Achtung, Spoiler-Alarm! In dieser Besprechung wird Bezug auf die Geschehnisse der ersten beiden Bände der
Das Dorf-Reihe genommen. Wer diese noch nicht gelesen hat, und sich den Spaà daran nicht nehmen lassen möchte, sollte die kommende Besprechung noch nicht lesen!
Der Streit ist der mittlerweile dritte Band der
Das Dorf-Reihe von Karl Olsberg. Das besondere an dieser Jugendroman-Reihe ist, dass man die Welt die hier beschrieben wird, selber erkunden kann. Die Geschichte von Primo und Kolle, die hier erzählt wird, spielt nämlich im Millionenseller
Minecraft. Und der Seed, in dem diese Welt zu finden ist, ist samt allen Positionsangaben der hier vorzufinden Schauplätze im Buch enthalten, so dass hier eine ganz neue Form des interaktiven Buches vorzufinden ist. Doch nun kommen wir zum eigentlichen Grund dieses Reviews, dem dritten Band der
Das Dorf-Reihe.
Wie schon gesagt wird in der
Das Dorf-Romanreihe das Leben von Primo und seinem Freund Kolle erzählt. Und das war bisher wahrlich spannend. In den ersten beiden Bänden erlebten die beiden nämlich so einige Abenteuer. Dabei fing eigentlich alles ganz harmlos an. Gelangweilt vom Leben in seinem Heimatdorf und nach Abenteuern lechzend, folgten Primo und Kolle einem Fremden in glänzender Rüstung, der eines Tages im Dorf auftauchte, in den Wald. Diese Entscheidung entpuppte sich aber schon bald als groÃer Fehler. Denn bereits nach kurzer Zeit verloren sie den Fremden aus den Augen und verliefen sich im Wald, wo es zum unvermeidlichen kam: Kolle wurde von einem Nachtwandler gebissen. Glücklicherweise kam ihnen der Einsiedler Willert zur Hilfe, der die beiden zu sich nach Hause nahm. Helfen konnte aber auch er nur bedingt, so das sie in Band Zwei gemeinsam die Hexe Ruuna aufsuchten, die Kolle ein Heilmittel brauen sollte. Doch leider wohnte Ruuna sehr weit weg und auf dem Weg dorthin warteten weitere viele spannenden Abenteuer auf die Gruppe. Schlussendlich haben sie es aber doch geschafft und Ruuna konnte Kolle tatsächlich helfen.
An dieser Stelle setzt Band Drei nun auch an. Denn nach den ganzen Abenteuern sind Primo, Kolle und ihre Freundinnen Golina und Margi wieder im Dorf, wo sie endlich zur Ruhe kommen wollen. Doch es kommt mal wieder ganz anders. Nach einem scheinbar harmlosen Streit zwischen Primo und Golina verschwindet Golina plötzlich spurlos. Aufgebracht und voller Sorge macht sich Primo sofort auf, um seine Freundin zu suchen. Unterstützt wird er dabei natürlich wieder von seinem besten Freund Kolle. Und wie es nicht anders zu erwarten war, müssen sie dabei wieder einige Abenteuer bestehen, die sie diesmal von einer riesigen unterirdischen Schlucht bis in die gefährliche Unterwelt des Nether führen...
Leseprobe:
Am nächsten Morgen wacht Primo mit einem schlechten Gefühl im Bauch auf. Nach dem Streit gestern hat er Golina nicht mehr gesehen. Zuerst war er noch ziemlich sauer auf sie, doch seine Wut verrauchte schnell. Allerdings war er zu stolz, um noch am selben Abend zu ihr zu gehen. Nun jedoch ist auch sein Stolz verschwunden und nur noch die Traurigkeit übrig. Es beschlieÃt, sie um Verzeihung zu bitten, auch wenn er nicht so genau weiÃ, wofür eigentlich.
âEs tut mir leid, Golina ist nicht zuhauseâ, sagt ihre Mutter Agia, als er vor ihrer Tür steht. âIch dachte, sie wollte zu dir.â
âZu mir?â
âJa. Sie ist vor Kurzem aus dem Haus. Sie wirkte ein bisschen bedrückt heute Morgen. Ihr habt euch doch nicht etwa gestritten?â
âAh, neinâ, sagt Primo und bekommt einen roten Kopf.
âNa, dann ist ja gut. Vielleicht ist sie auf der östlichen Wiese. Da geht sie gern spazieren.â
âGut, danke.â
Doch Golina ist nicht auf der Wiese und auch nicht am Rand der Schlucht oder am Ufer des Flusses, der das Dorf umgibt. Nachdem er sie überall vergeblich gesucht hat, weià Primo keinen anderen Rat, als seien Freunde um Hilfe zu bitten.
âGolina ist weg?â, fragt Margi besorgt. âHabt ihr euch gestritten?â
âGestritten? Wie kommst du denn darauf?â, fragt Primo.
Margi sieht ihn einen Moment fragend an, bohrt jedoch nicht weiter nach.
âSie wird schon wieder auftauchenâ, sagt Kolle. âDu weiÃt doch, wie Mädchen sind!â Als er Margis Blick bemerkt, fügt er rasch hinzu: âÃh, ich meine natürlich manche Mädchen ⦠nicht alle ⦠besonders nicht die aus dem Wüstendorf ...â
âVielleicht ist sie zu Willert und Ruuna gegangenâ, meint Margi.
âIn den Wald? Allein?â Der Gedanke erschreckt Primo.
âWenn sie nicht im Dorf ist, dann muss sie woanders seinâ, schlussfolgert Kolle.
âDu bist wie immer eine groÃe Hilfeâ, stellt Margi fest.
Ohne zu viel verraten zu wollen, kann ich an dieser Stelle guten Gewissens sagen, dass die Geschichte wieder rasant geschrieben ist. Auf den gerade mal 137 Seiten erleben die beiden wieder so viel, wie in manch dickerem Buch nicht passiert. Klar, dass die Beschreibungen der jeweiligen Situationen dabei etwas kürzer ausfallen, doch das macht gar nichts. Vielmehr spornt es die jungen Leser an, für die diese Reihe schlieÃlich gedacht ist, immer weiter zu lesen.
Dabei werden sie nicht nur eine lebendige und gut beschriebene Minecraftwelt, sondern auch immer wieder lustige Passagen erleben, die den Lesespaà ebenfalls nochmals erhöhen.
Fazit:
Mit
Der Streit hat Karl Olsberg seine Geschichte um Primo und Kolle wieder toll weitergeführt. Wie gewohnt erlebt man mit den beiden nicht nur ein spannendes, rasantes und lustiges Abenteuer, sondern auch eine gut beschriebene Minecraftwelt, die man dank des Seeds sogar selber erkunden kann. Für junge Minecraft-Fans ist
Das Dorf - Band 3: Der Streit also wieder das perfekte Buch um die Welt ihres Lieblingsspiels mal auf eine andere Weise zu erleben.
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