Jagged Alliance 3

Jagged Alliance 3

Jagged Alliance 3

Story:

Der frei gewählte Präsident von Grand Chien wurde von paramilitärischen Truppen entführt. Seine Tochter heuert daraufhin eine Gruppe von Söldnern an, die ihr helfen sollen, ihre Heimat und ihren Vater wieder zu befreien. Klingt nach einem einfachen Spiel, oder?



Meinung:

Ein spezielles Thema mit speziellen Charakteren
Jagged Alliance 3
ist ein Game, mit dem niemand gerechnet hat. Es war eine Fortsetzung, die im Prinzip seit 2004 (!) in der Entwicklung war. Viele verschiedene Studios und Publisher waren im Laufe der Jahre damit beschäftigt, dass Spiel irgendwie endlich fertig zu programmieren. Ehe dann 2015 Nordic Games – das heutige THQ Nordic, eine Tochtergesellschaft von Embracer – die Rechte aufkaufte und 2021 bekannt gab, dass das Studio Haemimont Game mit der Entwicklung beauftragt worden war. Das Ergebnis kam am 14. Juli 2023 für den PC heraus und ist jetzt seit dem 16. November für die Konsolen erhältlich.

Jagged Alliance ist eine Reihe, die ein sensibles Thema nimmt und es mit etwas Humor anreichert. Die Ausgangslage mag ernst sein, doch deine Söldner sind alle... sehr speziell. Einer ist ein überzeugter, russischstämmiger Bodybuilder, der allerdings sehr amerikanisch aussieht und meint, mit seinen Muskeln alle Gegner in die Flucht schlagen zu können. Ein anderer gibt ständig Weisheiten von sich, die mal mehr, mal weniger passend wirken. Das Spiel schafft es, nicht immer die richtige Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit zu finden. Aber immerhin sorgt es so dafür, dass die jeweiligen Typen, mit denen du unterwegs bist, einzigartig wirken.

Du stellst also aus einer enormen Anzahl an Söldern einen Trupp von bis zu fünf Einheiten zusammen, mit denen du dann unterwegs bist. Dabei gibt es verschiedene Abstufungen. Du hast die absoluten Rookies, die natürlich sehr billig sind. Und am anderen Ende des Spektrums ist die Elite, die entsprechend teuer sind, aber sich auch lohnen. Gleichzeitig musst auf die Gruppenzusammensetzung achten. Wenn du nur Kämpfer in deiner Truppe hast, dann wirst du über kurz oder lang scheitern. Es ist die Mischung, die wichtig ist. Einen Medic sollte man auf jeden Fall mit sich führen. 

Erinnerungen an Xcom
Und dann heißt es losziehen. Jede Einheit hat ihre individuellen Stärken und Schwächen, die alle detailliert dargestellt werden. Gleichzeitig musst du auch dein Budget im Auge behalten, weil diese Söldner pro Tag Geld kosten und sie nicht eben glücklich sind, wenn du irgendwann pleite bist. Zum Glück kannst du die Gruppenzusammensetzung nach jedem Einsatz verändern.

Sobald du deine Gruppe hast und du dich in ein Gebiet begibst, wechselt die Perspektive. Von der Karteneinsicht befindest du dich auf ein Mal in einem abwechslungsreichen Gelände. Das können Schluchten sein, dass können Straßen sein oder Dörfer. In jedem Fall erinnert dann das Gameplay stark an Xcom.

Sprich, du ziehst mit deiner Gruppe über die Karte, bis es zum Feindkontakt kommt und das Spiel danach rundenbasierend wird. Wenn du an der Reihe bist, musst du dein Ziel erreichen. Wenn der Gegner dran ist, will er dich aufhalten.

Schwierig
Klingt simpel, ist aber sehr herausfordernd. Nicht ohne Grund wurde Jagged Alliance 3 jede Menge Schwierigkeitsgrade gegeben. Denn selbst auf Normal kann es schnell passieren, dass dir entweder das Geld ausgeht oder du anderweitig an der Mission scheiterst, weil beispielsweise deine Söldner ins Gras beißen. Das Fiese ist nämlich, dass du zwar auf die Feinde zielen kannst und auch Deckung aufsuchen kannst. Aber das Game verrät dir nicht, wie hoch die Chance ist, dass du triffst noch, ob dein Cover wirklich gut genug ist. Mit dem Ergebnis, dass du sicher gemeinte Treffer daneben setzt und deine Deckung vielleicht doch nicht so gut ist, wie gedacht. Immerhin gilt dasselbe auch für deine Gegenspieler. Außerdem kannst du einzelne Körperteile anvisieren, was dann entsprechend Sachen vereinfacht, wenn der Gegner eine Rüstung trägt.

Trotzdem kann und wird es passieren, dass du Truppen verlierst, was auch in der Seele weh tut. Immerhin kannst du die toten Körper looten und dabei das eine oder andere wichtige Item einsammeln. Vor allem Heilmittel sind nicht zu unterschätzen. 

Außerhalb dieser Einsätze erkundest du Grand Chien. Der Inselstaat entpuppt sich dabei als ein äußerst vielfältiges Gebiet. Du findest Goldminen, Städte aber auch Gefängnisse. Wiederholt kommt es zu Überraschungen, Situationen, wo du beispielsweise Entscheidungen treffen musst, die über das Schicksal von NPCs entscheiden. Ebenso findest du jedoch Geldquellen, die dir helfen, deine Söldner bei Lauen zu halten und ggf. Neue zu rekrutieren.

Grafisch ist Jagged Alliance 3 vielleicht kein Überflieger. Aber die Optik ist auch nicht schlecht. Sie erfüllt ihren Zweck und das ist die Hauptsache. Außerdem ist es bei solchen Titeln eh am wichtigsten, dass man die Übersicht nicht verliert und das ist mir zum Glück nicht passiert.



Fazit:

Jagged Alliance 3 ist eine großartige Fortsetzung. Auch wenn man die vorherigen Teile nie gespielt haben mag, kommt man problemlos mit dem Spiel zurecht. Es ist ein komplexes und herausforderndes Game, dass einen jedoch von der ersten Sekunde an packt. Das Gameplay ist abwechslungsreich und gut geworden. Der Schwierigkeitsgrad mag zwar manchmal etwas zu hoch sein, doch kann man den jederzeit absenken, auf ein Niveau, das einem besser passt.