Probleme in der Physik zu nennen, die uns ein ums andere Mal das Leben schwer macht. Auch die Steuerung ist alles andere als optimal und braucht viel Fingerspitzengefühl, um überhaupt kontrolliert zu werden.
All das ist wirklich frustrierend und gerade in Anbetracht der starken Konkurrenz, die in den letzten Wochen erschienen ist, könnten die Probleme dafür sorgen, das Nacon diesmal kein Auge mehr zudrückt und sagt, dass wir in Zukunft kein weiteres Spiel der Reihe bekommen.